Kommt mit auf meinen Best of 2020 Reiserückblick, der aufgrund der vielen Highlights wieder aufgeteilt wird. Kurz und heftig war dieses Reisejahr mit Reisen in die Ferne.

Ich durfte in diesem Jahr lernen, dass ich mich von allen Planungen verabschieden konnte. Aber davon hatten wir bei unserem Jahreswechsel 2019/2020 noch keine Ahnung. Vielleicht habt ihr es in meinem letzten Best of 2019 gelesen, Weihnachten und den Jahreswechsel durften wir, einem ganz lieben Freund sei Dank, in Naumburg an der Saale verbringen. Hoch über den Dächern der Stadt, in unserer kleinen Ferienwohnung, erlebten wir, wie in Sachsen-Anhalt der Jahreswechsel begrüßt wird. Doch schon bald hieß es Abschied nehmen von einem Bundesland, das wir bis dato nicht auf dem Reiseschirm hatten. Wir kommen wieder, zwar nicht gleich und dann in einen anderen Landesteil, um noch mehr zu entdecken – aber wir haben das Bundesland auf unserem ‚Wiederholungszettel‘ Wenn ihr meine Berichte verfolgt, so wisst ihr ja schon, was wir einmal gesehen haben, kommt so schnell nicht wieder auf den Wiederholungsplan. Wir sind quasi ‚Neuerkundler‘ 😀

Die Wochen nach unserer Rückkehr waren damit ausgefüllt, meine Reiseberichte über diese beiden herrlichen Wochen zu schreiben. Über all der ‚Arbeit‘ vergass ich aber doch glatt ein wichtiges Datum (oder hab ich es verdrängt?). Daran wurde ich erst durch einen Überraschungsblumenstrauß aus der Ferne von meiner Tochter erinnert „Alles Gute zu deinem Rentenbeginn“. „Ach du Heiligs Blechle“ 🙈
Wer meine ‚Best of 2019‘ oder meine Reiseberichte verfolgt hat, der hat dort einen kleinen Blick in meine Welt bekommen, die Ende 2018 wie ein Wirbelsturm durcheinander gefegt wurde. Nix mit kurz und schmerzlos, sondern langwierig und schmerzhaft – DER Wirbelsturm hatte wahrlich Ausdauer. Er hat mich aber auch zu unseren vermehrten Reisen verweht, die mir in der Bewältigung des ganzen Schlamassels (in Absprache mit meinen Ärzten und Therapeuten) doch sehr geholfen haben. So richtig hatte ich es zu der Zeit aber immer noch nicht geschluckt, dass ich ab 1. Februar 2020 vorzeitig in die Schar der Rentner eingetreten bin. Tschüss Arbeitsleben, tschüss Selbstständigkeit – aber Willkommen totale Freiheit, die wir durch die Selbstständigkeit meines Mannes jetzt noch mehr umsetzen können. Man muss ja immer das Positive in allem sehen, sagt man.

 

So sah unsere Reiseplanung 2020 Anfang des Jahres noch aus. Eine Spalte war bereits ‚abgearbeitet‘ – alle Ziele waren bereits gebucht, und die Vorfreude war übergroß.

Bis sich in unser aller Leben ab Februar so ein kleines fieses unsichtbares Teilchen namens ‚Corona‘ einnistete. Die erste Reise nach Straßburg wurde gecancelt ….
Die Hoffnung war groß, dass im Mai unsere nächste große Reise nach Hamburg, Wismar und Insel Rügen stattfinden konnte. Auf dem Rückweg noch ein paar Tage Stopp in Dresden – Deutschland wir kommen.

An die Regeln, die im ersten Lockdown ausgerufen wurden hielten wir uns (es war ja alles auch neu und unbekannt was da über uns einbrach). Außer mal einem kurzen Besuch in unserem Stadtpark oder einem Spaziergang blieben wir daheim.

Ich überbrückte meine Zeit mit dem Einstellen von Reisen aus früheren Tagen. Arbeit gibt es ja immer in einem Reise- und Fotoblog.
Ich weiß nicht, ob ihr den Ausspruch kennt ‚es schwimmen einem alle Felle davon‘ – mir ging es so, als sich immer mehr abzeichnete, dass wir auch unsere Reise im Mai nach Hamburg absagen müssen. Es ließ sich einfach zu diesem Zeitpunkt nicht mit unserer Einstellung von sorglosem Reisen vereinbaren. Und zur Risikogruppe gehörte ich ja auch. Wieder ein Hotelgutschein (Hamburg) der neben Straßburg ‚auf später‘ verschoben wird. Zum Glück konnten wir die anderen Ferienwohnungen kostenfrei stornieren – bis, ja bis auf die Tage in Dresden. Die lag außerhalb der offiziellen Reisewarnung und nicht ohne Kosten stornierbar. Die Schwäbin schießt durch 😀  Also wieder Hoffen.

Die Tage wurden wärmer, die Lage übersichtlicher und wir haben Ausflüge in meiner Heimatumgebung unternommen. Obwohl wir keine Wanderfreaks sind, konnten wir sogar zwei ‚Bergerklimmungen‘ etwas abgewinnen. Es ging auf einen der Drei-Kaiserberge, den Hohenstaufen und auf den Hausberg meiner Heimatstadt Schwäbisch Gmünd, dem Hornberg und das Kalte Feld.

Es war wie Blümchen rupfen – fahren wir nach Dresden, fahren wir nicht? Schlussendlich entschieden wir uns zu fahren – im Juni konnte ich endlich wieder Koffer packen. Vier Tage waren für Dresden ja bereits gebucht, und die haben wir in unserer Ferienwohnung (von der wir so gut wie nichts gesehen haben 🙂 ) – oder besser gesagt in Dresden und Umgebung auch genossen.

Deshalb kommen die vier Tage komplett als Highlights in den Jahresrückblick. Pause haben wir uns so gut wie keine gegönnt – der Zwinger, das Residenzschloss, die Frauenkirche und Teile der Neustadt und vieles mehr, standen auf dem Zettel. Und die Erfahrung, meinen Fridolin in einem Parkhaus verschwinden zu sehen. Was ja nicht schlimm gewesen wäre, wenn mein Foto samt Tasche nicht noch in ihm gelegen wären 🙈 Ja, wer auf Reisen geht, hat was zu erzählen.

Bereits rings um Dresden hat die Schlösserlandschaft in Sachsen mein Herz höher schlagen lassen.
Schloss Albrechtsburg in Meißen, Schloss Moritzburg, Schloss Pillnitz oder Schloss Weesenstein – ich war begeistert!

Unsere Vermieterin sah uns erstaunt an, ob unserem Ausflugsprogramm „Oh, da haben sie sich aber viel vorgenommen“. Stimmt, wir sind ja nicht zum Ausruhen hier in Dresden. Wer meine Berichte kennt, der weiß, dass so richtig Faulenzen im Urlaub nicht unsere Welt ist. Naja, so ein oder auch mal einen zweiten Tag im ganzen Urlaubszeitraum ist das ja schon okay. Aber bei vier Tagen in Dresden? Nie im Leben! Übrigens kam Dresden auf unseren Wiederholungszettel, denn wir haben, so wie in Leipzig, bei Weitem noch nicht alles dort gesehen.

Kurz vor Reiseantritt haben wir unseren weiteren Urlaub um Dresden ‚herumgebastelt‘. Es ging für 10 Tage weiter in den Spreewald – so war zumindest der Plan.
Aber wie wir dieses Jahr schon erfahren durften, Pläne sind dazu da, dass man sie auch wieder über den Haufen wirft. Ja, wir sind im Spreewald angekommen, statt nach 10 Tagen aber bereits wieder nach 2 Tagen abgereist. Warum? Das könnt ihr in meinem Erlebnisbericht nachlesen.
Trotzdem darf die Kanufahrt auf der Spree als Highlight dazu, denn DAS war sie wirklich.

Und was passiert nun mit den restlichen 8 Tagen?

Den Spreewald per Kanu erkunden - Lehde

Da es uns in Sachsen so gut gefallen hat, ging es wieder zurück. ALLE unsere Ausflüge und Erkundungen dieser Reise könnt ihr beim Bundesland Sachsen sehen. Denn der gesamte restliche Aufenthalt, den wir dann im Erzgebirgskreis verbracht haben, ist zur Nachahmung empfohlen.
In die Highlightgruppe hat es auf jeden Fall die Silberstadt Freiberg mit ihrem wunderschönen Dom geschafft. Wir haben noch ein paar Burgen und Schlösser erkundet, da schaffen es Schloss Augustusburg und die Burg Scharfenstein ganz nach oben 🙂

In diesen Tagen hat unsere Spontanität dann wahre Purzelbäume geschlagen. So kannten wir uns selber noch nicht 😀
Auch das ist das Schöne am Reisen, man entdeckt immer noch neue Seiten an sich selbst. Nicht nur DIESE Spontanität, sondern auch, dass uns seit ein paar Jahren Gotteshäuser immer mehr begeistern.

Wir waren doch Prag, das schon immer auf unserem Reisezettel steht, von diesem Standort aus so nahe wie noch nie zuvor? Könnten meine Gedanken manchmal Sprechblasen erzeugen (aber bitte nicht immer, das wäre ja furchtbar 😀 ), dann wäre ich in diesen Tagen eine ganze Flasche Seifenblasenwasser gewesen. 😂🤣😂
„Schatz, wir könnten doch? Tschechien hat kurz vor unserer Reise nach Sachsen die Grenzen wieder geöffnet, jetzt wäre bestimmt eine gute Zeit.“
Lange Rede – kurzer Sinn, ich war auf meiner Lieblingsplattform für Ferienwohnungen auf der Suche nach einer Wohnung in Prag. Vielleicht hat sich das Ganze auch blitzschnell ausgeträumt? Ich konnte es fast nicht glauben ‚Innenstadtwohnung in Prag, 32 €/Tag‘ – ich wäre keine Schwäbin, hätte ich nicht sofort auch meinen Mann auf meiner Seite gehabt und wir haben zugeschlagen. Fridolin bekam einen Platz in einem Innenstadtparkhaus.

Ich habe es fast nicht für möglich gehalten, dass man die zwei Wochen in Sachsen noch hätte toppen können, aber was jetzt kam, hat alles übertroffen. Das Abenteuer Prag kann beginnen – zwei Erlebnisberichte in so kurzer Zeit bekommt ihr nicht oft auf meinem Blog. Aber DIESES Anfangserlebnis in Prag hatte es wirklich in sich.

Im ersten Moment dachte ich anschließend, na das kann ja heiter hier werden. Aber es wurde ein so hammermäßig starker Aufenthalt – wir waren beide so schockverliebt in die „Goldene Stadt“, dass wir spontan diesen Aufenthalt verlängert haben. (Geht halt alles nur Dank der Selbstständigkeit meines Mannes, der auch im Urlaub seine Kundenaufträge erfüllen kann.) Vielleicht könnt ihr meine Begeisterung spüren? Ausruhen? Das gab es nur mal zwei Stunden als es kurz geregnet hat.

Alles, wirklich alles was wir in dieser Zeit in Prag gesehen und erlebt haben, kommt auf die Highlight Liste. Alle Beiträge könnt ihr bei Prag sehen.
Ein Traum war der Veitsdom fast für uns alleine. Mein Fotografenherz hat Purzelbäume geschlagen. Wo sich sonst Touristen fast stapeln – Leere. Ich hatte immer freie Sicht. Das setzte sich im Alten Königspalast oder in der St. Georgs Basilika auf der Prager Burg fort. In der gigantischen St. Nikolaus Kirche auf der Prager Kleinseite konnte man die Besucher an einer Hand zählen. Eine nette Begebenheit mit einem Pater haben wir in der Kirche vom Prager Jesulein erlebt. Seitdem gehen wir nur noch ‚fotogieren‘ und erinnern uns damit an den Pater auf der Prager Kleinseite.

Wir sind den Königsweg der böhmischen Könige gegangen und ich hatte freie Sicht auf der Karlsbrücke zu den Brückenheiligen. Dort habe ich ihn endgültig in mein Herz geschlossen – den Hl. Nepomuk, der nicht nur in Tschechien hoch verehrt wird. Wir haben das Treiben auf dem Altstädter Ring genossen – Leben pur. Etwas nachdenklicher war dann der Tag in der Josefstadt in Prag, dem Jüdischen Viertel mit seinen vielen Synagogen und dem Alten Jüdischen Friedhof. Auch unserem Nachbarn haben wir einen Besuch abgestattet – der prachtvollen Jerusalem-Synagoge.

Mit diesen Eindrücken endet mein Best of 2020 – Teil 1. Kann man das alles noch toppen?
Dann schaut im Teil 2 meines Best of 2020, wie das alles weitergeht ….

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