Es war 2020 mit Reisen wie beim Blümchen rupfen – kann ich, kann ich nicht? Mein Best of 2020 geht in die zweite Runde. Ihr erfahrt was wir aus diesem Reisejahr gemacht haben.

Das zweite Halbjahr 2020 begann mit unserem gigantisch schönen Aufenthalt in Prag, den wir kurzerhand noch um ein paar Tage verlängert haben. Ich hab ihn euch in meinem ‚Best of 2020 – Teil 1‘ schon vorgestellt. Uns beiden fiel der Abschied von der „Goldenen Stadt“ ziemlich schwer, wir hatten uns schockverliebt. Einen klitzekleinen Anteil dazu, hatte auch die Lage, und überhaupt, unserer Ferienwohnung.  Innenstadt – fünf Minuten zum Altstädter Ring, über den wir nach jeder unserer Erkundungen ‚heimwärts‘ sind. Oder mal kurz noch am Abend um die Häuser ziehen und die böhmische Küche genießen. Alle unsere Erkundungen von Prag sind gebündelt auf der Seite Prag zum Auswählen.

Blick auf Prag
Der Smetana-Saal im Gemeindehaus in Prag
John Lennon Mauer auf der Prager Kleinseite

Nach den drei Wochen intensiven Erlebnissen in Sachsen, im Spreewald und in Prag hatte ich nach unserer Rückkehr genug Arbeit, euch meine Begeisterung über das Erlebte in Worte und Bilder zu fassen. Man könnte auch sagen, ich schwelgte jeden Tag in Erinnerung – und die hatte Auswirkungen.

Zwei schockverliebte Menschen wollen wieder nach Prag 🥰😍 Und was machen wir mit unserer gebuchten Reise, drei Wochen Oberitalienische Seen? Corona machte eine kleine Pause über den Sommer, was aber ist Ende September und im Oktober? Zwar in meinem Lieblingsland, aber doch auch über zwei Grenzen hinweg. Und wie schnell die geschlossen sein können, hatte man ja im Frühjahr erlebt. Oh, das war keine leichte Entscheidungsphase, denn schließlich hatte die Reise den Hintergrund, dass wir uns verschiedene Ferienwohnungen für einen späteren Langzeitaufenthalt anschauen wollten. Hmm ….
Nach den bisher erlebten drei Reisewochen in diesem Jahr, mit unterschiedlichen Aufenthaltsorten und soooo vielem was wir dort gesehen haben, waren wir aber auch nicht mehr sicher – wollen wir tatsächlich mehrere Wochen nur an einem Ort sein? Wir sind beide nicht die Urlaubstypen, die Orden für langjährigen Aufenthalt am gleichen Ort bekommen wollen, oder die jedes Haus und jeden Stein dort kennen. Zwar fahren wir gerne, oft auch mit Pause, an den Gardasee. Aber immer mit wechselnden Standorten und auch, weil wir so unglaublich viel dort noch entdecken können.

Ja, das war ein Abwägen, und wirlich nicht einfach, aber die Vernunft entschied. Wir fahren auf Sicherheit (soweit es die eben gibt) und bleiben näher an Deutschland dran. Und statt dessen? Vielleicht könnt ihr es ahnen?
Die Begeisterung für eine Stadt traf die Entscheidung. Und diesmal sollte es gleich für längere Zeit sein. Wir haben uns für vier Wochen entschieden, in eine Wohnung nicht direkt im Zentrum und mit Platz für Fridolin im Hof. Prag, wir kommen wieder 😍
In Absprache mit den Vermietern in Italien haben wir diese Reise auf später verschoben. Und die Planung für länger an einem Ort, kann man ja dann angehen, wenn ich später möglicherweise ruhiger in meinem Erlebnisdrang werde? (Vermutlich nie 😀 😀 )

Bei unseren Reisevorbereitungen gehe ich mittlerweile noch gezielter vor mit den Besichtigungszielen. Und so war ich richtig gut beschäftigt, uns für Prag Ziele auszusuchen, die interessant sind, aber nicht jeder Tourist auf dem Plan hat. Und dann schlug Corona wieder zu 🙈 Die Zahlen fingen in Tschechien, und besonders zu Anfang in Prag, zu steigen an. Heiligs Blechle, was ist da los? Wir standen doch kurz vor Abfahrt nach Prag. In mehreren Telefonaten mit unserem Vermieter entschlossen wir uns zwei Tage vor Abfahrt schweren Herzens, die Reise zu verschieben. Einen Tag später wurde das Land zum Risikogebiet erklärt. Die Enttäuschung könnt ihr vermutlich ahnen. Als wir die Zahlen aber täglich, immer heftiger, steigen sahen, doch auch froh, diese Entscheidung so getroffen zu haben.

 

Und jetzt? Warum nicht einfach rund um meine Heimatstadt Tagesausflüge machen? Nach dem Motto „Heimatkunde“.

Denn so wie im ersten Lock-down wollten wir diesmal nicht nur permant ’nur ums Haus rum‘ sein. Schließlich wusste man ja jetzt wirklich genauer, wie man sich zu schützen hatte. Und da wir beide Menschenansammlungen von jeher meiden, und unsere Erkundungen nur mit unseren Kameras machen – alles kein großes Problem. Außerdem habe ich Familienzuwachs bekommen. Darf ich vorstellen: Emma! Meine neue spiegellose Kamera. Die Begegnung mit dem Pater in der Prager Jesulein Kirche und dem ‚fotogieren‘ war doch so nachhaltig, auch wenn sie lustig geendet hat, dass nach langem Überlegen Emma zu mir kam. Ihr wisst ja bestimmt schon mit meinen Berichten – wer uns länger begleitet, der bekommt von mir Namen. Schließlich gehören sie zu uns: Fridolin unser treues Autole, Lotte, die ihn eigenwillig und oft nach ihrem sturem Kopf dorthin lotst, wohin wir wollen. Ich habe aber oft aufgehört ihr Gedankenleben mit ihrer Straßenführung zu verstehen 🙄 Und jetzt Emma 🥰

Ich musste ihr doch unbedingt meine Heimat und die Umgebung zeigen! Was ich damit losgetreten habe, könnt ihr komplett entweder auf der Startseite meines Reise- und Fotoblogs nachverfolgen, oder in Baden-Württemberg quer Beet oder meine Heimat. Und je tiefer ich in einzelne Ziele eingestiegen bin, desto interessanter wurde es. Also bin ich auch noch gleich auf den Spuren der Staufer unterwegs 🙂

Jetzt wird es richtig schwer, für das Best of aus diesen ganzen Ausflügen die absoluten Highlights herauszufiltern. Bei den Fachwerkstädtchen hat es Waiblingen auf den Platz 1 geschafft, gefolgt von Schwäbisch Hall und Dinkelsbühl.

Ward ihr schon einmal in eurer Heimatstadt mit den Augen eines Touristen unterwegs? Ich habe es in meinem Schwäbisch Gmünd einmal gemacht, und habe Flecken entdeckt, an denen ich zuvor oft achtlos vorbei bin und sie nie so wahrgenommen habe wie an diesem Tag. In die Best of – Liste schafft es auch Nördlingen. Nicht unbedingt wegen der Stadt, aber ganz sicher wegen der Stadtmauer, die sich völlig intakt rund um die Stadt schließt und komplett begehbar ist.

Neben vielen Kirchenbesichtigungen und Städtchen gab es aber auch viel Natur in meiner direkten Umgebung.
Das Felsenmeer Wental bekam einen Besuch von uns, genauso wie die Waldgeister am Herrenbachstausee, die Burgruine Hohenrechberg oder der Brenzursprung in Königsbronn.

Nicht immer durfte man Fotos z.B. wie ich für meine Zwecke verwenden, dabei sind sie doch wichtige Stationen auf den Spuren der Staufer. Kurzerhand habe ich nett angefragt, und so durfte die Ulrichskapelle im Kloster Adelberg im Inneren mit Fotoerlaubnis auf meinen Blog. Es ergaben sich so wirklich sehr nette Gespräche und Begegnungen, die mich noch mit weiteren Infos in meinen Berichten ergänzten. So auch bei meinem Bericht zur Burg Wäscherschloss.

Ich sehe meinen Blog nicht nur als Berichterstattung ‚wir waren da‘, sondern er ist für mich eine Verbindung von Historie, Kunstgeschichte und meinen Erlebnissen und meiner Sichtweise der besuchten Objekte oder Städte. Ich glaube, ich hab noch nie so im Kreis gegrinst und mich gefreut, als mich ein mega dickes Lob für meinen Reisebericht vom Schloss ob Ellwangen erreicht hat. Ich werde von niemandem animiert über irgendwas einen Bericht zu schreiben, das sei an dieser Stelle auch noch erwähnt. Aber dieses Lob, oder auch Anfragen von anderen Reisebloggern für Round-up Beiträge, ist für mich die Bestätigung meiner Linie treu zu bleiben. Auch wird mein Reise- und Fotoblog  2021 weiter komplett werbefrei bleiben, selbst wenn er mittlerweile zum Fulltime-Job wurde.

Wenn sich jetzt jemand fragt, der meine Berichte oder das Best of 2019 aufmerksam verfolgt hat, wie geht es Inge denn mittlerweile gesundheitlich? Denn mein Reiseblog, die vielen Reisen und Ausflüge hatten ja den Ursprung in einem gesundheitlichen heftigen Absturz. Ja, mir geht es wieder ganz ordentlich. Zwar zeigen die kleinen Schlaganfälle immer noch ihre Spuren, die werde ich vermutlich auch nicht mehr los. Sie sind es auch, die ein Arbeitsleben in weite Ferne gerückt haben. Aber mit meinem Reise- und Fotoblog hat mein Oberstübchen ordentlich Futter und Denkarbeit. Und es geht halt auf ‚Wanderungen‘ ein bisschen langsamer voran, als vor dem Beginn des Wirbelsturms. Was solls!  Wie schrieb ich im Best of-2019 – „Auch aus den Steinen die dir in den Weg gelegt werden, kannst du was Schönes bauen.“ 🙂 Den Auslöser habe ich in den Griff bekommen, und ich habe gar keine Zeit, über irgendwelche Blessuren nachzudenken.

Von unseren Ausflügen der letzten Wochen liegen immer noch über 10 Berichte, die noch auf den Blog wollen. Die Burgruine Rosenstein hat es noch auf den Blog geschafft. Aber viele Ziele, die noch in das ‚Best of‘ gehören, leider noch nicht.
Dazu gehören das kleine Remstalstädtchen Strümpfelbach mit seinem Skulpturenweg in den Weinbergen und die Stiftskirche in Faurndau, der man ihr Alter so richtig ansieht, im Inneren wunderschön ist. Schorndorf mit Schloss und Kirche wartet noch auf Einlass auf den Blog, genauso wie Kleinode um meinen Heimatort Waldstetten und Wißgoldingen und und und ….
Aus Heimatimpressionen auszuwählen, wer darf und wer nicht, ist halt doch recht schwer 🙂

Ich freue mich auf Wiederholungsbesuche von euch, auch über Kommentare zu meinen Berichten, und wie ihr seht – auch ohne Fernreisen bin ich fleißig dabei. Im neuen Jahr durch die aktuelle angespannte Corona-Lage vielleicht ein bisschen verhaltener. Aber mir hat das letzte Vierteljahr 2020 doch auch sehr bewusst gemacht, wieviel Sehenswertes wir in engem Radius um den eigenen Wohnort haben. Da bleibe ich auch 2021 am Ball.

Aber wir wären keine Reisevögel, gäbe es für 2021 noch keine Wunschpläne bei unseren Reisezielen. Natürlich, ganz klar holen wir die abgesagte Reise nach Prag nach. Und die nach Hamburg auch, schließlich schreit der Hotelgutschein nach Einlösung. In Verbindung mit Hamburg schwirren Nord- und Ostsee in den Gedanken rum. Aus den Erfahrungen von 2020 werden wir aber sehr spontan entscheiden, nix wird von längerer Hand vorgebucht. In der Hoffnung, dass wir es schaffen, dem großen, fiesen ‚C‘ die Stirn zu bieten und wir wieder unbeschwert sagen können: „Wir sind dann mal weg“ 🙂

Bleibt alle gesund! ❤️

Inges-Reiseblog-best-of-2020-1

Habt ihr mein Best of 2020 – Teil 1 verpasst?
Kein Problem.

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