Auf den Spuren der Staufer – das ist auf einem der drei Drei-Kaiser-Berge, dem Hohenstaufen, im Schwabenland zu 100% möglich.

Viel Natur, viele Wanderwege rund um und auf den Hohenstaufen – das war heute unser Plan. Ist doch auf Spazierwegen rund um Waldstetten immer der Anblick dieses Kaiserberges allgegenwärtig. Eigentlich reihen sie sich ja wie an einer Kette auf, alle drei Kaiserberge. Das sind der Stuifen (unser Hausberg), der Rechberg mit seiner Burg Hohenrechberg und eben der Hohenstaufen mit dem gleichnamigen Ort.

684 Meter ist er hoch und mit seiner markanten Kegelform gleich auszumachen unter den drei Bergen. Die Form des Berges erinnert an einen umgedrehten Becher, der Name Stauf ist ein altes Wort für einen Trinkbecher. Somit wäre der Name des Berges auch erklärt. So wie wir Waldstetter unseren Hausberg Stuifen haben, so ist der Hohenstaufen das Wahrzeichen der Stadt Göppingen und liegt als Mittelpunkt an der „Straße der Staufer“.  Die Burg Hohenstaufen ist noch als Ruine einer mittelalterlichen Gipfelburg oben auf dem Berg erhalten.

 

Kommt mit zur Burg Hohenstaufen

So wie viele Wege nach Rom führen, so führen auch viele Wege nach oben auf den Gipfel. Wie wir beim Weg nach unten festgestellt haben, haben wir uns wohl den steilsten und engsten Weg für den Aufstieg ausgesucht. 😀

Viel Natur und Wald waren auf dem engen ‚Trampelpfad‘ unser Begleiter – eben

 

Natur pur auf dem Weg nach oben zum Hohenstaufen

Zeigt das zweite Foto den herrlichen Blick auf den Rechberg im Vordergrund und den Stuifen, so verheißt die Rauchschwade auf dem ersten Foto nichts Gutes. Schon am Ortsende von Waldstetten waren die dunklen Wolken in ca. 30 km Entfernung zu sehen, am Fuß des Hohenstaufens noch deutlicher. Ein Großbrand in einem Sägewerk war die traurige Ursache dieser Rauchsäule.

Ja, der Aufstieg hatte es schon in sich, zumal für keinen Wanderfreak wie mich, der damit schon leicht aus der Puste kam. Gleich als ‚Warnhinweis‘ für auch Nicht-Wanderfreaks – nehmt den breiten Schotterweg, da kommt ihr gemütlicher nach oben 🙂
Aber einfach kann ja jeder, gell und auf einmal war sie zu sehen, die

Burg Hohenstaufen

Das war sie also, die einstige Stammburg der Staufer.

Ein bisschen

Geschichte zur Burg Hohenstaufen

gehört an dieser Stelle einfach dazu 🙂
Genaue Baudaten sind nicht überliefert, nach Aufzeichnungen soll die Burg aber um 1070 vom Stauferherzog Friedrich I. von Schwaben erbaut worden sein. Wie berichtet wurde, soll Friedrich noch als Graf eine bereits vorhande einfachere Befestigung zur hochmittelalterlichen Burg ausgebaut haben. Der erste Stauferherzog Friedrich soll zeitweise auf der Burg Hohenstaufen residiert haben, und er war der erste, der sich nach der Burg (und dem Berg) benannt hat.

Friedrich war zur Zeit der Erbauung der Burg aber noch kein Herzog, zu diesem wurde er erst 1079 ernannt. Deshalb war die Burg auch erstmal keine Reichsburg. Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts war die Burg Hohenstaufen die Stammburg des Königs- und Kaisergeschlechts der Staufer. Die Staufer, das Adelsgeschlecht zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert hat viele Könige und Kaiser, und auf unseren Reisen begegnete uns auch immer wieder Kaiser Friedrich I., Barbarossa genannt, der 1181 auch auf der Burg seines Großvaters verweilte.
Im Schwabenland sind an allen ‚Ecken und Enden‘ die Spuren der Staufer sichtbar – Schwäbisch Gmünd (meine Geburtstadt) ist eine Stauferstadt, und das Hauskloster der Staufer könnt ihr mit dem Kloster Lorch besichtigen.

Zur Reichsburg wurde die Burg, nachdem sie König Rudolf von Habsburg nach dem Untergang der Staufer 1268 dazu erklärte. 1288 wurde sie von dem neuen Eigentümer besucht. Aber wie so oft in früheren Jahren, wechselten auch auf der Burg Hohenstaufen häufiger die Besitzer. Im Bauernkrieg wurde die Burg dann von aufständischen Bauern in Brand gesteckt und zerstört. Die Wehranlage wurde daraufhin nicht wieder instandgesetzt.

Das war jetzt die Schnellversion 🙂 Ausführliches zu den Staufern könnt ihr in einem kleinen Museum unterhalb der Barbarossakirche erfahren (aktuell wegen Corona war es geschlossen) oder ihr lest einfach HIER nach.

Einfach gigantisch sind die

Ausblicke vom Hohenstaufen

ringsum übers Land. Schon allein dieser Ausblicke wegen, ist der Aufstieg wert. Und damit man auch weiß wohin man blickt, sind Beschreibungstafeln aufgestellt. Ich zeig euch jetzt im Uhrzeiger nach die Blicke übers Land – von Westen bis hin nach Norden. Wunderschön unser Schwabenland 😍🥰

Die Stauferstele auf dem Hohenstaufen

HOHENSTAUFEN

Ein Berg
Eine Burg
Eine Dynastie
Ein Zeitalter
Ein Mythos

Inschrift Stauferstele

Zum 750. Geburtstag des letzten Staufers Konradin wurde die Stele hoch oben auf dem Hohenstaufen eingeweiht. Zu dieser Zeit wusste man aber noch nicht, dass noch über dreißig weitere Stauferstelen in fünf europäischen Ländern folgen. Die Stele auf dem Hohenstaufen ist jedoch 10 % größer als alle anderen Stelen und hebt damit den Hausberg der Staufer hervor. Immerhin ist sie ab der Oberkante des Sockels stattliche 2,75 Meter hoch und 88 Zentimeter breit. Auch im Stein hebt sie sich von anderen Stelen ab, ist sie doch aus apulischem Trani-Marmor geschaffen.

Die vier Seiten der Stele zieren die Wappen des Reiches und des Herzogtums Schwaben mit jeweils unterschiedlichen Inschriften. Wenn ihr mehr über diese Stele, sowie den anderen Stauferstelen nachlesen möchtet, dann klickt HIER.

Ein kleines Ausflugsrestaurant und eine schön angelegte Grillstelle zum Selbergrillen stillt auf dem Berg die hungrigen Mäuler. Dass wir Schwaben nicht immer unserem Ruf als geizig gerecht werden, zeigte sich da oben auf dem Berg – kurz zuvor war im Ofen ein schwäbischer Hefezopf gebacken worden und wurde jetzt an die Wanderer und Mountainbiker verteilt. Ich sags euch …. DER Hefezopf kam an meinen Selbstgebackenen ziemlich nahe dran 🙂

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500 gr. Mehl
1 Würfel Hefe
2 Eier
60 gr. Butter
80 gr. Zucker
1 gestr. TL Salz
Rosinen in den Teig
Hefeteig herstellen und aufgehen lassen, einen Zopf flechten
mit Eigelb abpinseln und mit Mandelstiftchen und Hagelzucker bestreuen

Inge's Hefezopf-Rezept

Bevor wir unten am Berg am nächsten Highlight ankommen, noch ein paar

Natur-Impressionen auf dem Hohenstaufen

und auf dem Schotterweg nach unten.

Da der Weg zum Hohenstaufen ein Teil des Jakobswegs ist, könnt ihr hier in der

Barbarossakirche in Hohenstaufen

den Stempel abholen. Ein Blick in die Kirche aus dem 15. Jahrhundert lohnt sich aber auch ohne Stempel. Durch die Erbauung der Burg Hohenstaufen entstand auch der gleichnamige Ort. Vor allem Handwerker und Bauern lebten dort, die die Herrschaft auf der Burg zu versorgen hatten. Vermutlich gab es an der Stelle der heutigen Kirche auch damals schon eine Kapelle, und die Kirche hieß auch nicht immer schon Barbarossakirche, sondern St. Jakob. Erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt sie den Namen des Stauferkönigs Barbarossa, ihr wißt, der mit dem roten Bart.

Die äußere Umgestaltung der Kirche begann 1859, indem der Westgiebel die Wappen der staufischen Herrschaftsgebiete, der sieben Kurfürsten und Ministerialengeschlechter bekam. Der große Reichsadler sollte den gesamtnationalen Aspekt der Stauferherrschaft hervorheben. Die Mächtigkeit des Stauferreiches wurde durch die Wappen aller europäischen und kleinasiatischen Lehensgebiete hervorgehoben.

Das Chorfenster zeigt das Bildnis Kaisers Friedrich I. Barbarossa, den Reichsadler und das Stauferwappen. Aber auch die Verglasung an der Westwand ist ein Blick wert.

Manchmal läuft man etwas achtlos an Skulpturen vorbei – und wer bereits das Kloster Lorch besucht hat weiß, dass dort ein großes Staufer Panorma Rundbild zu bewundern ist. Aus diesem Bild wurde diese Szene für die Skulptur vor der Kirche herausgegriffen – Friedrich II. und Franz von Assisi. Die beiden waren Freunde und wurden am selben Taufstein in Assisi getauft.

Die Skulptur Friedrich II. und Franz von Assisi vor der Barbarossakirche in Hohenstaufen.

Ein wunderschöner Ausflug in meiner Heimat ging zu Ende – mit einem traumhaften Sonnenuntergang, den wir auf dem Rückweg auf dem sogenannten Aasrücken bewundern konnten. Der Aasrücken, ein langezogener Bergrücken ist die Verbindungstraße vom Hohenstaufen zum Hohenrechberg und weiter zu meiner Heimat Waldstetten mit dem Stuifen.
Genießt mit mir den

 

Sonnenuntergang am Hohenstaufen

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