Die Prager Burg (Pražský hrad) über Prag, ist der größte Burgenkomplex weltweit und seit dem 9. Jahrhundert Sitz der böhmischen Herrscher. Ein Wahrzeichen von Prag und von ganz Tschechien.

Für jeden Pragbesucher ist der Besuch von der Prager Burg ein Muss. So war das auch bei unserem ersten Besuch im Juni 2020. Coronabedingt war die Landesgrenze geschlossen und ging erst kurz vor unserem Besuch in der „Goldenen Stadt“ auf. Fast könnte man meinen, die Verantwortlichen und die sinkenden Coronazahlen waren nur uns wohlgesonnen, denn es waren nur sehr wenige Touristen in der Stadt.Schon lange stand die Stadt auf unserem ‚da müssen wir unbedingt hin-Zettel‘ und bei unserem Urlaub in Sachsen waren wir Prag so nahe wie nie zuvor. Der Besuch der Prager Burg im Juni 2020 war der Kracher schlechthin – wo sich ansonsten Touristen aus aller Länder fast stapeln, waren wir im Veitsdom (und auch sonst) fast allein unterwegs. Allerdings mit dem Wehmutstropfen, dass zu dieser Zeit nicht alle Sehenswürdigkeiten uneingeschränkt zu besichtigen waren. Was unserer Stimmung aber keinen Abbruch tat, aber gravierende Auswirkungen auf uns hatte – wir hatten uns in die Stadt Prag schockverliebt.

Wir müssen ganz schnell wieder nach Prag, und dann für längere Zeit. So war es noch der Plan für den September 2020. Die Wohnung für einen vierwöchigen Aufenthalt war gebucht, die Koffer waren gepackt – aber zwei Tage vor Abreise schossen die Corona-Zahlen in Prag derart in die Höhe, dass wir schweren Herzens die Pragreise auf später verschoben. Das ’später‘ sollte ein ganzes Jahr dauern. Ende September 2021 hielt uns dann aber nichts mehr – vier Wochen Prag beginnen. 🥰😍

Bei der Planung aller unserer Reisen und Ausflüge gilt für uns: was wir schon einmal gesehen haben, steht vorrangig nicht noch einmal auf dem Besichtigungsplan. Das galt auch für die Prager Burg, der wir von vielen Flecken von unten aus der Stadt einen Blick schenkten. Mit dem

Inhaltsverzeichnis

Blick auf die Prager Burg (Pražský hrad)

beginnt mein Reise- und Fotobericht, bei dem es durchaus auch ein bisschen länger gehen kann. Was ja bei dem größten Burgareal der Welt mit 45 ha Fläche aber auch kein Wunder ist. Von fast überall der Moldau entlang ergeben sich herrliche Blicke auf die Burg mit dem dominanten Veitsdom. Schaut selber …

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Es gibt mehrere Möglichkeiten, auf die Prager Burg zu gelangen. Ich will sie euch mal alle vorstellen, denn nicht alle sie sind fußtauglich oder für Menschen mit Handicup geeignet.

Viele Wege führen auf die Prager Burg

Die mit Abstand zwei schönsten Wege zur Burg führen über Treppen.

Der Weg über die Treppengasse Alte Schlossstiege, Staré zámecké schody

zu der man bequem mit der Metro oder Straßenbahn, Haltestelle Malostranská gelangt. Wunderschöne Blicke zwischendurch auf Prag sind garantiert. Und wer einen Zwischenstopp möchte – ein kleines Tor führt in ein Café oberhalb des Fürstenberg Gartens. Über den kann man natürlich auch zu dieser Treppengasse kommen. Bei unserem Besuch im Oktober 2021 war der obere Durchgang allerdings wegen Bauarbeiten geschlossen.

Sportprogramm inklusive bietet

der Treppenweg von der Prager Kleinseite

der von der kleinen Gasse Thunovská abzweigt.

Etwas bequemer ist

der Weg zur Prager Burg über den Königsgarten

dorthin kann man nämlich ganz einfach mit der Straßenbahn 22 fahren. Nur noch über die Straße und schon ist man in dem herrlichen Park mit dem Lustschlösschen.

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Ganz bequem kommt ihr auch

der Weg über den Hradschiner Platz zur Prager Burg

wählen. Dies war auch der Weg, den die böhmischen Könige auf ihrem Königsweg zur Krönung in den Veitsdom gegangen sind.

Aber egal auf welchem Weg man in die Burg möchte, ohne Kontrolle kommt da keiner durch. Schließlich ist die Prager Burg der Sitz des Staatspräsidenten, und bei der Anzahl der vielen Besucher muss man da schon genau sein. Das bedeutet, dass man auch schonmal seine Taschen komplett leeren darf.

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Genau vor diesem Tor, beginnt

mein Rundgang durch die Prager Burg (Pražský hrad)

zu dem ich euch jetzt mitnehme. Wir haben den Besuch der Prager Burg in zwei Teilen absolviert – den Königsgarten, den Veitsdom und all die weiteren Sehenswürdigkeiten im Burgareal haben wir uns im Juni 2020 angeschaut. Jetzt im Oktober 2021 war der Tag eigentlich den Königsgärten unterhalb der Burg vorbehalten. Eigentlich – wenn da nicht unsere berühmten drei Worte wären „Wir könnten doch?“, nachdem wir im Fürstenberg Garten gesehen haben, dass wir doch den gesamten Bereich unterhalb der Burg, bis hin zum Hradschiner Platz noch gar nicht gesehen hatten. Es endet dann ja meistens damit, dass wir es auch tun 😀

Wenn ihr alles genau besichtigen wollt, was absolut empfehlenswert, weil sehr interessant ist, dann kann man sich einen kompletten Tag auf dem Hradschin einplanen. Denn von der Burg aus, ist es nur noch ein Steinwurf bis zum Kloster Strahov und zum Wallfahrtsort Prager Loreto.

Kommt mit in den

Ersten Burghof oder Ehrenhof auf der Prager Burg

Zu Anfangszeiten der Burg war dort noch der Burggraben. Heute steht dort die Wache, so wie man es sich halt bei den höchsten Repräsentantenhäuser erwartet. Zur vollen Stunde ist Wachablösung, um 12 Uhr sogar mit Fanfaren und großem Kino. Wir haben die kleine Wachablösung zweimal erlebt, aber da ich ja auf meinen Fotos kein schmückendes Beiwerk in Form von vielen Menschen möchte, blieb meine Emma für kurze Zeit arbeitslos.

Was oder wen er da beobachtet? Die Statue, die auf den Haupteingang und den Regierungskomplex schaut, ist kein geringerer als Tomáš Garrigue Masaryk, der erste Präsident in der 1918 entstandenen neuen tschechoslowakischen Republik. Vor ihm verblassen sogar die anderen Größen Prags wie z.B. Kaiser Karl IV. oder Jan Hus.

Durch

das „Tor der Giganten“ auf der Prager Burg

kommt man zu ‚Normalzeiten‘ in den Ersten Burghof. Zu Coronazeiten dient es lediglich als Ausgang, der Eingang auf der Höhe ist ums Eck 🙂

Mit den ab 1770 gefertigten Kämpfer weiß man gleich ganz genau, was einen erwartet, wenn man nicht in friedlicher Mission in die Burg möchte 😉 Ignaz Franz Platzer, der Hofbildhauer war ein Könner des Spätbarocks, und seine Arbeiten sind in Prag an vielen anderen Orten zu bewundern. Eigentlich passen die starken Kerle, die den jüngsten der drei Burghöfe bewachen, so gar nicht zur feinen kassiszistischen Hausfassade, die die ‚Handschrift‘ von Kaiserin Maria Theresia trägt. Sie war für den Umbau der Fassadenfront verantwortlich.

Die Respekt einflößenden kämpfenden Giganten sind aber nicht mehr die Originalen Statuen von Platzer. Sie wurden Anfang des 20. Jahrhundert ersetzt. Auf den Säulen zwischen dem Gitter, das den Ehrenhof vom Hradschiner Platz abtrennt tummeln sich noch einige kleine Putten und Figuren. Darunter auch der Löwe, der das Emblem des Böhmischen Reiches verkörpert.

Im Gitter über dem Eingangstor sind die Zeichen von Kaiserin Maria Theresia und ihrem Sohn Joseph II. verewigt.

Es wäre jetzt nicht so sehr das Problem gewesen, an den Giganten und den hohen Fahnenstangen vorbeizukommen, selbst die Wachen wären es nicht gewesen – denn ich wollte das

Matthias-Tor in der Prager Burg

näher in Augenschein nehmen. Betonung liegt jetzt auf ‚wollte‘. Denn da diese Tore bei unserem Besuch im Oktober 2021 nur als Ausgang genutzt werden durften, und mitten vor dem Tor eine Kontrolle stand, wollte ich mich da nicht durchquetschen. Deshalb gibt es den Blick aus der Ferne auf das 1614 erstellte Tor. Damals stand es als Triumphbogen noch frei im Burgkomplex rum, heute ist es in den gesamten Burgkomplex integriert.

Benannt wurde es nach dem böhmischen König Matthias, der mir bis dato unter den Regenten in Böhmen nicht aufgefallen ist. Dafür lief mir sein Bruder Rudolf II. in Prag oft über den Weg, z.B. mit dem Rudolfinum in der Altstadt. Er, der ein bedeutender Förderer von Kunst und Wissenschaft war, zeigte in seiner Regentschaft aber eher Desinteresse. Er war halt da, aber regieren sieht nunmal anders aus. Gleichwohl machte er auch keine Anstalten sich seine Nachfolge zu sichern, geschweige denn zu heiraten. Alles war auch seinem Bruder Matthias ein Dorn im Auge, was damit den Bruderzwist im Hause Habsburg ausgelöst hat. Lange Rede, kurzer Sinn – Rudolf verlor seine Macht und Matthias wurde 1611 erst zum König, nach dem Tod des Bruders auch zum Kaiser gewählt. Aufgrund der Kinderlosigkeit in seiner Ehe, fiel sein Amt nach seinem Tod Ferdinand II. zu. In die Regierungszeit von Matthias zählte auch der Zweite Prager Fenstersturz. Zu dem aber später noch mehr.

Nach eins kommt zwei, auch hier auf der Burg. Es geht in den

Zweiten Burghof der Prager Burg

Dass der heute so aussieht, ist ebenso ein Werk von Kaiserin Maria Theresia. Kreuz und quer durcheinander waren die Baustile und die Funktionen der Gebäude. Heute ist alles anders, in diesem Teil der Burg, ist das Staatsoberhaupt von Tschechien am regieren und repräsentieren. Schon im 15. Jahrhundert gab es diesen Bereich. Damals allerdings noch nicht mit Pflaster belegt, sondern mit einem tiefen Burggraben versehen, der die Burg vor unliebsamen Gästen bewahren sollte. In diesem Hof, trumpft ein

barocker Brunnen im Zweiten Burghof der Prager Burg

der 1686 entworfen wurde und vom Prager Bildhauer Hieronymus Kohl umgesetzt wurde. Auch er ist in Prag mit seinen Werken öfters zu finden, u.a. stammen von ihm auch Statuen auf der Karlsbrücke. Verziert ist er mit mythologischen Figuren.

Es gibt noch eine zweite Wasserquelle im Burghof. Auf den ersten Blick denkt man, hinter diesen Gittern könnten Vögel herumschwirren. Nix da, er diente früher der Wasserversorgung und bekam im 18. Jahrhundert den wunderschönen Gitterschmuck verpasst. So quasi anstelle Wasserfluss.

Im Südosten im Burghof steht

die Heilig-Kreuz-Kapelle in der Prager Burg

die ab 1758 erbaut wurde, und als Privatkapelle des Kaisers diente.

Bei unserem Besuch im Juni 2020, als wir uns die Sehenswürdigkeiten in der Prager Burg angeschaut haben, waren nicht alle Objekte zur Besichtigung geöffnet. Corona war schuld, und so blieb auch die kleine Kapelle für uns verschlossen. Im Oktober 2021 wollten wir diesen Rundgang nicht noch einmal absolvieren – ihr wisst ja, einmal gesehen und so 😉 Zudem war unser Tag heute schon mit reichlich anderem Sehenswerten, auch rund um die Prager Burg gefüllt.

Bevor es in das Herzstück der Prager Burg geht, das sich im Dritten Burghof befindet, gibt es

ein bisschen Baugeschichte zur Prager Burg (Pražský hrad)

die auch bei dem größten Burgkomplex der Welt mit „es war einmal …“ beginnt. Denn es war einmal der Přemyslidenfürst Bořivoj, der im 9. Jahrhundert der erste Fürst des Landes war. Alles war noch ganz einfach aus Holz, aber der Fürst verlegte seinen Sitz genau dahin, den bereits vor ihm Slaven schon als Burg für gut befanden. Von da oben kann man ja auch gut überblicken, wer da im Anmarsch ist. Als 973 das Bistum Prag gegründet wurde, mussten sich Kirche und weltliches Oberhaupt den Platz da oben teilen. Das erste Kloster von Böhmen entstand im Burgareal. Die Herrscher wechselten, und alle machten es sich, soweit es eben möglich war, schick da oben in der Burg über Prag. Aus Holz wurde Stein, die Kirchen wurden größer und die Burg wurde am Hang weiter befestigt. Schon damals waren es 6 ha Fläche.

Es kamen Türme dazu, und die Prager Burg wurde nach und nach zu einer mittelalterlichen Festung. Bis König Vratislav II., als erster König, an die Macht kam und sich mit seinem Bruder, der Bischof von Prag war, Machtspielchen lieferte. Mit ihm in einer Residenz? Never, denn es gibt ja auch noch eine zweite Burg in Prag auf dem Vyšehrad. Přemysl und Libuše, die Stammmutter der Tschechen, hatten sich dort ihren Fürstensitz geschaffen. Der König zog auf den Vyšehrad um, soll sein Bruder alleine da oben auf der Prager Burg glücklich werden. Erst als Soběslavs I. an die Regierungsmacht kam, wurde 1135 die Prager Burg als romanische Steinburg umgebaut. Ob er aber dorthin wieder zurückkehrte, ist nicht überliefert. Vladislav II., sein Nachfolger, zog aber wieder auf die Prager Burg zurück.

Wer glaubt, eine Burg auf dem Berg bleibt vor Widrigkeiten verschont, der täuscht sich, 1303 hat ein verheerender Großbrand die Burg zerstört. Das Přemysliden-Geschlecht starb aus, die Luxemburger kamen an die Macht, und damit ‚mein‘ Karl IV. Ich hab ihn schon während unserem ersten Aufenthalt in Prag voller Bewunderung in mein Herz geschlossen, obwohl auch er ein richtiger Stinkstiefel sein konnte. Aber er ist nunmal einer der bedeutendsten Kaiser des Mittelalters und hatte auch in meinem Schwabenländle was zu sagen. Okay, wirklich einer der bedeutendsten, denn unseren Stauferkaier Friedrich I. Barbarossa darf man jetzt auch nicht vergessen. Zumal ich in meinem Reiseblog ja auch auf den Spuren der Staufer unterwegs bin, lebe ich doch im Staufergebiet.

Karl IV. ließ die zerstörte Burg 1333 wiederaufbauen. Ob er dauerhaft dort oben lebte, ich hab nichts exaktes darüber gefunden. Fakt ist jedoch, dass er den Königsweg bei seiner Krönung vom Vyšehrad aus antrat und dort auch seine Mutter ihren Lebenssitz hatte. Auf jeden Fall ließ er die Burg groß umbauen, der Königspalast bekam ein neues Aussehen und auch der Veitsdom wurde mit seinem Hofbaumeister, unserem Schwäble, Peter Parler ab 1344 größer und schöner. Aus dem Bistum Prag wurde das Erzbistum Prag.

Sein Sohn Wenzel IV. hatte aber kein Interesse die kaiserliche Residenz, die unter seinem Vater entstanden ist, für sich zu nutzen. Der ließ sich in der Altstadt, dort wo heute das Gemeindehaus steht, einen neuen Königshof bauen. Richtung Altstädter Ring bekam auch seine Gattin ihren Palast. Hundert Jahre sah kein Regent mehr die Prager Burg als Königssitz. 1541 wütete dann wieder ein Brand auf der Burg, bis dann Kaiser Rudolf II. die Burg wieder zum Leben erweckte und bis zu seinem Tod 1612 dort lebte. Tja, und dann kam der Dreißigjährige Krieg, der dort oben auf der Burg seinen Anfang nahm. Dazu aber auch später noch mehr.

Die Zeit der Habsburger brach an. und wie ich es schon beim Ersten und Zweiten Burghof schrieb, die Handschrift einer Frau zog über Prag ein. Kaiserin Maria Theresia modelte so einiges um, in den Gebäuden, aber auch sonst. Zeitweise musste der Königssitz sogar als Kaserne herhalten. Nach 1919 wurde alles wieder aufgehübscht, damit sich die Präsidenten des Landes dort oben wohl fühlen.

Ich bin mittlerweile im Dritten Burghof angekommen, wo es in einem Gebäude die Tickets zu den verschiedenen Besichtigungsobjekte gibt. Und die schauen wir uns jetzt genauer an. Denn die ziehen die Millionen von Besucher an.

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Das Herzstück der großen Burganlage ist ohne jeden Zweifel

der Veitsdom (Katedrála sv. Víta) in der Prager Burg

der den drei Heiligen St. Veit, Hl. Wenzel und dem Hl. Adalbert geweiht ist, und die größte Kirche in Tschechien ist. 600 Jahre hat man an diesem gigantischen Bau gearbeitet. Und groß mit dabei, war mein Schwäble Peter Parler. Vielleicht wisst ihr es aus meinen anderen Berichten, meine und seine Heimatstadt ist Schwäbisch Gmünd. Vom Bau unseres Hl.-Kreuz-Münsters, mit dem er mit seinem Vater am Schaffen war, hat ihn Kaiser Karl IV. als seinen Hofbaumeister nach Prag abgeworben. In Prag finden sich mehrere Bauwerke von ihm, die seine Handschrift tragen. Bei unserem Aufenthalt 2021 haben wir dann beschlossen, dass wir in Tschechien auch auf seinen Spuren wandeln, schließlich hat er mittlerweile seine eigene Seite in meinem Blog. Zwei Ausflüge haben uns deshalb 60 km entfernt zur Bartholomäuskirche in Kolin und zum Dom in Kutná Hora geführt.

Wir hatten im Juni 2020 das unbeschreibliche Glück, dass im Veitsdom kaum Besucher unterwegs waren. Das war im Oktober 2021 schon wieder ganz anders. Zum Veitsdom gibt es soviel zu berichten und soviel zu entdecken, dass er seinen eigenen Bericht mit ganz vielen Fotos in meinem Blog hat. Dass er von überall her dominant zu sehen ist, und ein Besuch des Doms zum Pflichtprogramm in Prag gehört, erkennt ihr mit den nachfolgenden Fotos.

Was eine Königsburg ist, braucht natürlich auch einen Palast. Der Zugang zum

Königspalast in der Prager Burg

befindet sich ebenfalls im Dritten Burghof, gegenüber dem Veitsdom. Durch einen überdachten Gang konnten die Hoheiten direkt vom Palast aus in den Veitsdom gelangen. Mit dem Rundgang kommt man in den großen Wladislaw-Saal, in dem zu unserer Besichtigung noch Renovierungsarbeiten stattfanden. Aber wenn man sich die wegdenkt, kann man sich lebhaft vorstellen, wie in dem 62 Meter langen Saal höfische Feste und sogar Reitturniere dort stattfanden. Ab 1492 wurde er erbaut, und zählte damals zum größten Saal in Europa. Nicht alle Räume waren bei unserer Besichtigung 2020 schon wieder geöffnet. Verschlossene Türen fanden wir zur Allerheiligenkapelle, auch ein Werk von Peter Parler. Man erkennt seine Handschrift sofort an den hohen Chören.

Ich hab euch im Geschichtsteil weiter oben vom

Zweiten Prager Fenstersturz

berichtet. Der hat sich in der Böhmischen Kanzlei des Palastes zugetragen. Am 23. Mai 1618 fand eine Ständeversammlung auf der Prager Burg statt. Zwischen dem katholischen Kaiser Matthias (der vom Matthiastor) und den protestantischen Stände brodelte es ganz erheblich. Sie warfen ihm vor, dass er die, ihnen 1609 vom Kaiser Rudolf II. zugestande Religionsfreiheit nicht achtete. Der Abriss einer evangelischen Kirche erhitzte die Gemüter noch mehr. Rund 200 Vetreter der Protestanten zogen also auf die Burg um zu verhandeln. Von Einigkeit war man in diesen Verhandlungen aber weit entfernt, schlimmer noch – ein Wort gab das andere, und alles endete in einem handfesten Streit. Die aufgebrachte Menge schnappte sich kurzerhand die in der Kanzlei zwei anwesenden königlichen Statthalter, der Kanzleisekretär wurde auch nicht verschont, und warfen sie, trotz erbitterter Gegenwehr aus dem Fenster.

Alle drei haben wohl Dank eines guten Schutzengels (oder Misthaufens unter dem Fenster) den Angriff überlebt. Aber damit war das Hallali für die Kriegserklärung an den Kaiser geblasen. Im Dreißigjährigen Krieg kämpften die böhmischen Stände gegen die katholischen kaiserlichen Truppen.

Wenn es einen Zweiten Prager Fenstersturz gab, dann ging auch ein Erster voraus. Der spielte sich damals im Neustädter Rathaus ab. Die aus dem Fenster Geworfenen, kamen leider aber nicht mit dem Leben davon. In der Folge tobten die Hussitenkriege. Tja, Prag und seine Fenster – nach zwei folgte auch noch drei. 1948 kam der damalige tschechoslowakische Außenminister Jan Masaryk, Sohn des ersten Präsidenten des Landes, der vom Hradschiner Platz auf seinen Amtssitz schaut, bei einem Sturz aus dem Fenster seiner Dienstwohnung ums Leben. Ob da nachgeholfen wurde oder nicht? Die Kommunisten behaupteten damals, er hätte sich das Leben genommen.

Auch im Königspalast könnt ihr euch in meinem Beitrag dazu noch genauer umschauen und einlesen. In der Fotoserie seht ihr die Böhmische Kanzlei, die man von außen am Besten vom Königsgarten unterhalb der Burg sehen kann.

Vielleicht braucht es jetzt mal ein bisschen Orientierung, wo ich euch da überall in der Prager Burg hinführe.

Der Übersichtsblick auf die Prager Burg

den es wunderbar vom Aussichtsturm auf dem Berg Petřín gleich gegenüber der Burg gibt. Was ist was in der Burg – ich hab es euch im Foto beschriftet.

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Wer dann eine kleine Pause und Stärkung braucht, der ist hinterm Veitsdom in einem kleinen Restaurant gut aufgehoben. Von dort kann es dann weitergehen, zur

St.-Georgs-Basilika (Bazilika sv. Jiří) auf der Prager Burg

Jammerschade, dass bei unserem Besuch 2020 die meisten Menschen unbeachtet an ihr vorbeigegangen sind. 920, und damit noch vor dem Veitsdom, ließ Vratislav I. die Kirche erbauen, damit er dort die sterblichen Überreste seiner Mutter Ludmilla, der Schutzheiligen des Landes, aufbewahren konnte. Bevor das alles aber geschehen konnte, verstarb der Fürst. Sein Sohn Wenzel, führte dann dieses Vorhaben weiter und konnte seiner Oma damit ein würdiges Denkmal geben.

Irgendwann wurde die Kirche zu klein, wurde vergrößert, ein Kloster kam nebenan dazu – aber die Hussitenkriege setzten dem ganzen Aufschwung dann ein unschönes Ende. Den letzten Rest gab der Kirche dann Joseph II., den ich persönlich aufgrund seines Führungsstils und Gehabes überhaupt nicht mag unter den ganzen Herrschern von Böhmen. Er machte die Kirche zeitweilig zu einer Kaserne, und da er eh kurzen Prozess mit Kirchen, Klöstern und Orden machte und sie auflöste, traf auch dieses Schicksal die Basilika. Das ehemalige Kloster ist heute eine Abteilung der Prager Nationalgalerie, die Kirche sollte man sich im Inneren anschauen. Einen Vorgeschmack gibt es in meinen Fotos, und natürlich auch mehr Infos dazu in einem separaten Bericht.

Wir haben im Juni 2020 unseren Rundgang durch

das Goldene Gässchen (Zlatá ulička) in der Prager Burg

beendet. Die kleine Alchimisten- oder Goldmachergasse, wie es auch genannt wird, zieht Massen an Besucher an. Ein Stau in der kleinen Gasse ist damit vorprogrammiert. Denn man darf sich die kleinen Häuschen durchaus genauer anschauen. Die elf kleinen Häuschen sind direkt an den Wehrgang der Burg angebaut und wurden im 16. Jahrhundert für die Burgwachen unter Kaiser Rudolf II. gebaut. Später wurden sie dann für Goldschmiede genutzt, oder für die Alchimisten, also Forscher für die Naturphilosophie, die für Rudolf II. künstliches Gold hätten erzeugen sollen.

Im 19. Jahrhundert war es dann die Gasse der armen Leute, und war ziemlich heruntergekommen. Auch Franz Kafka lebte ab 1916 im Häuschen Nr. 22, und schrieb an seinen Werken. Nach 1945 gingen die Häuschen in den Besitz der Präsidentschaftskanzlei, und wurden mit farbenfrohen bunten Fassaden zum Besuchermagnet. Fast könnte man bei der Besichtigung durch die Glasscheiben das Gefühl bekommen, der, oder die Bewohner/in haben nur mal schnell das Häuschen für eine Besorgung verlassen.

Am Ende des Goldenen Gässchens gibt es noch eine Stelle, der zartbeseitete Menschen besser nur aus dem Augenwinkel einen Blick schenken sollten –

der Daliborka-Turm in der Prager Burg

Dieser gotische Befestigungsturm war zu unserer Besucherzeit 2020 wegen Corona geschlossen. König Vladislav II.ließ den Turm, der zwei Funktionen erhielt, 1496 erbauen. Zum einen verband er den Wehrgang hinter den Häuschen, zum anderen sollten die zwei Meter dicken Steinmauern als Gefängnis dienen. Vier Zellen soll es im Keller gegeben haben, und über eine runde Öffnung ließ man die Gefangenen hinab in das Verlies. Den Namen bekam der Turm nach seinem allerersten Häftling Dalibor von Kozojedy. Seit 1781 muss man jedoch nicht mehr befürchten, hier bei Brot und Wasser eingekerkert zu werden.

Ob man den armen Kerl da im Turm einfach vergessen hat, oder ob er als Abschreckung dienen soll? Wir werden es nicht mehr erfahren.

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In unmittelbarer Nähe zum Daliborka Turm befindet sich

der Schwarze Turm in der Prager Burg

auf den man beim östlichen Aufstieg zur Burg über die Alte Schlossstiege direkt drauf zu kommt. Er stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, und war mit seinen drei Meter dicken Mauern als Verteidigungsturm gedacht. Aber auch ihm wurde lange Zeit die Funktion eines Gefängnisses auferlegt. Seinen Namen bekam er nach einem verherrenden Brand 1541, dem er zwar standhaft trotzte, aber der Rauch hatte ihn geschwärzt.

Kaiser Karl IV. hat ihm zuvor Ehre zuteil werden lassen, die der Brand allerdings zerstört hat. Er ließ dem Turm ein vergoldetes Dach geben. Vielleicht wird deshalb Prag als die „Goldene Stadt“ bezeichnet?

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Vor dem Turm bietet sich auf einer kleinen Aussichtsplattform ein herrlicher Blick über die Stadt. Ganz ehrlich, fast müsste man dort Platzkarten vergeben, so begehrt war bei beiden Burgbesuchen dieser Platz. Dabei kann man doch ganz in Ruhe, und ohne Gedränge, von den Gärten unterhalb der Burg solche Blicke genießen. Zu

meinem Rundgang in den südlichen Teil der Prager Burg

nehme ich euch jetzt mit. Man kommt entweder nach dem Aufstieg der Treppenstufen von Kleinseite am Tor rechts ab dahin, oder von der Alten Schlossstiege, direkt nach dem Kontrollpunkt nach links ab. Viele wissen nicht, dass man vom Dritten Burghof über eine Treppe auch in diesen Bereich kommt. Für uns Glück, aber ich fand es doch schade, dass sich so wenige Menschen in diesen Teil der Prager Burg verirrt hatten.

Beginnend von der Alten Schlossstiege bietet sich ein toller Blick direkt auf die Gebäudekomplexe. Hier macht

das Lobkowicz Palais (Lobkowiczký palác) in der Prager Burg

den Anfang. Dieses Gebäude ist als einzigstes in der Prager Burg immer noch im Privatbesitz der Adelsfamilie. In der zweiten Hälfte im 16. Jahrhundert setzte der Adeligen Jaroslav Pernštejn den Anfang. Seine Schwägerin war es übrigens, die das berühmte Prager Jesulein aus Spanien nach Prag brachte, die Wallfahrtskirche mit der kleinen Jesusfigur ist auf der Prager Kleinseite. Durch Heirat kam das Palais dann zur Fürstenfamilie Lobkowicz. Ja, sie hatten schon was zu melden in Böhmen, vor allem nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 stärkte sich die Macht und der Einfluss, den die katholische Adelsfamilie hatte.

Der ursprüngliche Renaissance-Stil des Palais, wurde von Carlo Lurago ab 1651 in Barock umgestaltet. Seit 2007 bietet es der Öffentlichkeit eine umfangreiche Kunstsammlung, Konzerte finden statt und das Palais beherbergt ein kleines Cafè. Übrigens, wenn man ein paar Schritte von der Prager Burg entfernt den Wallfahrtsort Prager Loreto besucht, dann begleitet einen auch dort die Adelsfamilie Lobkowitz. Auf sie ging die Entstehung des Ortes zurück.

Weit dominanter und größer, ist der daneben liegende (grüne) Komplex, in dem das

ehemalige Theresianische Adlige Damenstift auf der Prager Burg

eine Heimat hatte. Nur weil eine Frau an der Macht Böhmens war, hieß das nicht, dass es keine Kriege mehr gab. Auch da wurde ordentlich gekämpft und die Burg blieb vor Beschädigungen nicht verschont. Als eine Verschönerung der Burg anstand, wollte die Kaiserin Maria Theresia zugleich ein Stift für adelige Damen einrichten. 20 Jahre wurde da gewerkelt, bis 30 ledige Damen aus bedeutenden Adelsfamilien einziehen konnten. Bedingung war eben die Abstammung, und dass diese Familie unverschuldet in einer finanziellen Notlage war. Alles musste natürlich genau nachgewiesen werden, auch wie weit der Adel in den Vorfahren zurückging. Das alles war in Stiftsbriefen fein säuberlich festgeschrieben.

Die ledigen Damen waren aber nicht lebenslang wie in einem Kloster an das Stift gebunden. Sie führten dort ihr ganz normales weltliches Leben, und wenn sie den Mann fürs Leben fanden, dann zogen sie aus und gründeten ihre eigene Familien. Bedingungen setzte die Kaiserin auch an die Führung des Damenstifts. Das mussten ausnahmslos Erzherzoginnen aus der Habsburger Dynastie sein. Die Äbtissinnen bekamen von ihr auch ein Privileg, mit dem sie eine lange Tradition brach. Bisher durfte die Äbtissin des St.-Georgs-Klosters (neben dem Königspalast) einer Königin bei der Krönung zur Seite stehen. Nun gab sie dieses Privileg an die Äbtissin des Damenstifts.

Unterhalb des Damenstifts konnten die Ladys

im Wallgarten auf der Prager Burg

ihre Spaziergänge unternehmen. Ich stellte mir das gerade in Gedanken vor, wie sie fein gekleidet, ein kleines Schirmchen gegen die Sonne hier entlang flanieren. Ohne einen Cent Eintritt kann heute auch jeder dort entlangflanieren. Anlegen ließ dieses kleine Paradies Ferdinand II. oder Ferdinand der Tiroler wie er auch genannt wurde. Mit ihm konnte ich auf Schloss Stern in Prag schon Bekanntschaft machen. Zwanzig Jahre war er Statthalter in Prag. Er ließ so etwa um 1550 den Burggraben aufschütten. Umgestaltet hat ihn aber zum heutigen Aussehen der Architekt Josip Plečnik, auf Weisung des ersten Präsidenten des Landes, T.G.Masaryk. Der Architekt wird mit einer Büste im Park geehrt.

Der Wallgarten reicht bis zur Böhmischen Kanzlei. Ihr wisst schon, die mit dem Fenstersturz. Viele Parkbänke laden zum Verweilen ein, mit einem Blick auf den Herkules-Brunnen.

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Im gesamten Burgareal, auch in den Gärten, ist eine starke Militärpräsenz zu sehen. Kein Wunder, ist die Burg doch der Staatsitz. Nahtlos an den Wallgarten schließt sich

der Paradiesgarten in der Prager Burg

an. Auch für diesen Garten durfte die Befestigungsanlage der Burg weichen. Erzherzog Ferdinand von Tirol war auch hier, wie beim Wallgarten dafür verantwortlich. Vielleicht fühlte man sich irgendwann wirklich wie im Paradies dort? Denn bis der Park sein heutiges Aussehen bekam, muss er wohl ganz schön verwildert gewesen sein. Seit 1991 darf die Öffentlichkeit von diesem Parkteil die herrlichen Blicke über die Stadt genießen und sich am ältesten Baum in den Gärten freuen.

Hier beginnen schon die hellen Regierungsgebäude, im Hintergrund die Türmen des Veitsdoms.Am Ende des Parks – bei der großen Granitschüssel – hat man nun die Wahl, die vielen Treppen hinauf, oder wieder zurück zum Eingang auf der östlichen Seite.

Jetzt hab ich euch ja schon einige Male von den herrlichen Blicke auf Prag vorgeschwärmt. Wie heißt es? Das Beste kommt zum Schluss? In dem Fall nicht, denn die Prager Burg, ein UNESCO-Weltkulturerbe, ist insgesamt ein Highlight schlechthin.

Die Blicke von der Prager Burg (Pražský hrad) über Prag (Praha)

Tja, und da habe ich mich gefragt, wie beschreibe ich euch die Blicke und Sehenswürdigkeiten, die man von oben sieht? Bei meinem Bericht über den Aussichtsturm Petřín habe ich die einzelnen Fotos beschriftet. Man kann diese herrlichen Blicke auf die Stadt ja von unterschiedlichen Positionen aus genießen, eben vom Berg Petřín, vom Vyšehrad oder vom Letna-Park, wo es gleich die legendären Moldaublicke dazu gibt.

Klickt einfach auf die jeweiligen Beiträge, oder noch besser – stöbert einfach auf meiner Prag-Seite, wo ihr nach Stadtteilen sortiert alle meine Beiträge findet. Und das sind schon ganz schön viele 😉

Als erstes geht der

Blick zur Prager Kleinseite, der St.-Nikolaus-Kirche und dem Berg Petřín von der Prager Burg

Den Nachbau des Eifelturms im Kleinformat sieht man fast von überall aus, und auch die St.-Nikolaus-Kirche steht mit ihrer Kuppel an Sichtbarkeit nicht nach. Mich ließ sie erstmal sprachlos dastehen, ob der ganzen Pracht. Denn sie ist die berühmteste Barockkirche von Prag, der bedeutendste Kirchenbau in Europa im Barock, und in ihrer 49 Meter hohen Kuppel zeigt sie ein Fresko vom offenen Himmel. Insgesamt zeigt die Kirche auf 1500 qm das größte Deckengemälde in Europa.

Auf der Prager Kleinseite sollte man sich einfach treiben lassen, denn auch dort pulsiert (wie in der Altstadt) das Leben. Viele sehenswerte Kirchen gibt es, aber leider sind sie nicht immer geöffnet.

Der

Blick auf die Altstadt von Prag (Staré Město) von der Prager Burg

samt dem Blick auf den nächsten Anziehungsmagnet in Prag, die Karlsbrücke. Dreißig Brückenheilige flankieren die Besucher, die auf der Brücke, die auch von meinem Schwäble Peter Parler gebaut wurde, von einem Brückenturm zum anderen über die Moldau gehen. Allein schon an diesen beiden Türmen kann man die Lage der Brücke ausmachen (oder an den vielen Menschen auf der Brücke 😉 ).

Markant die beiden Kirchtürme der Teynkirche (links vor dem Fernsehturm). Dort befindet man sich schon inmitten der Altstadt auf dem Altstädter Ring mit dem Altstädter Rathaus und der Astronomischen Uhr. Zur vollen Stunde drängen sich die Besucher um das Schauspiel der Uhr zu verfolgen.

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Eine Drehung nach rechts, für den

Blick auf den Vyšehrad von der Prager Burg

Königsresidenz grüßt Königsresidenz, denn auch der Vyšehrad war für einige Herrscher Königssitz. Man erkennt den Fels über der Moldau an den dunklen Kirchtürmen der Basilika St.Peter-und-Paul.

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Links vom Vyšehrad geht der

Blick in die Prager Neustadt von der Prager Burg

die weit mehr bietet, als den Wenzelsplatz. Markant die Kirchtürme vom Emmauskloster und der wunderschöne Park beim Neustädter Rathaus bietet Erholung mitten in der Großstadt.

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blick auf prager neustadt von prager burg 1870

Für den

Blick auf die Palastgärten unterhalb der Prager Burg

muss man sich etwas über die Brüstung lehnen. Eine Bastion auf den Felsen muss nicht kahl bleiben, man hat im 16. Jahrhundert begonnen, das ganze ein bisschen aufzuhübschen und zu begrünen. Ich geh jetzt aber noch ein bisschen weiter zurück, zu Karl IV. der den Weinanbau in Böhmen gefördert hat. Ja, man verbindet Tschechien und Prag eigentlich im ersten Moment mit Bier. Aber der Kaiser erließ im Februar 1358 in einem Dekret, dass auf allen Bergen und Anhöhen, vor allem in und um Prag Weinreben angepflanzt werden müssen. Befolgte jemand diese Anweisung nicht, verlor man dieses Landstück. Im Gegenzug versprach er den Bestellern der Weinberge, dass sie 12 Jahre keine Abgaben, Steuern oder Zoll bezahlen müssen.

Da war der Kaiser ja großzügig, das muss man ihm lassen. Auch als er die Prager Neustadt aufbaute, erließ er den Häuslesbauern dort über lange Jahre die Steuern. Aber Karl IV. wusste genau was er tat, das war ein Cleverle erster Güte in seiner Zeit. Man darf sich also auch in heutiger Zeit nicht wundern, dass man rings um Prag immer noch sehr viel Weinanbau findet.

Als Rudolf II. seinen Hofstaat von Wien nach Prag verlegte, war Ende des 16. Jahrhundert diese Lage unterhalb der Burg perfekt für die Paläste hochrangiger Adelsfamilien. Über den Palästen, Richtung Burg entstanden dann wunderschöne Terrassengärten, die ihresgleichen suchen. Es entstanden der Ledebour-Garten, Palffy-Garten, Kolovrat-Garten und der Fürstenberg-Garten, in dem sich heute die Ponische Botschaft befindet. Die Namen gehen auf die Besitzer der Paläste zurück. Leider waren zu unserer Zeit die meisten Gärten für eine Besichtigung geschlossen. Lediglich der Fürstenberg-Garten war offen. Der Vrtba-Garten auf der Kleinseite, auch ein Terrassengarten, sollte man sich auch nicht entgehen lassen.

Mit einem

Blick zum Kloster Strahov von der Prager Burg

und den Blicken auf die Burgmauer haben wir uns von der Prager Burg verabschiedet. Mehr über das Kloster Strahov könnt ihr in meinem Bericht dazu lesen. Über die Kleinseitner Treppengasse sind wir wieder hinunter auf die Prager Kleinseite.

Ihr merkt schon anhand meinem Bericht, die Prager Burg ist nicht mal eben im Schnelldurchgang zu erobern. Dafür bietet sie einfach zuviel an Sightseeing. Ich kann aber auch verstehen, dass man sich zumindest in einem Wochenendaufenthalt nur das Wichtigste der Burg anschaut. Nicht jeder hat das Glück für ausgiebige Besichtigungstouren in einem vierwöchigen Aufenthalt.

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