Eines der schönsten Barockschlösser in Böhmen steht im Prager Vorort Troja – das herrliche Schloss Troja (Zámek Troja). Nicht nur der große Garten von Schloss Troja ist ein Besuch wert, auch das Innere des Schlosses verspricht einige Highlights.
Schloss Troja stand ganz weit oben auf dem Besichtigungszettel unseres vierwöchigen Aufenthaltes in Prag im Oktober 2021. Corona hatte ja im Herbst 2020 unsere ganzen Reisepläne über den Haufen geworfen, und ein Jahr sollte es dauern, bis wir endlich wieder nach Prag fuhren. Von unserer Ferienwohnung aus, war es gefühlt eine halbe Weltreise in den kleinen Stadtteil nördlich der Moldau. Es war wie Blümchen rupfen, Auto oder Metro – am Schluss siegte die Metro. Denn der öffentliche Nahverkehr, samt den kurzen Taktungen der Abfahrtszeiten, ist in Prag unschlagbar gut. Direkt vor unserer Wohnung hielt der Bus zur nächsten Metro-Station, die uns ohne Umsteigen in den Stadtteil Holešovice brachte. Von dort geht es nur noch mit Bus weiter. Aber das wussten wir bereits von unserem Ausflug am Vortag, wo der Prager Zoo unser Ziel war.
Da der Bus 112 auch alle Besucher des Zoos transportiert, ist die Wartezeit auf den nächsten Bus nicht der Rede wert. Aber nur ganz wenige haben dann an der Endhaltestelle den Weg über die Straße gewählt. Dort liegt der Eingang von Schloss Troja genau dem Eingang zum Prager Zoo gegenüber.
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Inhaltsverzeichnis
- 1 meiner Außenbesichtigung von Schloss Troja (Zámek Troja) in Prag
- 1.1 Die Nordseite von Schloss Troja in Prag
- 1.2 Die Freitreppe auf der Nordseite von Schloss Troja in Prag
- 1.3 die Wirtschaftsgebäude von Schloss Troja in Prag
- 1.4 Blick zur Hl. Klara Kapelle und dem Botanischen Garten in Prag
- 1.5 ein bisschen Geschichte zum Bau von Schloss Troja in Prag
- 1.6 Die Freitreppe von Schloss Troja in Prag
- 2 meiner Innenbesichtigung von Schloss Troja (Zámek Troja) in Prag
- 2.1 Die Räume im Erdgeschoss von Schloss Troja in Prag
- 2.2 Flure im ersten Stock von Schloss Trjoa
- 2.3 Räume im Obergeschoss von Schloss Troja
- 2.4 Kaisersaal von Schloss Troja in Prag
- 2.5 die Chinesischen Räume im Schloss Troja in Prag
- 2.6 Kapelle im Schloss Troja in Prag
- 2.7 Lapidarium im Schloss Troja in Prag
- 2.8 Rundgang im Erdgeschoss von Schloss Troja in Prag
- 2.9 Das könnte Euch auch interessieren:
- 2.10 So kommt ihr zum Schloss Troja in Prag
meiner Außenbesichtigung von Schloss Troja (Zámek Troja) in Prag
die mich schon beim Eingangstor von der Bushaltestelle aus ins Staunen versetzt. Keine Bange, ihr müsst nicht unbedingt mit den Öffis dorthin. Schloss Troja bietet am südlichen Ende auch einen Parkplatz. Dort lag früher auch der Haupteingang zum Schloss. Ich komm jetzt also so quasi durch die Seitentüre in den Schlossbereich 😉
Wir haben uns für diesen Tag (Sonntag) nur das Schloss Troja als Besichtigungsziel gesetzt (Achtung: montags ist geschlossen). Mit dem ersten Blick auf die gesamte Schlossanlage, kam auch schon die innerliche Bestätigung, dass dies eine gute Entscheidung war. Trotzdem erwies sich die Besichtigung als soooo umfangreich, dass ich unmöglich alles in einen Beitrag packen kann. Deshalb gibt es einmal nur das Schloss, samt der Innenbesichtigung und einmal nur der Garten von Schloss Troja.
Könnten Fotoapparate stöhnen, meine ‚Emma‘ hätte vor dem Schloss richtig laut gestöhnt, und sich bestimmt überlegt, ob sie noch länger zu mir gehören möchte. Denn sie spürte schon, dass da heftig viel Arbeit auf sie zukommen wird. Dabei haben wir erstmal nur das Äußere gesehen. Wenn die da schon gewusst hätte, was da im Inneren noch alles kommt? 😀 😀
Ihr seid da jetzt gleich mal vorgewarnt – es kann mal wieder etwas länger dauern 😉 Und seid euch bewusst, ihr befindet euch auf einem Reise- UND Fotoblog.
Die Nordseite von Schloss Troja in Prag
scheint einfach nur eine Hausfront wie an jedem anderen herrschaftlichen Gebäude auch. Irgendwie ja auch klar. So wie an den privaten Häuser spielt die Musik ja wirklich auf der Südseite.
Insgeheim hat mir meine Emma wohl den Vogel gezeigt: Mädel, gegen die Sonne fotografiert man nicht 🙈🙄 Ist ja gut, Emma, ich dreh mich ja gleich um 😉
Denn die andere Seite bietet tatsächlich auch mehr 🙂
Die Freitreppe auf der Nordseite von Schloss Troja in Prag
führt zwar ins Nichts, bzw. ist nur rechts hoch und links wieder runter – bietet aber oben vor dem Tor einen herrlichen Blick auf die Weinberge, die früher zu Schloss Troja gehörten. Ich bekam da schon einen Vorgeschmack auf die Beschreibung des Schlossgartens. Denn, ihr werdet es in meinem ausführlichen Bericht zum Garten von Schloss Troja noch sehen, der Schmuck der Treppe war so ganz nach meinem Geschmack. Also, nicht dass ich mir sowas in meinen Garten (welcher Garten? isch abe gar keinen Garten 😀 ) stellen würde – aber ich schau sie mir gerne an. Vor allem wenn sie so wunderschön geschmückt sind wie hier.
Auf der gesamten Nordseite befinden sich
die Wirtschaftsgebäude von Schloss Troja in Prag
inklusive der Pferdeställe.
Auf der Ostseite des Schlosses bot sich ein herrlicher
Blick zur Hl. Klara Kapelle und dem Botanischen Garten in Prag
Nein, heute war ganz klar, dass es kein „wir könnten doch …“ geben würde. Diese drei Wörtchen, die an manchen Tagen unser Besichtigungsprogramm ausufern lassen. Denn „wenn wir schonmal in der Ecke sind, könnten wir doch …“ Deshalb gab es nur die Blicke hinauf auf das kleine Kapellchen, das der Erbauer des Schlosses inmitten seines Weinberges hat setzen lassen.
Und wir haben schon wieder einen Besichtigungspunkt mit dem Botanischen Garten für unseren nächsten Besuch 🙂
Bevor es mit dem Highlight auf der Südseite weitergeht, auf dem Weg dahin
ein bisschen Geschichte zum Bau von Schloss Troja in Prag
die im Jahr 1679 beginnt. Da kam der im Jahr 1638 geborene Graf Wenzel Adalbert von Sternberg auf den Gedanken, sich in Prag eine Sommerresidenz zuzulegen. Bis dato hatte der kaiserliche Geheimrat, der sich mit noch weiteren Titeln wie höchster Hofmeister, höchster Landrichter und höchster Hofmarschall des Königreichs Böhmen schmücken konnte, kein Palais in Prag. Er bekam vom Habsburger Kaiser Leopold I., der zu dieser Zeit das Sagen hatte, die höchste Auszeichnung, die er als Monarch verleihen konnte – den Orden vom Goldenen Vlies.
Ob da jetzt beim Erbauer ein bisschen Berechnung bei der Planung seines Sommersitzes dabei war? Schließlich wurde es eines der schönsten Barockschlösser im 17. Jahrhundert in ganz Böhmen. Denn seine Hoheit hatte zwar bei der Prager Burg einen wunderbaren Wildpark, in dem er sich austoben konnte, aber Gebäude gab es dort keine. Und wenn das katholische Herrscherhaus nach der Niederlage mit der Schlacht am Weißen Berg wieder mitmischen wollte, sollte man ja auch was bieten können. Man könnte dann doch vielleicht dem König und seiner Gesellschaft dieses prachtvolle Schloss zur Verfügung stellen? Und sich damit bei Hofe auch gleich noch gut stellen?
Graf Wenzel Adalbert von Sternberg war schönen Künsten nicht abgeneigt, und wurde bei seiner Schlossplanung vom italienischen Baustil inspiriert. Die kamen zunächst von Giovanni Domenico Orsi und dann von Jean Baptiste Mathey. Beide sind in Prag keine Unbekannten, unter anderem kann man ihre ‚Handschrift‘ auch bei Kloster Strahov in Prag bewundern. Dass man es trotz Widrigkeiten weit bringen kann, dafür ist Mathey das beste Beispiel. Zwar war er Bürger der Prager Kleinseite, aber er durfte nicht der Baumeisterzunft angehören, weil er kein gelernter Maurermeister war. Bedeutete für ihn auch, dass er dadurch keine Bauleitung übernehmen durfte. Und doch hat er so großartige Werke geschaffen. Als Bauleiter wurde deshalb Silvestro Carlone eingesetzt.
Für den Bau wurde das Gelände nördlich der Moldau aufgeschüttet, so dass der Schlossbau perfekt zwischen den Hängen und der Moldau erhöht zur Geltung kommt. Jetzt musste es ein bisschen flott gehen mit dem Bau – zum einen war der Graf nicht mehr der Jüngste bei Baubeginn, zum anderen wollte er dem Kaiser schnellstens das Schloss zur Verfügung stellen. Hätte er mal da schon gewusst, dass der Kaiser Leopold I. tatsächlich nicht oft auf Schloss Troja aufhielt, ob er dann noch eine eigene Ziegelei eingerichtet hätte? So wurden mal schnell über 100 Arbeiter eingestellt, die in der Ziegelei große Steine brannten. Mit großen Steinen ist man ja auch schneller fertig, als mit so kleinem Fummelkram.
Der ganze Bau verzögerte sich dann aber durch die Pestepidemie, die 1679/80 auch Prag erreichte. Da sie zuerst verstärkt in Wien grassierte, flüchtete die Kaiserfamilie nach Prag, in der Hoffnung, dass sie dort alles gut überstehen. Leider war das nicht der Fall und ‚Kaisers‘ mussten weiter. Irgendwann war dann aber der Schlossbau des Grafen fertig, der 1708 verstarb. Im Zeitraffer geht es zu Kaiserin Maria Theresia, die 1763 das Schloss samt dem ganzen Anwesen kaufte. Fragt mich jetzt bitte nicht, wer es in der Zwischenzeit im Besitz hatte – ich hab nichts darüber gefunden. Die Kaiserin hatte einen guten Verwendungszweck – bei meinem Bericht zur Prager Burg könnt ihr über ein Adeliges Stift für alleinstehende Frauen lesen, das die Kaiserin in einem Trakt der Burg eingerichtet hatte. Diesen Fräulein überließ die Kaiserin Schloss Troja.
Das ‚Ringlein-Spiel‘ geht auch bei Schloss Troja weiter, bis es dann in den Besitz von Alois Svoboda kam. Großzügig schenkte er es 1922 dem ersten tschechischen Präsidenten T.G.Masaryk zu dessen 70. Geburtstag. Er setzte daran zwar Bedingungen, die aber nie realisiert wurden. Heute befindet sich die Galerie der Hauptstadt Prag im Schloss Troja.
So, ich bin mittlerweile ums Eck, und kann von der Ostseite einen Blick auf die Südseite des Schlosses werfen. Uiiii …. schaut mal, was mich da jetzt erwartet.
Die Freitreppe von Schloss Troja in Prag
die im Außenbereich das absolute Highlight darstellt. Aus Sandstein wurde sie hergestellt – und jetzt stellt euch mal in Gedanken vor:
Zurück ins Zeitalter des Barock mit den herrlichen Kleidern (war ja klar, bin ja ne Frau 😀 ) und wie die Herrschaften im Garten flanieren, und dann über diese beidseitig geschwungene Treppe wieder ins Schloss zurückkehren.
Denn in früherer Zeit war das ja der Haupteingang ins Schloss. Und wo die Herrschaften dann im Inneren rauskommen, das erfahrt ihr später.
Wahnsinn, oder? Es ist ganz klar, dass ich mir die Treppe genauer anschaue. Auch wenn es dafür über 30 Stufen zu bewältigen gilt 😀
Der Schlossherr, Graf von Sternberg wusste genau, wie der die Außentreppe in Szene setzen wollte. Für die einen sind es einfach nur Skulpturen, für die anderen erzählen sie eine Geschichte,
die Geschichte der Freitreppe von Schloss Troja
die mit dem Kampf um Troja dem Schloss seinen Namen gab. Denn vermutlich setzte der Graf ein Ereignis kurz nach Baubeginn seines Schlosses, mit einem Ereignis gleich, das sich so im 7. Jahrhundert v.Chr. zugetragen hat. Die Bedrohung vom Osmanischen Reich, das 1683 die Christenheit bedrohte, und die Türken vor Wien standen um es zu erobern. Aber Pech, bei der Schlacht am Kahlenberg unterlagen sie.
In der Außentreppe wollte der Graf den „Kampf der Giganten“ umgesetzt wissen. Dafür holte er sich zwei Baumeister aus Dresden, Georg und Paul Heermann (Onkel und Neffe), die 1685 mit der ersten Figur begannen. Dass die mal nicht alle so schnell entstanden sind, zeigt die Tatsache, dass 1705 Johann Brokoff weitermachte. Er ist in Prag vor allem durch seine Statue vom Hl. Nepomuk auf der Karlsbrücke bekannt. Bei der Schlosstreppe schuf er die Statuen am Außengeländer.
Graf von Sternberg ließ die Figuren aus der griechischen Mythologie gekonnt in Szene setzen, von ‚klein‘ nach ‚groß‘.
Und da muss man zurück zum Anfang, als alles noch ein großes Chaos war und nur die Erdmutter Gaia da war. Sie erschuf die weiteren Götter, auch Uranus, der streitsüchtig und eifersüchtig über seine Macht wachte. Aber seine Söhne waren auch mächtig, was ihm so gar nicht passte, und er sie in einem Erdloch einsperrte. Kronos, ihr Sohn sollte ihr helfen … er macht mit Dionysos den Anfang ganz unten auf der Treppe.
Verführerisch hingeworfen eröffnen diese beiden Göttinnen den Reigen am Innengeländer – Artemis, u.a. die Göttin der Jagd und des Mondes, die Tochter des Zeus und sie zählt zu den zwölf olympischen Göttern. Ihr gegenüber Demeter, die Schwester des Zeus und Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit.
Auf der linken Seite (übrigens hat man festgestellt, dass viele so wie ich, links den Rundgang über die Treppe beginnen 😀 , ich muss wohl als Linkshänder auf die Welt gekommen sein, ich mach unbewusst ganz viel mit links) präsentieren sich Herakles, Hades, Poseidon und Ares. Ich glaube, ich kann mir da weitere Erklärungen dazu ersparen.
Hach, doch vielleicht zu Hades noch etwas – Hades war ja der erste Sohn von Kronos, und nachdem sie die Titanen besiegt hatten, teilten sich die Brüder per Loswurf die Welt unter sich. Poseidon ist klar, der bekam das Meer und Zeus den Himmel. Hades bekam die Unterwelt und wurde gleichzeitig zum Gott der Toten. Aber wer wollte da unten mit ihm als Frau leben? Kurzerhand entführte Hades die Tochter von Zeus und Demeter, weil er sich in sie verliebt hatte. Demeter wusste geschickt ihren Zeus zu erpressen, damit die Tochter wieder zurückkam. Das knüpfte Zeus jedoch an einen Deal – wenn Persephone da unten was zu essen hat, muss sie dort bleiben. Sechs Granatapfelsamen, die sie heimlich aß, besiegelten ihr Schicksal, denn Zeus bestimmte, dass sie fortan sechs Monate des Jahres mit Hades zu verbringen habe. Seine Frau Demeter wurde jetzt bockig. Sie, als Göttin des Ackerbaus weigerte sich in diesen sechs Monaten etwas wachsen zu lassen – Herbst und Winter waren damit erschaffen.
Ganz oben Zeus und Athena. Zeus, der oberste Gott der griechischen Mythologie, steht mit Athena, der Göttin der Weisheit, Strategie, Kunst und des Kampfes, über allen anderen.
Und jetzt dieser Ausblick, auch das war vom Bauherr gewollt.
Konnte er in Nähe der Prager Burg, der Sitz der böhmischen Könige und Kaiser keinen anderen Bauplatz bekommen, dann musste es wenigstens der Blick hinüber zur Prager Burg und dem Veitsdom sein.
Im Hintergrund der Berg Petrin.
Auf der rechten Seite mach ich mich wieder auf den Weg nach unten, vorbei an Apollon, Hermes, Oceanes und Hephaistos.
Oceanes grenzt sich als Gott der Flüsse etwas von Neptun ab. Er ist da in ruhigeren Fahrwasser unterwegs und nimmt Ruder und Anker als seine Attribute. Hermes (man denkt vermutlich sofort an den Paketdienst) war als Sohn von Zeus dafür zuständig, dass seine Botschaften dorthin kamen, wo sie hin sollten.
Hephaistos gehört auch zu den zwölf olympischen Gottheiten und ist der Gott des Feuers, der Vulkane und der Schmiedekunst. Ja, die Aufgaben sind fein säuberlich verteilt.
Am äußeren Handlauf der Freitreppe geht die Geschichte um Gaia weiter. Denn als erste Göttin war alles um sie herum noch leer. Sie schuf die Urbestandteile allen Lebens – Erde, Wasser, Feuer und Luft, den Tag und die Nacht. Sonne und Mond kamen auch noch dazu. Der Bauherr wollte auch noch die Erdteile dazu, friedlich versammelt auf der Ballustrade.
Versteckt in der Unterwelt
„der Kampf der Giganten“ auf der Freitreppe von Schloss Troja
Diesen Kampf hat Gaia angezettelt, denn sie hatte schlicht die Faxen dicke mit ihrem Mann Uranos, der ihre Söhne im Inneren der Erde gefangen hielt, damit sie ihm ja nicht seine Macht streitig machten. Sie forderte ihren Sohn Kronos auf, dem Treiben ein Ende zu setzen, indem er ihn mit einer Sichel entmannen und vom Thron stürzen sollte. Folgsam lauerte Kronos in der Nacht dem Vater auf, und ein heftiger Kampf fand zwischen Vater und Sohn statt. Die Erde bebte, und doch gelang es ihm seinen Vater zu entmannen. Seine Beute warf er ins Meer – selbst der Ozean schäumte vor Zorn und daraus entstand Aphrodite. Aus den Blutstropfen von Uranos, die auf Gaia fielen entstanden dann mächtige Giganten und schaurige Rachegöttinen.
Auch im Trojanischen Krieg entbrannte ja ein ein Zweikampf um die Gunst der schönen Helena. Aber jetzt schau ich mir diesen Kampf hier an …
Ihr merkt schon, mit ‚mal kurz‘ oder gar in Verbindung mit dem Prager Zoo geht Schloss Troja nicht. Dazu gibt es bei beiden viel zu viel zu sehen. Jetzt noch ein paar interessante Detailblicke bei Freitreppe, bevor es endlich zur Innenbesichtigung geht.
Weiter geht es mit
meiner Innenbesichtigung von Schloss Troja (Zámek Troja) in Prag
die man für eine kleine Eintrittsgebühr erleben kann. Bei mir natürlich kostenlos. Aber seid euch gewiss, ich kann euch lange nicht alles das zeigen, was ich vor Ort gesehen habe. Beamt euch mal kurz ins 17. Jahrhundert zurück und erinnert euch – der Eingang zum Schloss ging damals über die Freitreppe. Logisch also, dass die Räume der Herrschaften im Obergeschoss waren.
Die Räume im Erdgeschoss von Schloss Troja in Prag
waren zur damaligen Zeit der Dienerschaft vorbehalten. Heute ist es der Eingangsbereich, und auf dem Weg nach oben geht es durch verschiedene Säle. Man sieht schon allein an dieser künstlerischen Ausgestaltung, dass der Hausherr dieser Kunst zugewandt war. Es verwundert deshalb nicht, dass Schloss Troja nicht nur in Tschechien ein Meisterwerk darstellt, sondern sogar im gesamten Mitteleuropäischen Raum.
Für diese wahnsinnige Arbeit, ca. 4000 qm Fläche mit Gemälden zu schmücken, holte sich der Graf Francesco Marchetti nach Prag. Vater und Sohn zauberten Allegorien mit allerlei mythologischem Zusatz an Wände und Decken. Vielleicht haben die beiden es da mit ihrer Wahl ein bisschen übertrieben? Es war so gar nicht nach der Vorstellung des Schlossherrn und die Künstler durften ihre Arbeitsutensilien wieder einpacken. Was die beiden natürlich mächtig ärgerte, denn nach dem Rausschmiss sollten sie dann natürlich auch nicht mehr das Glanzstück des Schlosses ausschmücken.
Diesen Rausschmiss interessierte die beiden am Anfang aber noch reichlich wenig. Unverdrossen setzten sie ihre Arbeit fort, die heute aber nur noch teilweise zu sehen ist. Graf von Sternberg wurde mit neuen Künstlern fündig, Abraham und Isak Godyn sollten noch 1690 ihre Arbeit auf Schloss Troja aufnehmen. Und zwar in der illusiven Malerei. Da tobten sich die beiden dann erstmal in den beiden langen
Flure im ersten Stock von Schloss Trjoa
aus, die man über die Wendeltreppe erreicht, bzw. nach dem Rundgang wieder verlässt. Diese waren so quasi das Probestück für den Grafen, und ob er ihnen dann auch das Schmuckstück seines Schlosses zur Bearbeitung überließ.
Nein, gehe noch nicht direkt in das Herzstück des Schlosses, sondern begebe dich durch die
Räume im Obergeschoss von Schloss Troja
die noch von den beiden Italienern bemalt werden durften.
Über die Intensität der Farben der Malereien darf man geteilter Meinung sein, irgendwie waren die beiden sich wohl nicht schlüssig, was das betrifft.
Ich habe ja eingangs erwähnt, dass die Räume des Schlosses von der Galerie der Hauptstadt Prag genutzt werden. Da versteht es sich von selbst, dass hier natürlich auch Ausstellungen stattfinden.
Jetzt geht es zum Herzstück im Inneren. War es im Außen die Freitreppe über die man das Schloss betritt, so führt diese direkt in den
Kaisersaal von Schloss Troja in Prag
‚Heiligs Blechle‘ da ist er wieder, mein höchster Ausruf einer Bewunderung. Wir Schwaben nehmen diese zwei Wörtchen gerne her, wenn andere Worte fehlen. Ich stand da echt erstmal sprachlos da. Was für ein Wahnsinnsraum, über und über bemalt. Kein Wunder wollte der Graf Sternberg da fähige Künstler, mit dessen Werke er auch zufrieden war. Schließlich bemalt sich so ein Raum ja auch nicht in einer Woche. Sechs Jahre arbeiteten die Brüder Godyn an der Wand- und Deckenmalerei des Kaisersaals.
Ich habe in Prag ja schon einiges gesehen, was solche Malereien anbelangt, die Kirchen St. Peter-und Paul auf dem Vyšehrad und die Kirche der Hl. Ludmilla im Stadtteil Vinohrady sind ebenfalls über und über an Decke und Wand vollständig bemalt. Aber in einem Schloss hab ich es so vollständig noch nie gesehen.
War es bei der Außentreppe noch das Thema mit den Göttern und dem Kampf der Giganten, so zielt der Raum hier ganz klar auf die Verherrlichung der Habsburger Herrscher ab. Verbindet man jetzt die Intension des Baus, nämlich dem Kaiser und seiner Gesellschaft eine prachtvolle Unterkunft zu bieten, dann ist ja auch klar, dass mit so einer Verherrlichung des Kaisers Herz ganz weit aufgehen muss.
Wenn es mal wieder länger dauert (was bei uns ja schon öfter vorkommen kann) – aber ich muss euch einfach diese Pracht im Detail zeigen. Und das muss ich ein bisschen nach Seiten sortieren. Mein erster Blick geht Richtung Süden, dort, wo die Freitreppe direkt in den Kaisersaal führt.
Die Südseite im Kaisersaal von Schloss Troja
Euch jetzt die ganzen Kaiser des böhmischen Reiches auszubreiten, ich würde nicht fertig werden. Und schließlich ist ja hier in diesem Raum auch nur die Habsburger Linie wichtig, die mit dem Tod von Ludwig II., der letzte aus dem Geschlecht der Jagiellonen, die Regentschaft in Böhmen übernahmen. Ferdinand I., aus dem Haus Habsburg, hatte fortan das Sagen, er war ein Bruder von Kaiser Karl V.. Die Gebiete wurden damals geteilt, Karl hatte weiterhin in Spanien was zu sagen, Ferdinand wurde römisch-deutscher König, später Kaiser.
Eine große Szene unterhalb der Decke zeigt Kaiser Karl V., der die spanische Linie an seinen Sohn Philipp II. übergibt. Nach dieser Übergabe zieht er sich 1557 in ein Landhaus neben dem Kloster von Yuste in Spanien zurück, wo er 1558 verstarb.
Zwischen den Fenstern sieht man die Herrscher Böhmens – in kleinen Medallions Maximillian I. und Ferdinand I., in voller Größe die Ferdinands (II. und III.) die während dem Dreißigjährigen Krieg an der Macht waren.
Von Süd nach Nord, und zur
Nordseite im Kaisersaal von Schloss Troja
bei der es mit den Habsburger Hoheiten weitergeht. Fünf Kaiser werfen ein Auge auf die Besucher, so wie sie es früher auf ihr Land getan haben, in den Medaillons kommen noch weitere dazu.
Euch alle hier einzeln vorzustellen? Ich erspare es euch, denn ihr findet viele ausführlich in meinen Einzelberichten beschrieben. Ich bin ja nicht mit allen Regenten einig was ihre Führungsstile betrifft, so richtige Probleme hatte ich mit den Habsburgern, als sie mit ihren absolutistischem Regierungsstil angefangen haben. Maria Theresia ging ja noch, aber ihr Sohn Joseph II. hat mir so manche Stirnfalte verursacht. Warum? Bei meinen Berichten zur Prager Kleinseite könnt ihr mehr über ihn lesen.
Unterhalb der Decke gibt es auch hier ein größeres Gemälde, das die Heirat von Philipp I. (der Schöne) von Kastilien zeigt. Philipp aus dem Hause Habsburg, ist ein Sohn von Maximilian I. der an der Südwand abgebildet ist. Seine Söhne sind die späteren Kaiser Karl V. (Spanien) und Ferdinand I. (römisch-deutscher Kaiser). Nur damit ihr ihn ein zuordnen könnt. Österreich wollte ein bisschen seine Besitzungen erweitern, und so wurde bestimmt, dass Philipp ein Mädchen aus Kastilien heiraten sollte. Von Liebe sprach man damals ja nicht, es wurde verheiratet.
Seine Auserwählte war Johanna I. von Kastilien, auch Johanna die Wahnsinnige genannt. Womit keiner gerechnet hatte war, als die beiden sich sahen, sie sich sofort ineinander verliebten und noch in Belgien (ihrem Kennenlernort) heirateten. Dass bei dieser Heirat Liebe im Spiel war, ließ Johanna ganz offensichtlich alle Welt wissen. Keine Frau durfte ihrem Mann zu nahe kommen. Nach dem Tod ihrer Mutter, die im Testament die Tochter als Nachfolgerin auf dem Königsthron bestimmt hatte, wurde Philipp somit König von Kastilien. Das passte dem Schwiegervater aber offensichtlich nicht so richtig. Als dieser Kampfe endlich ausgefochten war, starb Philipp mit 28 Jahren 1506 an einer schweren Krankheit.
Ihr Vater war es, der den Wunsch ihres verstorbenen Mannes nach einer Beisetzung in Granada blockierte. Wie jede liebende Frau zog Johanna trotzdem monatelang mit dem Sarg ihres Mannes durch Kastilien, um ihm diesen letzten Wunsch zu erfüllen. Für andere war es ein ‚auffälliges Verhalten‘, ein bisschen verrückt, die dem Vater Grund gaben, für sie zeitweise die Regierung zu übernehmen. Sie bekam die Regentschaft aber zurück und mit ihrem Sohn Karl führte sie einsam die Geschäfte. Neu geheiratet hat sie nicht mehr. Ein trauriges Schicksal, auch wenn das Bildnis ein fröhliches Ereignis zeigt.
„Bella gerant alii, tu felix Austria nube.“ –
„Kriege führen mögen andere, du, glückliches Österreich, heirate.“
Diesen berühmten Spruch, der zitiert wird, wenn die Habsburger Dynastie durch eine geschickte und erfolgreiche Heiratspolitik ihr Macht weiter vergrößert hat, halten zwei Engel über dem Heiratsbildnis. Man sollte sich jetzt aber nicht dem Gedanken hingeben, dass damit im Hause Habsburg alles friedlich ablief.
Und jetzt erzählen die Wände noch mehr Geschichte.
Die Westwand im Kaisersaal von Schloss Troja
weist im unteren Bildnis auf ein Ereignis hin, das für die westliche Welt hätte schlimm enden können. Kaiser Leopold I. war an der Macht und hatte es im Reich eh schon nicht leicht. Der Dreißigjährige Krieg, der ja seinen Ursprung mit dem Fenstersturz aus der Böhmischen Kanzlei im Königspalast in Prag nahm, war zwar vorbei, die Folgen waren aber immer noch spürbar. Die Pestepedemie 1679/80 war auch nicht gerade easy, in Ungarn hatte es gebrodelt – und gerade dann stachelt Ludwig XIV., mit dem die Habsburger in einem Zweifrontenkrieg standen, die Osmanen an, einen Feldzug gegen ungarische Festungen zu führen.
Schon einmal hatten die Osmanen versucht, ihre Fühler nach Westen auszustrecken, und jetzt lief der Friedensvertrag der mal geschlossen war ab. Eine Verlängerung kam nicht zustande, und angestachelt durch Frankreich kam vom Osmanischen Reich eine Kriegserklärung an das Hl. Römische Reich und Polen. Denn die sahen Wien als das Tor nach Westeuropa, lag die Stadt doch wirtschaftlich bedeutsam an der Schnittstelle zweier wichtiger Handelswege. Wenn euch der gesamte geschichtliche Hintergrund interessiert, dann klickt HIER.
Am 12. September 1683 wurde die Belagerung Wiens durch die Türken dann mit der Schlacht am Kahlenberg beendet. Auch badische Truppen war da mit dabei, auch einer von den Rechberger, die eine Burg in meiner Nähe hatten. Vielleicht hat dem glücklichen Ausgang dieser Schlacht die Segnung der Truppe mit dem Caravaca-Kreuz geholfen. Die Rechberger waren davon überzeugt, denn zum Dank über den guten Ausgang und die gesunde Rückkehr des Sohnes wurden an der Wallfahrtskirche gleich zwei dieser Kreuze angebracht.
Das Christentum hat über den Islam gesiegt. Was das Bild mit der Allegorie des Sieges über die zwei muslimische Gefangene symbolisiert.
Die Bildergeschichte an der Westseite geht mit der gleichen Thematik weiter.
Im Mittelteil der Triumphzug Kaiser Leopolds in seiner goldenen Kutsche – den Sieg über die Osmanischen Truppen sichtbar auskostend. Darüber eine Szene, in dem ein türkischen Soldat in einen Tempel eindringen will. Ein Engel will ihm sagen: Hey, schau mal hier – der Friedensvertrag. Was macht du da?
Vertreter der Heiligen Liga, und ein Soldat mit dem Symbol der venezianischen Republik gehen gegen das Tun der Osmanen an, im Beistand ihre Schutzengel. Und fast möchte man einen Schritt zur Seite machen, wenn der Blick nach oben geht und man sieht, wie da fast einer aus dem Bild fällt. Ja, das kommt bei illusionistischen Malereien schon mal vor. Im Kloster Strahov hätte ich da auch gerne nach oben gerufen: Stopp, keinen Schritt weiter nach rückwärts, sonst fällst du runter. 😉
Hier im Kaisersaal ist es der Anführer der türkischen Armee, Kara Mustafa, der vom Erzengel Michael aus dem Bild geworfen wird. Schaut mal den entsetzten Blick, den er im Flug dem Kaiser zuwirft. Ich bin echt überwältigt, mit wieviel Detailblick hier gearbeitet wurde.
Die Ostwand im Kaisersaal von Schloss Troja
könnte unter der Überschrift stehen ‚Tue Gutes, dann wird auch dir Gutes widerfahren.‘
Im unteren Teil thront eine Allegorie der Gerechtigkeit. Keine Chance haben bei ihr links die Ungerechtigkeit, Laster und Torheit und rechts der Geiz und Egoismus.
Im oberen Teil (unteres Bild) wird die Gründung der Habsburger gezeigt. Damals noch der junger Graf Rudolf, leiht er auf der Jagd einem Priester sein Pferd, damit er schneller zu einem Kranken kommt. ‚Du wirst einmal Kaiser werden‘ – so die Prophezeiung des Geistlichen, was sich dann ja auch bewahrheitet hat.
Der obere Teil zeigt Albert von Habsburg vor dem Römischen Kaiser stehend, direkt aus dem Kampf kommend. Deshalb ist es tiefrot vom Blut des Feindes, nur da wo sein Gürtel war, ist es weiß. Rot und Weiß, jetzt weiß man auch, woher die Farbwahl für die Flagge von Österreich abgeleitet wurde.
Jetzt heißt es, den Kopf kräftig in den Nacken legen, und der Blick geht zur
Decke im Kaisersaal im Schloß Troja
Man könnte auch sagen, das Beste kommt zum Schluss. Auch hier wollte der Schlossherr das Thema der Westwand mit dem Sieg über das Osmanische Reich verewigt wissen. In Verbindung mit der Heiligen Dreifaltigkeit, die das Zentrum in der Deckenmitte bildet.
Links davon die Tugenden Hoffnung, Glaube und Liebe, die von den vier Evangelisten getragen werden. Ihr kennt sie bestimmt (oder aus meinen Kirchenberichten, denn man findet sie fast an jeder Kanzel) – Johannes, Markus, Lukas und Matthäus mit ihren Attributen. Das Christentum siegt über den Islam.
Auf der rechten Seite zeigt sich der Schutzpatron von Österreich, der Hl. Leopold. Kaiser Leopold war zu dieser Zeit Regent des Landes. Unterstützung gibt es von den Vertretern der Heiligen Liga, durch die der Sieg nicht möglich gewesen wäre.
1.400 qm bemalte Fläche, die eine Geschichte erzählt – Wahnsinn, oder? Ist ja mal wieder klar, dass es etwas länger dauert, bis ich da fertig bin.
Schaut mal, wie im Detail das „Illusionistisch“ gestaltet wurde. Ich hab wirklich zweimal schauen müssen, ob da in den Nischen nicht doch eine Vase steht, oder ob die Figuren echte Figuren sind. Einfach nur schön. Und ich versichere euch, es gibt da vor Ort noch viel mehr zu entdecken, als ich euch in meinen
Detailaufnahmen im Kaisersaal von Schloss Troja
zeige.
Wer denkt, das wars jetzt mit Sehenswertem im Schloss Troja, der irrt. Der Rundgang geht weiter durch
die Chinesischen Räume im Schloss Troja in Prag
die einen richtigen Kontrast zu den übrigen Räumen darstellen. Welcher Künstler sich hier an den Wänden der Räume verewigt hat, ist nicht überliefert. Er, vielleicht auch der Schlossherr, hatte auf jeden Fall ein Faible für chinesische Landschaften. Schaut einfach selber …
Keine Ahnung, ob der gleiche Künstler auch für die Ausmalung der
Decken in den Chinesischen Räumen im Schloss Troja
verantwortlich war? Wenn ja, vielleicht wars ein getrübter Blick? Wenn nein, ob der sich dann über diese Farben gefreut hat? Für mich sind die ‚knalligen‘ Farben an der Decke wie ‚die Faust aufs Auge‘ zur Wandgestaltung. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntermaßen unendlich diskutieren.
Wer in seinen Wand- und Deckenmalereien die Christenheit so hoch hält, der braucht auch eine
Kapelle im Schloss Troja in Prag
die, so denke ich, keine großen Erklärungen braucht.
Es geht mal kurz ins
Lapidarium im Schloss Troja in Prag
das in den Kellerräumen seinen Platz gefunden hat. Jahrzehntelang waren die Skulpturen bei Wind, Sonne und Regen draußen und irgendwann hat das Spuren hinterlassen. So wie bei die Brückenheiligen von der Karlsbrücke in Prag, die ihren Schutz im Nationalmuseum und in den Kasematten auf dem Vysehrad gefunden haben, wurden erhaltene Originalskulpturen, die man beim Wiederaufbau des Schlosses rundum im Gelände gefunden hat, in den Keller verbracht.
Aber nicht nur Skulpturen von Schloss Troja sind zu bewundern, auch Originalstatuen aus dem Vrtba-Garten auf der Prager Kleinseite kann man hier sehen. Und ich kann mich mal wieder ausleben 😀 😀 – ihr wisst ja, ich und Statuen, eine Verbindung die auf unseren Reisen entstanden ist.
Der letzte
Rundgang im Erdgeschoss von Schloss Troja in Prag
führt dann zum Ausgang. Zum Glück gibt es eine Einbahnstraßenregelung beim Rundgang. Ganz ehrlich, ich hab irgendwann nicht mehr gewusst, wo ich gerade im Schloss bin.
Wenn euch am und im Schloss Hasen über den Weg hoppeln, dann wundert euch nicht. Hasen, sind das Wappenzeichen der Familie Malzan, aus dem die Ehefrau des Schlossherrn stammt. Nach ihr, Clara Bernhardine van Maltzahn, wurde auch die kleine Kapelle im Weinberg gegenüber von Schloss Troja benannt.
Wer sich jetzt fragt, wow, das Schloss hat sich aber gut gehalten über diese Zeit – nein, auch Schloss Troja musste renoviert und teilweise sogar neu aufgebaut werden. Die Rekonstruktion des Schlosses wurde 1977 begonnen und war 1989 abgeschlossen. Da war es nicht immer einfach, z.B. die Fresken im ersten Stock so abzusichern, dass nicht alles wie ein Kartenhaus zusammenfiel.
Ich finde, die Arbeit hat sich wirklich gelohnt. Und solltet ihr mal in Prag sein – nicht nur die Innenstadt bietet viel Sehenswertes, man darf ruhig auch mal ein bisschen weiter ausschwirren.
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Die Gärten von Schloss Troja (Zámek Troja)
Die Prager Burg (Pražský hrad)