In der nördlichen Prager Altstadt steht mit dem Agneskloster (Anežský klášter) eines der bedeutendsten Werke aus der Frühgotik in Prag.

Bei unserem Aufenthalt im Juni 2020 haben wir der Josefstadt (Josefov), das zur Prager Altstadt zählt, mit dem Jüdischen Viertel bereits einen Besuch abgestattet. Die ausführliche Besichtigung des Agnesklosters, ganz im nördlichen Zipfel der Altstadt an der Moldau, haben wir jedoch auf unseren Langzeitaufenthalt im September/Oktober 2021 verschoben. Meine Besichtigungsliste wuchs schon heftig an, noch lange bevor wir überhaupt in Prag waren. Da war dann schon ein bisschen Planung gefragt, dass wir das alles koordiniert unterbringen, und nicht wie die Hasen von einem Eck ins nächste rennen 😉

An diesem Samstag stand das Kloster auf unserem Plan. Denn mit unserer Moldauschifffahrt waren wir ihm so nahe wie sonst nicht mehr. Die meisten Schiffe starten nämlich in unmittelbarer Nähe am Moldaukai. Wieder Land unter den Füßen ging es über die Straße – kommt mit zu

meiner Besichtigung des Agneskloster (Anežský klášter) in der Altstadt von Prag

das man im Schatten des riesigen Gebäudes daneben fast übersehen könnte. Dieses dominante Gebäude am Moldauufer beherbergt das Ministerium für Industrie und Handel der Tschechischen Republik (Ministerstvo průmyslu a obchodu). Wenn man die Atombombenkuppel sieht, dann kann das Agneskloster nicht weit sein. Es lohnt sich, die Fassade dieses fünfstöckige, etwa 107 Meter lange Gebäude, näher anzuschauen. Der Architekt Josef Fanta hat eine Konstruktion seines tschechischen Kollegen zum Vorbild genommen, der in Hiroshima dieses Friedensdenkmal, auch Atombombenkuppel genannt, errichtet hat. Sie ist im Friedenspark von Hiroshima eine Gedenkstätte für den ersten Einsatz einer Atombombe im Krieg.

Zurück aber wieder in Prag. Da sieht das Agneskloster daneben richtig klein dagegen aus. Aber, zur Entstehungszeit des Klosters war das große Gebäude noch nicht mal in den Köpfen jeglicher Planer.

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Man sieht dem Kloster seine Jahre an –

die Außenansichten des Agnesklosters in Prag

Nichts desto trotz wird der kleine Park vor dem Kloster für moderne Kunst genutzt. Womit mal wieder bewiesen wäre –
Alt und Jung ergänzen sich hervorragend 🙂

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Bevor die Innenbesichtigung des Klosters beginnt, die so ganz anders ist, als ich es in anderen Objekten in Prag vorgefunden habe, gibt es

ein bisschen Geschichte zum Bau des Agnesklosters (Anežský klášter) in der Prager Altstadt

und die geht weit zurück ins Mittelalter. Zu der Zeit, als Wenzel I. von 1230 bis 1253 König von Böhmen war. Wenzel, ein Sohn von König Ottokar I. Přemysl, dem ersten Herrschergeschlecht in Böhmen, war in seiner Regentschaft dabei, weitere Orden und Kirchen in ganz Böhmen anzusiedeln. Da zeigten sich die beiden Seiten von Wenzel, der auf der einen Seite dem Land energisch Aufschwung mit Stadt- und Klostergründungen gab, der Deutsche ins Land holte, die mithelfen sollten Landwirtschaft und Bergbau auf den modernen Stand der Zeit zu holen – und auf der anderen Seite liebte er das Luxusleben und die Feste.

Vielleicht habt ihr bei meiner Berichtzuordnung gesehen, dass ich diesen Bericht auch meinen Stauferspuren zugeordnet habe. Ihr wisst ja bestimmt schon, dass ich in einer Stauferhochburg lebe. Die älteste Stauferstadt Schwäbisch Gmünd ist meine Geburtsstadt und die Stammburg der Staufer auf dem Hohenstaufen ist nur einen guten Steinwurf von mir entfernt. Die Zuordnung hat mehrere Gründe: einer davon ist, dass ihn der Enkel von Friedrich I. Barbarossa, Friedrich II. zu einem der beiden Reichsgubernatoren für seinen minderjährigen Sohn Konrad IV. eingesetzt hatte. Diesen Titel gab es nur bei den Staufern, und bedeutet übersetzt, er führte die Amtsgeschäfte für einen (wie in diesem Fall) Minderjährigen, oder, wenn sich der Regent gerade nicht im Herrschergebiet aufhielt. Diese Wahl ist ja nicht immer ganz uneigennützung und alleinig zum Wohl des Kindes. Nein, nein, mit dieser Wahl hat es Friedrich II. ganz geschickt angestellt, denn der zweite Reichsgubernator war sein Gegenkönig. Damit verhinderte er mögliches Kriegerles unter den Fürsten. Zum zweiten Grund der Stauferspuren komme ich später noch.

Der Grund und Boden, auf dem heute das Agneskloster steht, wurde von Wenzel I. 1231 mit dem Zweck gestiftet, ein Hospital samt der Ansiedlung eines Ordens aufzubauen. Nachgeholfen hat da seine Schwester Agnes, die die ersten Nonnen aus dem Klarissenorden von Italien nach Prag holte. Salopp gesagt, sind Klarissen der weibliche Gegenpart des männlichen Franziskanerordens (Na Františku), des Hl. Franz von Assisi. Beide Orden hatten in einem Doppelkloster hier ihren Platz. Es verwundert nicht, dass Agnes die erste Äbtissin des Frauenklosters war. Zu ihr aber später auch noch mehr.

Nur weil es eine kirchliche Stätte ist, wurde die Klosteranlage 1343 nicht von einem verheerenden Brand verschont. Man baute es wieder auf, das Klosterleben konnte aber nur bis zum Ausbruch der Hussitenkriege gelebt werden. Zu Jan Hus, dessen Anhänger diese Kriege nach seinem Tod auf dem Scheiterhaufen angezettelt haben, könnt ihr u.a. in diesem Bericht mehr dazu lesen. Diese Bewegung zieht ja eigentlich durch ganz Prag und ganz vielen meiner Berichte ihre Spuren. Sie vertrieben also 1420 die Nonnen und Franziskaner, zerstörten alles kirchliche Mobiliar und nutzten die Gebäude als Lagerhallen. Ab 1439 kehrten zunächst die Klarissen, später auch die Franziskaner wieder zurück. Diese Rückkehr war aber nicht von langer Dauer.

1611 ging es in Prag dann wieder rund. Im Hause Habsburg ging der eine gegen den anderen, ist nur blöd, wenn einer davon, nämlich Erzherzog Leopold V. von Österreich-Tirol seine Truppen nicht bezahlt. Denn die plünderten kurzerhand die Klosterschätze. Ich nenn es immer mein Ringlein-Spiel – ihr kennt es bestimmt: Ringlein, Ringlein du musst wandern, von einer Hand in die andere. Genauso erging es dem Agneskloster. Mittlerweile war der Franziskanerorden untergegangen, und die Klarissen nahmen ihr Kloster wieder in Besitz. Jetzt allerdings durch die Invasion schwer beschädigt. Ein Großbrand in der Altstadt richtete dann 1689 weitere Schäden an.

Kaiser Joseph II. machte dann mit seinem Reformen dem Kloster den Garaus – es wurde 1782 säkularisiert. Immerhin wurden die Pläne, das Kloster militärisch zu nutzen, nicht umgesetzt. Mit solchen Zweckentfremdungen ging der Kaiser ja nicht sparsam um. 1881 wurden verfallene Gebäudeteile abgerissen. 1893 befand aber eine Gesellschaft die böhmisches Kulturerbe erhalten wollte, dass man das Agneskloster wieder aufbauen sollte. Ab 1900 ging man mit dem Wiederaufbau ans Werk, das 1986 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

agneskloster prager altstadt 8947Ich bin inzwischen durch eine kleine geöffnete Türe in

die St. Salvator-Kirche im Agneskloster in Prag

und stand da erstmal sprachlos da. Im ersten Moment sah mich mein geistiges Auge zurück versetzt in meine Heimatstadt, genauer gesagt in die Johanniskirche in Schwäbisch Gmünd, die in der gleichen Bauzeit geschaffen wurde und mit ihrer ‚Innenausstattung‘ genauso ’nackig‘ dasteht. Ich spar mir da für den ersten Moment sämtliche Buchstaben, schaut einfach selber – beeindruckend.

Im Chor der St.-Salvator-Kirche im Agneskloster war vermutlich die königliche Grabstätte geplant. Davon zeugt

der Grabstein für die Königin Kunigunda von Ungarn im Agneskloster in Prag

Die Gravur der Grabplatte war in Frankreich damals so üblich und sollte auch für die Schwiegertochter von Wenzel I. so gestaltet werden. Ottokar II. Přemysl war der zweite Sohn von König Wenzel I., der ihm 1253 nach dessen Tod auf den Thron folgte. Mitnichten war es aber eine Liebesheirat zwischen Kunigunde und Ottokar II.. Nein, um den Frieden zwischen Böhmen und Ungarn nach einer Niederlage von Přemysl Ottokar II. zu sichern, bzw. zu festigen, solle er die 15jährige Kunigunde heiraten. Dafür ließ sich Ottokar von seiner ersten Frau scheiden, die 30 Jahre älter war als er. 1261 wurde groß die Hochzeit gefeiert und mit 16 Jahren wurde Kunigunde Königin, und in Prag gekrönt. Sie überlebte ihren Gemahl um acht Jahre und lebte, als er starb, zunächst in wilder Ehe mit dem Widersacher von Ottokar. Auweija, da ging wohl ein Aufschrei durch das 13. Jahrhundert, als sie den dann auch noch heiratete. Ihr Sohn, Wenzel II. ließ ihn dann aber wenige Jahre nach dem Tod der Mutter hinrichten.

Einen Blick verdient auch der Kapitellschmuck, vor allem am Rundbogen der Kirche. Fünf gekrönte Köpfe zeigen sich, links weibliche, recht männliche Häupter. Es wird vermutet, dass sie auf das Herrschergeschlecht hindeuten.

Dass mit der St.-Salvator-Kirche die Besichtigung des Agnesklosters nicht beendet sind, zeigt der weitere Blick durch die Kirche und aufs Klostermodell.

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St. Franziskus-Kirche im Agneskloster in Prag

nein, eher zu den Resten der 1240 entstandenen Kirche. Sie war für die männlichen Franziskanerbrüder. Mit sooo vielen Ordensbrüder und -schwestern wurde das Kloster auch das „Böhmische Assisi“ genannt. Im 14. Jahrhundert wurde der Chor angebaut, in dem ich jetzt stehe und der als einziges Bauteil der Kirche erhalten blieb.

Mitten im Chorraum entdecke ich eine schlichte Grabplatte. Nach einem Stammbaum an den Wänden des Klosters und meinen Recherchen kommen jetzt meine nächsten Stauferspuren in Zusammenhang mit dem Kloster –

das Grabmal für Kunigunde von Staufen im Agneskloster in der Prager Altstadt

Ganz klar, dass es die übrigen Stauferkönige neben Kaiser Friedrich I. Barbarossa schwer hatten, derart zu glänzen wie er. Über den Rotbart-Kaiser könnt ihr übrigens eine wunderschöne romantische Legende bei meinem Bericht zur Burg Wäscherschloss in meiner Heimat lesen. Philipp von Schwaben war der jüngste Sohn von Barbarossa. Da die Staufer auch ihre Fühler bis nach Italien ausgestreckt haben, war Philipp eigentlich ein gebürtiger Italiener. Da man zunächst nicht annahm, dass Philipp (der mit der Namenswahl so ganz aus der Reihe der Staufernamen schlägt) einmal Regent wird, besuchte er das Kloster Adelberg, damit er eine geistliche Laufbahn einschlägt.

Nichts geschah in dieser Zeit ohne politische Hintergedanken, und so bestimmte der kaiserliche Bruder Friedrich II., dass Philipp die byzantinische Prinzessin Irene zu heiraten hat. Philipp hatte längst dem Plan Geistlicher zu werden den Rücken gekehrt. Schlussendlich wurde er sogar noch König und Irene Königin. Sie fand ihre letzte Ruhe in der Kirche von Kloster Lorch, ebenfalls einen Steinwurf von meinem Heimatort entfernt.

Vier Töchter bekam das Königspaar, eine davon war Kunigunde von Schwaben. Auch bei ihr machte das Geschachere um eine standesgemäße Heirat keine Ausnahme. Und alles nur, damit die jeweiligen Schwiegerväter bei Kriegen wohlgesonnen unterstützen. Tja, aber was kann schon ein Wittelsbacher gegen einen böhmischen zukünftigen Königssohn bieten? Philipp handelte nach dem Motto ‚was geht mich mein G’schwätz von gestern an‘ und verlobte seine fünfjährige Tochter Kunigunde mit dem zweijährigen Thronfolger Wenzel I.. Schlussendlich hat Philipp diese Entscheidung das Leben gekostet, denn der Wittelsbacher war mit dieser Entscheidung so gar nicht einverstanden. Aus Rache hat er Philipp noch vor der Hochzeit seiner Tochter im Juni 1208 in Bamberg ermorden lassen. Dieser Mord ging als der erste Königsmord in die deutsche Geschichte ein. Zwei Monate später starb auch die Mutter Irene.

Mit Überlieferung der genauen Jahreszahlen war es in dieser Zeit ja schwer, entweder 1221 oder 1224 fand die Hochzeit zwischen Wenzel und Kunigunde in Prag statt. 1230 folgte Wenzel seinem Vater nach dessen Tod auf den böhmischen Thron. Kunigunde, oder auch Konstanze wie sie in Böhmen oft genannt wurde (wegen ihrer Schwiegermutter Konstanze von Ungarn) prägte den Prager Hof mit deutscher Kultur. Sie setzte sich als Stifterin und Förderin aber auch für die Klöster des Landes ein, u.a. auch für das Benediktinerstift Břevnov in Prag.

Ausgerechnet ihr Sohn Ottokar II. opponierte gegen seinen Vater Wenzel I., und mit Unterstützung einiger Adeligen ließ er sich Ende Juli 1248 gegen den Willen seines Vaters in Prag zum König ausrufen. Immerhin einigten sich die beiden dann, dass der Vater eine gleichberechtigte Position einnahm. Ob über all diesen Auseinandersetzungen? Kunigunde verstarb am 13. September 1248 und wurde im Agneskloster bestattet.

Das eingestürzte Kirchenschiff, von dem nur noch die Außenmauern standen, wurde wieder aufgebaut. 1986 entstand

der Josef-Mánes-Saal im Agneskloster in Prag

der für Musikveranstaltungen genutzt wird. 37 Meter geht es nach oben mit einer modernen Holzdecke. Im ersten Moment sah ich mich mit den vielen Stuhlreihen in die Bethlemskapelle in der Altstadt von Prag versetzt. Auch sie wird für Veranstaltungen genutzt.

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Jetzt aber doch noch einige Worte zur

Hl. Agnes von Böhmen – Gründerin des Agnesklosters in Prag

Sie war die jüngste Tochter von Ottokar I. Přemysl und Konstanze von Ungarn, und Schwester des König Wenzel I., und erblickte vermutlich so um 1211 das Licht der Welt. Im Alter von drei Jahren wurde sie in einem Zisterzienserinnenkloster von ihrer Tante erzogen, das aber nur drei Jahre lang. Und da war es wieder, das Heiratsgeschachere, denn auch Agnes sollte verheiratet werden. Aber dieser Plan ging nicht auf, Agnes durfte wieder zwei Jahre lang in ein weiteres Kloster.

Auch Agnes darf ich (zumindest ansatzweise) in meine Stauferspuren einreihen, denn nachdem die Einheirat in eine polnische Dynastie nicht geklappt hat, waren jetzt die Staufer dran. Ottokar sah seine Tochter schon im dortigen Kaiserhaus und schickte sie zur höfischen Erziehung an den Wiener Hof. Schließlich sollte sie sich ja gebildet zu benehmen wissen. Ausgerechnet der, in dessen Händen Ottokar diese ‚Erziehung‘ legte – nämlich Leopold VI. von Babenberg – durchkreuzte die Gedankenspiele von Ottokar. Kurzerhand verkuppelte er seine Tochter mit dem Stauferkaiser Heinrich VII., ein Neffe von Philipp von Schwaben, oder der Sohn des Stauferkaisers Friedrich II.

Boahh, war das ein Geschachere, als das auch nicht geklappt hatte, streckte man die Fühler ins englische Königshaus aus. Aber nach vier Jahren platzte auch diese Verlobung. Selbst Friedrich II. wollte die Hand von Agnes. Aber diese setzte dem Ganzen dann ein Ende, und sprach das Schlusswort dieser Heiratswerberei. In der Form, dass sie ab sofort ihr Leben nur dem Glauben widmen wollte. Unterstützt wurde sie auf diesem Weg u.a. von Klara von Assisi, der Gründerin des Ordens der Klarissen (dem Gegenpart zu den Franziskanern von Franz von Assisi). Agnes ging 1234 sogar soweit, dass sie ihre Krone ablegte und in ein Kloster eintrat. Total unüblich zu diesen Zeiten, so eine Aktion.

Von Papst Gregor IX. wurde sie zur Äbtissin ernannt. In ihrem Bruder Wenzel fand sie einen Unterstützer für die Gründung ihres eigenen Klosters in Prag. Strengste Armut sollte dort gelebt werden, was wiederum dem Papst so nicht gefiel. Sie musste mit ihm Kompromisse schließen, trat daraufhin aber als Äbtissin zurück, und war einfach nur Schwester in ihrem eigenen Kloster. Alles braucht wohl seine Zeit, Pläne zu verwirklichen. Ihre Zeit kam, als der Papst verstarb und sie nun ihr Vorhaben dieses Ordens umsetzen konnte. Damit gründete sie als erste und einzige Frau einen männlichen Orden auf der ganzen Welt – den Ritterorden der Kreuzherren mit dem Roten Stern. Die dazugehörige Kreuzherrenkirche gibt es auch heute noch in der Altstadt von Prag, zu Beginn der Karlsbrücke.

Agnes erwies sich auch als gute Vermittlerin zwischen ihrem Bruder und seinem querelen Sohn Ottokar II.. Als Agnes dann am 2. März 1282 verstarb wurde sie zwar als Heilige schon verehrt, aber Einflüsse verhinderten, dass man sie auch Heilig sprach. Die Hussitenzeit tat dann noch ihr übriges, dieses Bemühen zu unterbinden. Viele viele Jahre später befassten sich die Kreuzherren mit dem Roten Stern und die Jesuiten wieder mit ihrer Seligsprechung, die dann 1874 vollzogen wurde. Johannes Paul II. sprach Agnes am 12. November 1989 dann auch heilig.

Wo Agnes bestattet ist, weiß allerdings keiner so richtig. Die einen wissen es nicht, die anderen glauben, dass sie im Kloster begraben liegt. Jedenfalls ehrt sie im Agneskloster eine Grabstelle.

Im Veitsdom kann man ein Bildnis von ihr bewundern.

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hl. Agnes im Veitsdom in Prag 1548

Ein Blick ins Refektorium im Agneskloster in Prag

das bereits im zweiten Gebäudekomplex des Klosters ist. Dieses lange Gebäude ist das älteste erhaltene Backsteingebäude in Prag.

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Ein jedes Kloster hat einen

Kreuzgang im Agnes-Kloster (Anežský klášter) in Prag

Bis 1260 hat man daran gearbeitet bis der Gang um den quadratischen Innenhof des Klosters fertig war.

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Im Lapidarium des Agnesklosters in Prag

kann man zum einen die Baugeschichte des Klosters nachverfolgen. Zum anderen sind wertvolle Stücke ausgestellt, die man bei der Restaurierung und Ausgrabung im Kloster gefunden hat.

Und wir haben einen großen Teil einer Ausstellung schlicht übersehen, denn in den oberen Räumen hat die

Nationalgalerie Prag im Agneskloster in der Prager Altstadt

einen weiteren Sitz, um mittelalterliche Kunst aus Böhmen und Mitteleuropa den Besuchern zu präsentieren. Die Nationalgalerie hat in Prag an mehreren Standorten ihre Kunst ‚verteilt‘, und wir haben einigen einen Besuch abgestattet. Dass es hier aber im Kloster noch ein Stockwerk nach oben geht – keine Ahnung wo wir diesen Aufgang übersehen haben. Ehrlicherweise muss ich aber sagen, ob an diesem Tag die Lust nach weiterer Kunst gewesen wäre? Solltet ihr also selber in Prag und im Agneskloster sein, dürft ihr diesen Bereich selber entdecken. 🙂

Wir haben unseren Besuch im Kloster

im Garten des Agneskloster in der Prager Altstadt

beendet. Ein herrlich ruhiges Fleckchen zum innehalten und ausruhen.

Zurück zur Altstadt von Prag ging unser Weg über die Anežská-Gasse, die vom Agneskloster zum Haštalské náměstí, führt. Wenn man es weiß, kann man dort einen Blick auf das kleinste Haus in Prag werfen. Und wenn man es nicht weiß, dann ist es einfach eine Verbindung zwischen zwei anderen Häusern.

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