Erholung bietet die Hansestadt Hamburg gleich an mehreren Stellen – ein beliebtes Ziel ist die Außenalster unweit der Innenstadt.

Wer in Hamburg das Wasser nicht findet, der ist selber schuld. Einem Wasserkind wie mir kommt es daher sehr gelegen, dass Hamburg wirklich reichlich Wassermöglichkeiten bietet. Heute war wieder so ein absoluter ‚Wassertag‘ der mit einer Hafenfährefahrt auf der Elbe begann. Das ist die günstigste Möglichkeit sich Elbeluft um die Nase wehen zu lassen, große Schiffe zu sehen, einen Blick beim Be- und Entladen der großen Containerschiffe zu werfen, oder am Elbstrand auszusteigen, den Museumshafen Oevelgönne zu besuchen und Sand unter den Füßen zu spüren. Das alles haben wir heute schon gemacht und  gesehen. Wir waren an den Fleeten in der Speicherstadt (eine Barkassenfahrt durch die Fleete war wegen einsetzender Flut nicht mehr möglich) und der Tag war noch lange nicht vorbei.

Wir könnten doch …. dieser Satz hat uns jeden Tag in Hamburg begleitet 🙂 Ja, wir könnten doch direkt von der Speicherstadt mit dem Bus zum Hauptbahnhof und weiter zum St. Marien-Dom im Stadtteil St. Georg. Gedacht, gesagt und getan und nach der Dombesichtigung ging es dann über die Lange Reihe zur Außenalster.

Könnte sich meine ‚Emma‘ bemerkbar machen, ich glaube sie hätte bei diesem Vorhaben deutlich hörbar gestöhnt. Denn eins war ihr mit unserem Plan schon klar – während wir uns bei den tollen Blicken und einem kühlen Getränkt an der Außenalster erholen, muss Emma arbeiten. Denn sie kennt mich, ohne dort Fotos zu machen geht es mit Sicherheit nicht ab.

Kommt mit zu meinem Besuch an der Außenalster

bei der wir sofort beim Überqueren der Straße „An der Alster“ einen Vorgeschmack bekamen, was hier los ist. Heiligs Blechle, da muss man ja höllisch aufpassen, dass man nicht von einem Fahrrad umgefahren wird oder einen die Jogger über den Haufen rennen. Ich hab manchmal den Eindruck gehabt: „Das ist unser Revier, du Fußgänger pass gefälligst auf und mach Platz.“  Seufz, ich kenne es von meiner Heimat. Wir haben eine wunderschöne Trasse (ehemals eine Bahnstrecke) auf der man kilometerweit von Schwäbisch Gmünd nach Göppingen laufen kann. Aber sie ist eben auch als Fahrradstrecke ausgewiesen und eine seeeehr beliebte Strecke bei den Zweirädern, auf der auch so manches Rennrad glaubt, es hat die alleinige Herrschaft. Ich meide diese Strecke, so schön sie auch ist, denn nach meinen kleinen Schlaganfällen bin ich auf dem Rad nicht mehr so sicher wie noch davor.

Direkt gegenüber dem Luxushotel Atlantic gibt es ein herrliches kleines Restaurant. Glück darf der Mensch haben, da ist auf dem Steg ein Logenplatz mit direktem Blick über den See.

Mein Mann hat mein Zögern erkannt, aber mein Wunsch da vorne zu sitzen war so überstark, dass ich so nach dem Motto ‚Augen zu und durch‘ tapfer über den schaukeligen Holzsteg bin. Ja, auch das sind die Nachwirkungen die mir nach einigen kleinen Schlaganfällen geblieben sind, und mit denen ich einfach klar kommen muss. Ich hab sie auch bei der Turmbesteigung am Michel geflissentlich ignoriert – diese kleinen Gleichgewichtsprobleme, die sich nur in Höhe oder auf nicht festem Grund auswirken. Vorbei an dem kleinen Bootsanlegeplatz (und falls doch was schief geht, mit Rettungsringe) führte mich mein Schatz an der Hand langsam nach vorne – ich liebe ihn einfach 🥰😘

HIER stehe ich nie wieder auf …..

Egal wie stressig oder anstrengend es davor war, an solchen Orten vergesse ich alles. Wasser, ich liebe Wasser! Nicht unbedingt zum Schwimmen, aber einfach da sitzen, oder entlang gehen, beobachten, innehalten … ich liebe es einfach. Und das sind meine Kraftquellen aus denen ich zehren kann, so wie in den drei Jahren als es mich gesundheitlich dermaßen aus der Bahn geschlagen hat. Ich erinnere mich noch an mein erstes Mal am Meer – 2008 war es, als ich zum ersten Mal auf Ibiza geflogen bin. Einem lieben Freund sei Dank, hat er mich auf eine Bootsfahrt mitgenommen, und er ließ mich am Mast stehen, als er sah, dass mir unablässig und stumm die Tränen übers Gesicht liefen … mein Vater war vier Wochen zuvor verstorben, und ich war emotional einfach erschöpft. Ich war stundenlang alleine an meiner Kraftstelle auf den Klippen und habe übers Meer geschaut. Als ich jetzt mehrfach ins MRT durfte (ihr kennt vielleicht die enge Röhre) habe ich mich in Gedanken an meine Klippen zurück gebeamt.

Ja, vielleicht habt ihr ja auch solche Orte die euch Kraft geben. Mein Mann kennt meine Liebe zu Wasser und teilt sie mit mir (für eine gewisse Zeit).

Ich habe es am Schluchsee im Schwarzwald schon erlebt, wieviel Betrieb man innerhalb einer halben Stunde am gleichen Ort, mit gleichem Blick erlebt. Hier an der Außenalster war es noch ein bisschen extremer. An diesem wunderschönen sonnigen Tag war einiges los da draußen. Schaut mal ….
(Aus Datenschutzgründen und zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte habe ich Segelbootnummern und Gesichter unkenntlich gemacht.)

Ein paar

Informationen zur Entstehung der Außenalster in Hamburg

denn einfach zwei Seen in der Innenstadt müssen ja vielleicht irgendwo herkommen. Auf einem Bein kommt man nicht daher (so sagt man), auch die Hansestadt kann nicht nur mit einem Fluss, der Elbe, auftrumpfen. Nein, da gibt es noch einen, die Alster. Das ist ein 56 km langer Nebenfluss der Elbe und fließt eben auch durch Hamburgs Innenstadt. Schon im 11. Jahrhundert wird der kleine Fluss erwähnt.

1190 brauchte Graf Adolf III. (dem begegnet ihr in Hamburg des öfteren) Mühlen für die aufstrebende kleine Handelsstadt. Mühlen brauchen Mühlteiche und Graf Adolf ließ kurzerhand die Alster zu einem See aufstauen, der Alstersee entstand. Er nahm dabei in Kauf, dass dabei die Alsterwiesen großflächig überschwemmt wurden. Zur Innenstadt wurde ein Damm errichtet. Heute ist das der Jungfernstieg.

Als Hamburg immer größer wurde, mussten auch die Schutzwälle mitwachsen, die Hamburger Wallanlagen wurden erweitert und trennten den Alstersee in Binnen- und Außenalster. Durch eine Holzbrücke, und auch heute noch durch die Kennedy- und Lombardsbrücke sind die beiden Binnenseen aber miteinander verbunden. (Man kann nur nicht unter den Brücken durchgehen.)

Während die Binnenalster nur etwa 18 Hektar groß ist und für den Schiffsverkehr, außer den Alsterrundfahrten, gesperrt ist, darf man sich auf der Ausßenalster auf ca. 164 Hektar Größe so richtig austoben. Bis zu 4,5 Meter tief kann der See an manchen Stellen sein.

Rund um die Außenalster führt ein 7,4 km langer Weg und es gibt einige Parks. So verwundert es nicht, dass zu Land dieser Teil den Joggern und Radfahrern, aber auch den Fußgängern gehört. Zu Wasser wird er von den vielen Segelschiffen, Booten und Kanuten erobert. Aber auch hier gelten Vorschriften, wie auf manchen Straßenkreuzungen gilt hier ständig „rechts vor links“. Und so wie wir es bei unserer Kanufahrt auf der Spree erklärt bekommen haben, gilt es auch hier – die Berufsschiffahrt hat immer Vorfahrt.

Meine Blicke über die Außenalster

lassen ahnen, dass rings um die Außenalster die begehrtesten Wohnlagen Hamburgs sind. Ich möchte gar nicht wissen, was hier an Mieten fällig sind. Aber eindeutig lässt es sich hier leben 😀

Vielleicht denkt ihr, hmm, wie kann man nur von einer Stelle aus soviele Fotos machen? Wetter kann man ja nicht beeinflussen, ich habe gerne ein bisschen Bewegung am Himmel, sprich, es dürfen gerne Wolken da sein (aber bitte wenn möglich keine dunklen). Ich kann oft auf dem Balkon sitzen und nur den Wolken zuschauen. Mein kleiner Enkel teilt da wohl mein Interresse 😀 neulich haben wir ‚Wolken geschaut‘ „Schau mal, das sieht ja aus wie ein Bettenberg.“ „Neeeein, Oma, das ist doch ein Huhn!“ Als sich die Wolken verändert haben „Gugg mal, jetzt ist es ein Schwan.“ Ja, er hat mit seinen vier Jahren schon einen scharfen Blick 🥰

Irgendwann haben wir uns dann doch von unserem Logenplatz verabschiedet, aber nur, um ein paar Meter weiter wieder stehen zu bleiben 😀 😀

Der Blick zum Fernsehturm Hamburg – oder dem ‚Telemichel‘

wie ihn die Hamburger getauft haben. Von der Außenalster zum Greifen nahe. Ja, es gibt noch soviel Interessantes in Hamburg zu sehen, dass für uns jetzt schon fest steht, wir müssen wieder in den hohen Norden und uns weiter in der Hansestadt umschauen. Eigentlich heißt der Fernsehturm ja Heinrich-Hertz-Turm und ist mit seinen über 276 Metern Höhe das höchste Gebäude in Hamburg und steht an 6. Stelle der deutschen Fernsehtürme. Da kommt unser Schwäble, der Fernsehturm in Stuttgart leider noch weiter hinten mit seinen ’nur‘ 217 Meter Höhe.

Über dieses weitere Wahrzeichen der Stadt, das unter Denkmalschutz steht, werde ich euch ausführlich berichten, wenn ich es besucht habe. Jetzt soll fürs Erste der Blick aus der Ferne genügen.

Fernsehturm Hamburg 0377
Fernsehturm Hamburg 0325
Fernsehturm Hamburg 0429

Wer mit wachen Augen am Ufer entlang geht, der wird sie vielleicht auch entdecken

die Entenfamilie an der Außenalster in Hamburg

Während die Binnenalster ja der Versammlungsort aller Federtiere ist, scheint es, dass die Außenalster trotz ihrem lebhaften Treiben ein Rückzugsort für die Familiengründung ist. Da wird der Uferbereich für einen Familienausflug genützt, das Junge wird mit Futter versorgt und man kümmert sich um den Nestbau.

Ihr erkennt immer mehr in meinem Bericht, warum es mich immer und immer wieder ans Wasser zieht, gell?

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