2019 war für mich ein starkes Reisejahr, und es fällt mir nicht leicht, unter allen meinen Reisezielen DIE ‚Best of‘ auszuwählen, die mich am Meisten beeindruckt haben.

Trotzdem habe ich es geschafft, euch ein Best of 2019 zu präsentieren. Es war ein bewegtes Jahr 2019 und unter normalen Umständen wäre es mir nie möglich gewesen, alle diese Reisen durchzuführen. Wie sagte schon Goethe: „Auch aus den Steinen die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas schönes bauen.“
Nachdem ich im letzten Quartal 2018 in rasanter Talfahrt mit meiner Gesundheit bergab gefahren bin, durfte ich mein 2019 zunächst mit einigen Wochen Reha in Bad Mergentheim beginnen. Mein Augenmerk lag dabei ausschließlich darauf, meine Gesundheit zu stabilisieren und in kleinsten Schritten wieder aufzubauen. Zu dieser Zeit hatte ich keinen Kopf dafür, meinem Hobby dem Fotografieren nachzugehen. Deshalb blieb meine Kamera auch daheim. Lediglich mit meinem Handy hielt ich das langsame Frühlingserwachen der Natur immer wieder fest.

Es war nicht einfach für mich, von einem Tag auf den anderen aus einem erfüllten Berufsleben herausgerissen worden zu sein. Ich konnte mich nicht vorbereiten – ich konnte mir nicht langsam einen Ersatz suchen – Peng! Da hast du deinen Trümmerhaufen, mach was daraus! Ja, das waren nun die Steine, aus denen ich was bauen sollte.
In Absprache mit meinen Ärzten und Therapeuten wurde mir neben meinen Therapien das verordnet, was mir schon immer Spass und Freude bereitet hat – Fotografieren und Reisen! Und so begann es – mein Reisejahr 2019!

Immer meinen Mann an meiner Seite, meine größte Stütze und mein Glück. Kurzerhand nahm mein Mann, selbstständiger Webdesigner seine Aufträge und Kunden in seinem Laptop mit und ging mit mir auf Reisen. Zunächst sehr zaghaft und langsam, ohne großes Programm, ging es an Ostern 2019 ins Allgäu. Relaxen, erholen und treiben lassen, das war das Hauptziel – und wir bezogen für fünf Tage ein schönes Zimmer in einem Hotel in Maierhöfen. Wunderbar versorgt mit Halbpension. Naja, relaxen ist so eine Sache bei uns, das ging nicht lange gut 🙂 Und so waren wir dann doch fast jeden Tag mit ganz kleinen, kleinen und größeren Touren im Allgäu unterwegs.
Die Highlights dieser Reise …

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Ein wunderschöner, wildromantischer Ausflug führte uns in den Eistobel, einer Schlucht mit Brücken und Stegen – mal am ruhigen Wasser der Oberen Argen entlang oder eng an bis zu 130 Meter hohen Felshängen zu den Wasserfällen.
Dass wir für den Weg gut die doppelte Zeit als angegeben benötigten war uns egal. Das Glücksgefühl überhaupt diesen Weg geschafft zu haben war unbeschreiblich.

Und so angespornt ging es dann zwei Tage später weiter

auf den Hochgrat, mit seinen 1.834 Metern der höchste Berg in den Allgäuer Alpen. Wir hatten traumhaftes Wetter und im Überschwang der Gefühle, wollte ich an den Erfolg im Eistobel anknüpfen – der Weg zum Gipfelkreuz schien ganz einfach. Schien! Ganz langsam ging es nach oben, aber auf halbem Weg war es dann vorbei. Nicht wegen der Kondition, welcher Kondition? 🙂 sondern weil ich merkte, dass ich nicht mehr schwindelfrei bin. Trotzdem sehr stolz es überhaupt gewagt zu haben, ging es wieder nach unten und wir genossen noch einige Zeit die Sonne und das herrliche Panorama, bis uns die Gondel wieder nach unten brachte.

Ein paar Wochen später ging es dann Mitte Mai für eine Woche nach Bad Aibling. Wie ich in meinen ausführlichen Berichten schon mehrfach erwähnt habe, kam uns jetzt eine kleine Schwäche von mir für Reisegutscheine zugute. Kurzerhand wurde jetzt der für Bad Aibling eingelöst. Wir hatten aber den Deal mit dem Wettergott vergessen – und hatten sage und schreibe 4!! Tage Non-stopp-Regen! Hier in unserem kleinen Hotelzimmer fiel dann auch die Entscheidung – Hotels nur noch für ein Wochenende! Es überrascht jetzt nicht, dass wir an einem der regenfreien Tage an den Chiemsee fuhren – dieses Ziel war in unseren Köpfen ganz fest als ‚must have‘ verankert, denn ganz ehrlich – Bad Aibling und Umgebung hat uns nicht wirklich vom Begeisterungshocker gerissen. Dafür umso mehr die Chiemsee-Inseln.

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Ich war begeistert von Frauenchiemsee, 12 Hektar groß, 50 Häuser mit ca. 250 Einwohnern – ich hab mich verguckt in die kleinen Sitzgruppen direkt am See. Hier eine kleine Ferienwohnung mieten – herrlich!
Der Realist in mir hat mich doch tatsächlich aber wieder auf den Boden zurückgeholt – mit deinem ganzen Gepäck? Nix Auto, nur mit Schiff erreichbar!! Und du hast die Stechmücken auch vergessen!! *Grummels* man darf doch wohl mal träumen ….
Aber eindeutig zählt es zu meinen Best of 2019 Reisezielen und steht sicher irgendwann auch wieder auf dem Wiederholungsplan.

Weiter ging es nach Herrenchiemsee – und an dieser Stelle über das Wetter meckern wäre fehl am Platz. Tatsächlich kam es uns auf beiden Inseln zugute, weil es kaum Besucher auf den Inseln gab und wir die Schlossführung fast für uns alleine hatten. Beeindruckend diese Pracht – ob es so üppig sein musste? Darüber ließe sich diskutieren.
Auf der Rückreise haben wir dann bei trockenem Wetter noch alle Seen abgefahren – Schliersee, Tegernsee, Starnberger See und der Ammersee. Alle Berichte dieser Reise lest Ihr bei Oberbayern.

Ende Mai und Anfang Juni war die Zeit, wo ich weiter durch die Facharztpraxen gereicht wurde. Nicht immer lustig und ich war schon wieder am Planen – für 10 Tage ging es Mitte Juni nach Bad Königshofen im Grabfeld. Nie gehört davor und den Ausschlag für diesen Ort haben eindeutig die Umgebungsziele und die wunderschöne Ferienwohnung gegeben. Der Wettergott war uns sehr wohlgesonnen, fast könnte man meinen, er wollte die ‚wetterversauten‘ Tage von Bad Aibling wieder gut machen. Und so sind wir oft wegen der Hitze früh am Morgen ausgeschwirrt und haben den Nachmittag im kleinen kühlen Ferienbungalow zugebracht. Aus diesen Reiseeindrücken in Unterfranken fiel es mir sehr schwer das ‚Best of‘ herauszufiltern, weil es da sooooo viel gab, das mich zum Staunen brachte: die Wasserkuppe auf der Rhön und das schnuggelige Bischofsheim. Oder Ausflüge zu Kirchenburgen, Wasserschlösser und in die vielen grenznahen Örtchen zu Thüringen. Auch 30 Jahre nach der Wende konnte man vieles noch aus den DDR Zeiten erahnen. Besonders interessant war ein Besuch in

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Römhild, im Süden Thüringens an der Grenze zu Unterfranken.
Dieser kleine, fast ausgestorbene Ort gab viel davon preis wie es hier vor 30 Jahren gewesen sein mag. Hier kamen wir auch lange ins Gespräch mit einem Einheimischen, der uns aus der damaligen Zeit berichtet hat und auch, dass sich nicht alles zum Vorteil nach der Wende verändert hat. Wir haben uns lange in dem kleinen Städtchen aufgehalten – nachdenklich und auch tief beeindruckt.

Eindrucksvoll in Erinnerung war eine Fahrt in den Thüringer Wald, genauer gesagt zu der schönsten Fachwerkstadt Thüringens, nach Schmalkalden. Der mittelalterliche Stadtkern besteht zu ca. 90% aus Fachwerkhäusern, viele aus dem 16.-18. Jahrhundert. Neben der Stadtkirche war auch das Schloss Wilhelmsburg wirklich sehenswert, und unser Herz hat einen Hüpfer gemacht als es hieß ‚fotografieren erlaubt‘. Wir konnten uns allein in den Schlossräumen umschauen und wenn ich jetzt daran zurückdenke, bekomme ich noch Gänsehaut – soooo schön! Schaut selbst in den ausführlichen Berichten.

Auf fast allen unseren Rückreisen suchen wir uns noch ein Highlight aus, mit dem wir unsere jeweilige Urlaubsfahrt abschließen. Hier war es Bamberg. Diese Stadt an einem Tag anzuschauen ist unmöglich, aber einen groben Überblick haben wir in den wenigen Stunden doch bekommen. Die 7 Hügel Stadt, an der Mündung der Flüsse Regnitz und Main und UNESCO-Weltkulturerbe ist deshalb auch auf unserer Wiederholungsliste gelandet. Das Wetter hat uns zudem einen Strich durch die Rechnung gemacht, von Flussseite die Stadt zu sehen.

Wirklich vollbepackt mit vielen wunderschönen Eindrücken ging es nach 10 Tage Unterfranken und Thüringen wieder nach Hause. Aber auch mit meinem ‚Baby‘, welches in Unterfranken geboren wurde – mein Reiseblog.
Irgendwann an einem Sommerabend, beschäftigt mit den Fotoeindrücken dieser Reise, fragte ich mich, ob ich nicht auch andere Menschen an diesen Eindrücken teilhaben lassen konnte? Kaum hatte ich meine Gedanken mit meinem Mann geteilt, laut über einen Namen für mein ‚Baby‘ nachgedacht und dann den Gedanken doch wieder ruhen lassen, meinte mein Mann kurze Zeit später lachend „Du kannst loslegen“ – ich hab dir deine Seite im Grundgerüst schon fertiggestellt „füll sie mit Inhalt“. Mein Mann eben 🙂 – ich liebe ihn!

Allein schon mit den Berichten im 1. Teil meines ‚Best of 2019‘ könnt jetzt bereits erahnen, dass mein Reisejahr 2019 mit vielen Highlights bespickt war – unmöglich, alles in einen Bericht zu packen. Deshalb geht es jetzt zu Teil 2 meiner ‚Best of 2019‘ Reisehighlights, kommt Ihr mit? Dann erfahrt ihr auch, dass die nächste Reise nicht nur im positiven Sinne ein nachhaltiges Erlebnis war ….

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