Die barocke Basilika Santa Maria della Salute steht an der Mündung des Canal Grande in das Markusbecken. Nach der Pestepidemie wurde sie als Dank errichtet und ist eine Votivkirche von Venedig.
Ein übersichtlicher kleiner Besichtigungsplan ließ uns an diesem Tag ohne Hektik von Mestre Richtung Venedig fahren. Aber auch wenn da nicht viel auf dem Zettel steht, das will bei uns noch lange nicht heißen, dass es dann doch wieder etwas länger dauern kann. Auch bei guter Planung für unsere vier Wochen in Venedig, kann da immer noch eine geöffnete Türe dazwischen kommen. Aber immer noch Zeit an jedem Tag, dass wir das kulinarische Venedig ausgiebig genießen. Der Sestiere Dorsoduro hat sich im Lauf der Wochen zu unserem Lieblingsstadtteil für die kleinen Köstlichkeiten an Platz eins gesetzt. Hier mal Cicchetti (venezianische Tapas), da mal ein Tramezzini oder ein Dolce – hier widerspreche ich mal dem Ruf, Venedig wäre eine teure Stadt. Man kann nicht meckern, wenn man für diese Köstlichkeiten im Schnitt so zwischen 1 – 3 Euro hinlegt. Für einen Espresso max. 1,50 €. Aber natürlich nur abseits der Hotspots in Venedig.
Um Schritte zu sparen, ging es direkt mit dem Vaporetto an den Anleger Zattere. Die Kirche Santa Maria del Rosario stand als erstes Besichtigungsobjekt auf unserem Plan. Gemütlich, und ohne Zwischenstopp ging es dann weiter zur Basilika Santa Maria della Salute, die sich vermutlich neben dem Markusplatz mit seinen Gebäuden als das meist fotografierte Objekt von Venedig einreihen darf. Kommt jetzt mit zu
Inhaltsverzeichnis
- 1 meiner Besichtigung der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
- 2 meiner Innenbesichtigung der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
- 2.1 Innenansicht der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
- 2.2 große Kuppel in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
- 2.3 Hochaltar in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
- 2.4 Chorraum in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
- 2.5 kleinen Kuppel über dem Hochaltar in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
- 2.6 Seitenaltäre in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
- 2.6.1 Altar der Darstellung von Maria im Tempel in der Basilika Santa Maria della Salute
- 2.6.2 Altar Mariä Himmelfahrt in der Basilika Santa Maria della Salute
- 2.6.3 Altar Geburt Maria in der Basilika Santa Maria della Salute
- 2.6.4 Altar der Verkündigung in der Basilika Santa Maria della Salute
- 2.6.5 Altar des Hl. Antonius in der Basilika Santa Maria della Salute
- 2.6.6 Altar „Das Pfingstwunder“ in der Basilika Santa Maria della Salute
- 2.6.7 Wer war Tizian?
- 2.7 die Sakristei in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
- 2.8 Chor hinter dem Hochaltar in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
- 2.9 Das könnte Euch auch interessieren:
- 2.10 So kommt ihr zur Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
meiner Besichtigung der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
die genau mit dieser Ansicht beginnt.
Der Blick auf die Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
wurde von der Ponte Accademia über den Canal Grande aufgenommen.
Es ist wie bei so vielen Objekten in Venedig. Man bekommt sie meist nur von der gegenüberliegenden Seite (wenn es denn eine gibt) komplett aufs Foto, oder wie hier bei der Basilika vom Canal Grande aus.
Die Außenansicht der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
gibt es deshalb in meinem Bericht teilweise auch nur ’scheibchenweise‘ 😉
Ein schöner Rücken kann auch entzücken. Diese Aufnahmen entstanden bei unserem Aufenthalt über Weihnachten und Silvester 2023 in Venedig vom Zattere-Kai aus.
Ein bisschen Baugeschichte zur Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
Viele Kirchengeschichten könnte ich mit dem Satz beginnen „Es war einmal ….“. Es war im Jahr 1256 als an der engen Stelle am südlichsten Teil des Sestiere Dorsoduro eine Kirche der Hl. Dreifaltigkeit zu Ehren stand. 1592 ging der Kirchenkomplex an die Stadt Venedig, nachdem der Papst den Orden, der sie betrieb aufgehoben hatte.
Über all die Jahrhunderte ist eines immer wieder aufgeflammt – die Pest. Nachdem sie ab 1629 in Norditalien zum Ausbruch kam, wurde im Sommer 1630 Venedig von einer Welle überrollt. Ungefähr ein Drittel aller Einwohner Venedig, das sind etwa 46.000 Menschen, raffte die Seuche dahin. Auf ihrem Höhepunkt im November 1630 sollen es in einem Monat 16.000 Einwohner gewesen sein. Es wird gesagt, dass dies der Anfang des Untergangs der Republik Venedig war. Kein Wunder, dass der Doge von Venedig, der ja Staatsoberhaupt der Republik ist, den Untergang seiner Stadt verhindern wollte. Er gelobte, sollte die Seuche in der Stadt aufhören, dass dann zu Ehren der Madonna eine Kirche erbaut werden solle. Eine Kirche zu Ehren der ‚Heiligen Maria der Gesundheit‘ – Santa Maria della Salute. Neben Maria gibt es ja noch zahlreiche andere Pestheilige, aber Maria war für die Serenissima schon seit 421 eine Beschützerin. Wer mit offenen Augen, und ab und zu den Blick nach oben, durch die Stadt geht, wird an zahlreichen Häusern Madonnenbilder oder -statuen sehen. Und es verwundert mit diesem Hintergrund nicht, dass viele Kirchen der Himmelskönigin verschrieben sind.
Jetzt ging es nur noch um einen Platz, an dem die Votivkirche erbaut werden soll. Denn neben dem Gelübde eine neue Kirche zu errichten, beschloss der Senat der Stadt auch, dass man die Kirche jedes Jahr zum Dank in einer Prozession besuchen würde. Da solche Prozessionen bei der Piazza San Marco und beim Dogenpalast starten, und da man Beziehungen auch zu den Kirchen Il Redentore auf Guidecca und zu San Giorgio auf der gleichnamigen Insel pflegte, wählte man als Standort für die neue Kirche den Platz der alten Kirche neben dem Zollhaus Dogana da Mar aus. Wenn ihr euch die Standorte der Kirchen zu San Marco anschaut, so ist es, als ob man mit einem Zirkel von dort aus einen Halbkreis zieht.
Es wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, auf den es elf Angebote gab. Einer davon stammte von Baldassare Longhena, der mit seinem Vorschlag einen völlig neuen Kirchenbau schaffen wollte. 66 mal Ja, für dieses neue Kirchenkonzept des damals 26-jährigen Architekten. Ihr werdet auch in ganz Venedig keine weitere solche Kirchenform finden. Inzwischen ist die Kirche Santa Maria della Salute zu einem Wahrzeichen von Venedig geworden (natürlich neben Markusplatz, Campanile, Dom und Dogenpalast).
Die Pest war 1631 noch nicht endgültig besiegt, als die Vorarbeiten für die Kirche zur Grundsteinlegung begannen. Auf sage und schreibe über einer Million Baumstämmen wurde dieser gelegt. Für diese Befestigung hat man über 2 Jahre gebraucht. Die Kirche wurde in einem achtseitigen Grundriss gebaut, bekam zwei Kuppeln und zwei Campanili. 55 Meter ist die Kirche hoch. Ganz oben, auf der größten Kuppel ist die Marienstatue mit einem Kranz aus zwölf Sternen. Auf der kleinen Kuppel steht der Heilige Markus – also beide Verehrer der Stadt Venedig. 30 Jahre wurde an der Kirche gearbeitet, bei der Longhena auch immer wieder mit technischen Problemen konfrontiert wurde. Es ist halt doch nicht so einfach solch eine Kuppel zu bauen. Das durfte auch Brunelleschi mit seinem gigantischen Kuppelbau beim Dom zu Florenz schon erfahren.
1681 war es dann geschafft, der Platz vor der Kirche konnte angelegt werden. Über 13 – oder sind es 15 Stufen geht es zum Eingang der Kirche. Ich habe vergessen, die Stufenanzahl nachzuzählen. Komplett fertig hat Longhena seine Kirche, an der er fast sein Leben dran gearbeitet hat, nicht mehr erlebt. Er starb 1682. Geweiht wurde die Kirche dann am 9. November 1687.
Jedes Jahr am 21. November findet die versprochene Prozession vom Markusplatz hinüber nach „Salute“, wie sie umgangssprachlich kurz genannt wird, statt. Dafür wird eine Pontonbrücke über den Canal Grande gelegt um das „Festa della Madonna della Salute“ als Dank zu feiern.
Wer war Baldassare Longhena?
Baldassare Longhena, 1598 in Venedig geboren lernte seinen Beruf bei Vincenzo Scamozzi. Vermutlich hat Scamozzi Longhena mit seinen, zur damaligen Zeit, innovativen Werken beim Bau der Kirche Santa Maria della Salute inspiriert. Möglicherweise hatte ihn aber auch Andrea Palladio mit geprägt.
Longhena war fast ausschließlich in Venedig oder den umliegenden Orten tätig. In Venedig war er u.a. am Bau der Scalzi-Kirche und am Palazzo Ca‘ Rezzonico tätig. Viel mehr ist über sein Leben nicht in Erfahrung zu bringen. Er verstarb am 18. Februar 1682 in Venedig.
Jetzt kommt mit zu
meiner Innenbesichtigung der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
und die beginnt nach den ersten Schritten mal wieder mit einem sprachlosen Wow. Dass die achteckige Grundform der Kirche etwas besonderes verspricht, mit dem habe ich schon auf den Treppen zum Eingang gerechnet. Nach den ersten Blicken habe ich meinen Mann aber doch leise gefragt, „gell, wir sind hier schon in einer Kirche?“ Ich weiß nicht, mit was ich den ersten Eindruck vergleichen soll. Bevor ich da noch weiter rumdruckse – schaut einfach selber mit der
Innenansicht der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
mit was ihr das vergleichen würdet? Ich kenne von ‚meinem Schwäble‘ dem Baumeister Peter Parler einen Kapellenkranz hinter dem Hochaltar – das war in einigen seiner Kirchen der Fall. Dass sich aber um eine große Mitte im Rund die Seitenkapellen anordnen, das habe ich heute zum ersten Mal so gesehen. Dominant in der Mitte die große Hängelaterne.
Wenn man den Kirchenraum und die Aufteilung ein bisschen auf sich wirken lässt, und sieht wo Longhena den Hochaltar platziert hat, dann erkennt man die Intention der Planung – die Kirche soll die Marienkrone darstellen. Das passt zur Verherrlichung der Mutter Gottes und der Schutzpatronin der Stadt. Den inneren Kreis der Kirche mit dem herrlichen Marmorboden darf man nicht betreten, aber auch vom Umgang aus, hat man einen hervorragenden Blick zur
große Kuppel in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
In acht Ecken ragen die Pfeiler bis zur Kuppel empor. Oben, über dem Gesims ist ein unterer Laufgang (aber nicht für die Öffentlichkeit). Helligkeit fällt in die Kirche durch die sechzehn Fenster rundum. Da war es schon ein bisschen Tüfftelarbeit des Architekten, damit die 40 Meter hohe Kuppel nicht zuviel Gewicht bekommt. Er löste dieses ‚Problem‘, indem er die Kuppel mit Holz herstellte, außen mit Blei verkleidete und innen mit leichten Ziegel mauerte, die anschließend verputzt wurden.
Überlebensgroße Statuen, die Apostel, Heilige und Propheten darstellen, haben von weit oben den Überblick. Meine ‚Emma‘ und ich konnten uns austoben …
Tja, wie mache ich jetzt weiter in meinem Bericht? Die Kirche ist kostenfrei zu besichtigen, vom Umgang aus war aber das Betreten der ‚Krone‘ in dem der Hochaltar steht, nur Betenden erlaubt. In vielen Kirchen ist es üblich, dass den betenden Besuchern ein abgeschotteter Bereich zur Verfügung steht. Was völlig in Ordnung ist. Ich respektiere diese Anordnung und verzichte auf Fotos, solange sich dort Menschen zum Gebet aufhalten. Deshalb gab es anfangs nur Fotos aus der Ferne. Gegen ein kleines Entgelt von 4 € kann man die Sakristei und den Chor hinter dem Hauptaltar besichtigen, und kommt …. tadaaaa direkt am Hauptaltar zum Ausgang zum Innenraum. Und da kein Betender sich gerade dort aufgehalten hat, konnte ich mir jetzt den
Hochaltar in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
genau anschauen. Das ist nicht einfach so eine Mariendarstellung, nein – mit Hintergrund der Errichtung der Kirche, hat natürlich auch der Hochaltar eine Aussage.
Longhena hat den barocken Hochaltar geplant und der flämische Bildhauer Josse de Corte hat die Statuengruppe ab 1670 dargestellt. In der Mitte die Himmelskönigin mit dem Jesuskind, die Venedig von der Pest erlöst. Auf der linken Seite ist ‚Venedig‘ als junge Frau symbolisiert, die die Muttergottes um Hilfe für ihre Stadt anfleht. Auf der rechten Seite wird die ‚Pest‘ dargestellt, eine alte Frau in zerlumpten Kleidern, die, wie es scheint von einem Engel vertrieben wird. Sie hat keine Macht mehr in Venedig die Seuche weiter zu verbreiten. Eine sehr starke Symbolkraft hat diese Gruppe, und es verwundert nicht, dass diese Kirche (genau wie Il Redentore als weitere Votivkirche) einen hohen Stellenwert in Venedig hat.
Die beiden Figuren außen rechts und links zeigen u.a. den Hl. Marco, den Stadtpatron Venedigs. Auch das Altarbild, eine byzantinische Ikone der Jungfrau Maria hat Wunder gewirkt. Angeblich soll sie vom Hl. Lukas gemalt worden sein und aus dem 12./13. Jahrhundert stammen. Ob es wirklich so ist? Auf jeden Fall wurde die Ikone 1670 von der Insel Kreta nach Venedig überbracht.
Ein Blick in den
Chorraum in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
und hinauf zur
kleinen Kuppel über dem Hochaltar in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
dürfen nicht fehlen.
Wenn’s mal wieder länger dauert … dann sind solche Besichtigungsorte schuld, bei denen es, zumindest für uns, kein schnell schnell gibt. Es geht weiter mit den
Seitenaltäre in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
Jeweils drei sind im Umgang neben dem Hochaltar angeordnet. Die schau ich mir jetzt genauer an, und beginne auf der rechten Seite gleich neben dem Eingang, mit dem
Altar der Darstellung von Maria im Tempel in der Basilika Santa Maria della Salute
dessen Altarbild Luca Giordano 1674 gemalt hat. Als kleines Mädchen geht Maria die Stufen im Tempel hinauf. Den zweiten Blick verdienen die wunderschönen Leuchter in dieser Seitenkapelle – von mir bekommen sie gleich mehrere 😊
Der mittlere Seitenaltar auf der rechten Seite, der
Altar Mariä Himmelfahrt in der Basilika Santa Maria della Salute
ist ebenfalls von Luca Giordano. Man sagt dem in Neapel geborenen Künstler nach, dass er recht schnell in seiner Arbeit war. Ein Blickfang ist auch der Altar dieser Seitenkapelle.
Aller guten Dinge sind drei, auch das Altarbild des dritten, dem
Altar Geburt Maria in der Basilika Santa Maria della Salute
stammt von Giordano.
Es geht zu den Seitenkapellen auf der linken Seite, und da wurden der erste und zweite Altar (ab Eingang) von Pietro Liberi gemalt.
Altar der Verkündigung in der Basilika Santa Maria della Salute
Altar des Hl. Antonius in der Basilika Santa Maria della Salute
Dieser Altar fällt quasi aus der Reihe der Altäre der Marienverehrung. Den Hl. Antonius findet man aber so gut wie in jeder Kirche. Wollt ihr mehr über sein Leben und Wirken lesen, dann klickt HIER. Nur gut 30 km von Venedig wollten wir in Padua ’seine‘ Kirche besuchen, damit ich einem meiner Lieblingsheiligen einen Besuch abstatten konnte. Wir haben es aber in den vier Wochen nicht geschafft. Gäbe es eine Rangliste meiner männlichen Heiligen, dann würde er sich nach meinem ‚Muckl‘, dem Hl. Nepomuk, den ich in Prag in mein Herz geschlossen habe und auch in Venedig direkt am Canal Grande/Canale di Cannaregio über den Schiffsverkehr wacht, mit dem Hl. Franz v. Assisi den zweiten Platz teilen.
Ihr habt mitgezählt? Ja, einer fehlt noch – der
Altar „Das Pfingstwunder“ in der Basilika Santa Maria della Salute
Tizian hat 1555 dieses Altarbild geschaffen. Alle diese Themen, die man in so vielen anderen Kirchen auch wiederfindet, kann man nicht neu erfinden. Aber man kann sie jedesmal anders interpretieren und malen. Immer liegt der Ausdruck des Künstlers in seinen Werken. Ich hab in vielen anderen Kirchen z.B. das letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci, dem in Venedig ein Museum gewidmet ist, gesehen. Jedes ist anders, und auf seine Art schön.
Unbedingt einen Blick verdient der Flämische Wandteppich am Altaraufbau.
Wer war Tizian?
Tizian wurde als Tiziano Vecellio so um 1488 in eine Adelsfamilie hineingeboren. Zwar kein Hochadel, aber immerhin. Sein Bruder und er kamen in Venedig bei einem Mosaikmaler in Ausbildung. Durch Beziehungen kamen sie dann in die Werkstatt von den besten Maler Venedigs, wo sie junge talentierte Maler kennenlernten. Nach dem Tod von zwei seiner größten Rivalen, konnte sich Tizian ohne weitere Konkurrenten in den folgenden sechzig Jahren zum Hauptvertreter der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts entwickeln. In einer Zeit, als die Serenissima, die Republik Venedig in ihrer Blütezeit stand – wirtschaftlich und kulturell.
1533 wurde er in den Adelsstand erhoben und zum Hofmaler von Kaiser Karl V. ernannt. 1576 verstarb Tizian an der Pest. Man nannte ihn den erfolgreichsten Maler der venezianischen Geschichte. Mehr über sein Leben und sein Wirken könnt ihr HIER nachlesen.
An diesem Altar führt ein kleiner Eingang in
die Sakristei in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
Für vier Euro lohnt sich ein Blick in die kleine Schatzkammer der Basilika.
Hier erwartet euch eine kleine Gemäldegalerie und sofort fallen mir
die Deckenbilder von Tizian in der Sakristei Santa Maria della Salute
auf. Zwischen 1542 und 1544 sind sie entstanden und zeigen Kain und Abel, David beim Kampf mit Goliath und die Opferung Isaaks.
Ein weiteres Werk, das wie die Deckengemälde von der Kirche Santo Spirito in Isola den Weg nach Salute gefunden haben ist,
das Altarbild „Hl. Markus mit den Heiligen Kosmas, Damian, Rochus und Sebastian“ von Tizian
Es zeigt den Schutzpatron von Venedig mit vier der Pestheiligen, und greift damit wieder die Entstehungsgeschichte der Basilika Santa Maria della Salute auf. Rochus zeigt schon auf deine Pestbeule und es scheint, er bittet die beiden Ärzte, das Brüderpaar aus Aleppo Kosmas und Damian um Hilfe.
Ein weiterer großer Künstler, dem man in Venedig des Öfteren begegnet ist mit
„Der Hochzeit von Kana“ von Tintoretto
in der Sakristei zu sehen. Ihr kennt ja sicher die Geschichte um diese Hochzeit? Jesus war mit seiner Mutter und seinen Jüngern zu einer Hochzeitsfeier eingeladen, als der Wein für die Gäste ausgeht. Jesus wandelt Wasser in Wein und gibt so ein erstes Zeichen, dass er der Sohn Gottes ist.
Wer mehrere Werke von Tintoretto gesehen hat, der erkennt ihn möglicherweise an seinem Stil. Ich habe in Venedig lange überlegt, ob ich seine Werke als zu trist und dunkel einstufen soll. Immer wenn ich das wollte, tauchte dann doch wieder ein etwas farbenfroheres Gemälde von ihm auf. Ich hab deshalb auf diese Frage immer noch keine Antwort. Große Gemälde von ihm könnt ihr in seiner Pfarrkirche in Cannaregio sehen, in der Kirche Madonna dell‘ Orto, in der er auch mit zwei seiner Kinder die letzte Ruhestätte gefunden hat.
Die übrigen Werke dürft ihr dann selbst in der Sakristei entdecken. Wäre ja doof, wenn ich euch hier alles auf dem Präsentierteller vorzeige. Das gilt übrigens auch für die Seitenaltäre in der Kirche 😉
Ich geh jetzt weiter zum
Chor hinter dem Hochaltar in der Basilika Santa Maria della Salute in Venedig
Mein Kopf geht nach oben, und ich erblicke nochmal drei Deckengemälde von Tizian. Immer wieder fasziniert bin ich vom Chorgestühl in den jeweiligen Kirchen. Leider konnte ich für die Salute nichts darüber in Erfahrung bringen.
Unterhalb der Orgelempore sind sie diesmal in Stein: die Heiligen Sebastian und Rochus. Ich lass jetzt einfach meinen Blick wandern …..
Hab ich euch mit meinem Beitrag Lust auf mehr gemacht? Dann nix wie nach Venedig und die Basilika Santa Maria della Salute live anschauen.
Übrigens bietet Venedig auch im Dezember/Januar eine wunderbare Reisezeit – mein Sonnenuntergang-Foto wurde zum Jahreswechsel 2023/24 aufgenommen. Traumhaft, oder?
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