Die Kirche Il Redentore ist eine Votivkirche auf der Insel Giudecca in Venedig. Die Insel gehört zum Sestiere Dorsoduro.

Wer nicht schwimmen möchte, der kommt auf die Insel Giudecca in Venedig nur per Vaporetto oder Wassertaxi von Dorsoduro oder San Marco hinüber. Wir haben uns für zwei Wochen in unseren vier Wochen in Venedig ein Vaporetto-Ticket geholt. In der Regel schauen wir bei unseren Langzeiturlauben immer, dass wir Fridolin nicht von der Stelle bewegen und uns ein Monatsticket für die Öffentlichen besorgen. Was in Prag zu einem wirklichen ‚Spottpreis‘ für eine Monatskarte geklappt hatte (und da durfte ich sogar umsonst fahren, da ich als Seniorin gezählt habe), war in Florenz nicht umsetzbar. Hier gibt es eine Monatskarte nur, wer eine italienische Steuernummer vorweisen konnte. Aber ehrlich, das war hier auch nicht weiter schlimm, denn mit 1,50 € für eine einfache Fahrt konnte man sich mit dem Bus für 90 Minuten kreuz und quer herumfahren lassen. Immerhin gab es dann 10er Karten, so wie wir es in Venedig dann auch für zwei Wochen gehändelt haben. Denn unsere Ferienwohnung lag in Mestre, morgens und abends stand somit eine Fahrt mit der Tram an.

Wer sich in Venedig aber nicht per Fuß durch alle Sestiere (Stadtviertel) bewegen will, der tut gut daran sich mit einem Vaporetto (Wasserbus) transportieren zu lassen. Man darf die Wege bis in die entlegenen Winkel nach Cannaregio oder Castello nicht unterschätzen. Und für eine Fahrt auf die Inseln Murano oder Burano, an den Lido, oder eben nach Giudecca bleibt keine andere Wahl als das Vaporetto. Damit man für eine Einzelfahrt nicht 9,50 € über den Tresen schieben muss, gibt es auch Tageskarten bis hin zur 7-Tageskarte. Alle Varianten beinhalten auch den Transport mit der Tram zum Festland. Hochgerechnet waren damit die 65 € ein Schnäppchen, und ich war oft froh über die Möglichkeit von A nach B einfach auf ein Vaporetto zu gehen. Die Linien 2 und 4.1 fahren Giudecca an, inklusive eine herrliche Fahrt auf dem Giudecca-Kanal, oder je nachdem von welcher Seite man kommt, an der Lagunenstadt entlang.

Kommt jetzt mit zu

meiner Besichtigung der Kirche Il Redentore auf der Insel Giudecca in Venedig

die Stadtteilbezogen zum Sestiere Dorsoduro gehört.

Die Ansicht der Kirche Il Redentore vom Kanal Giudecca in Venedig

verspricht schon, dass die Besichtigung vielleicht mal wieder länger dauern könnte? Gleiche Ansicht bekommt ihr vom Sestiere Dorsoduro am Zattere-Kai. Ich habe meinen Bericht um wunderschöne Sonnenuntergangfotos ergänzt, die ich in unserem Weihnachts/Silvesterurlaub 2023 eingefangen habe. Das sind so Momente, wo man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Wortlos schön ….

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Eine Kirche, die wie Il Redentore direkt an einer Fonadamenta steht, mit der Frontseite abzulichten, ist nicht so einfach.

Da gibt es kein ’noch einen Schritt zurück‘, ohne dass man dann im Wasser landen könnte. 😉

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Die Außenansicht der Kirche Il Redentore auf der Insel Giudecca in Venedig

gibt es deshalb wieder ’scheibchenweise‘.

Die Silhouette der Kirche ist unverkennbar auszumachen, neben der großen Kuppel sind rechts und links zwei schlanke Glockentürme zu sehen. 15 Stufen führen zum Einfang, an dem rechts und links der Hl. Markus und der Hl. Franziskus die Besucher willkommen heißen. Auf der großen Kuppel thront der Erlöser, dem diese Kirche gewidmet ist.

In der Mitte der Fassade wird als Statue der Glaube symbolisiert, begleitet, rechts und links von einem Engel.

Auf dem Weg zum Eingang gibt es

ein bisschen Baugeschichte zur Kirche Il Redentore (Erlöserkirche) auf der Insel Giudecca in Venedig

Und die geht mit einem ordentlichen Sprung zurück ins Jahr 1575. Leider kein guter, denn man kommt direkt ins Jahr, als die Pest in Venedig wütete. Diese Seuche war seit 1348 keine Unbekannte in der Lagunenstadt, einer Handelsmetropole, in der man sich nicht sicher sein konnte, ob mit den Waren auch ungewolltes in die Stadt kam. Man berichtet, dass sie diesmal von Trient eingeschleppt worden sein soll. Aber egal woher, glaubte man am Ende des Jahres 1575 die Macht über die Pest bekommen zu haben, flammte sie 1576 erneut auf. Und so stark, dass teilweise bis zu 400 Menschen pro Tag ihr Opfer wurden. Letztendlich raffte sie mehr als 50.000 Menschen dahin. Zu dieser Zeit sah man das noch als eine von Gott geschickte Bestrafung. Da half nur eins …

am 08. September 1576 gelobte der damalige Doge der Serenissima, Alvise Mocenigo, in einem feierlichen Gelübde: Wenn Gott diese Strafe für die Stadt stoppen würde, wenn die Pest in der Stadt ihr Ende nimmt, dann soll zum Dank eine Kirche, die dem Erlöser geweiht werde, gebaut werden. Aber nicht nur das, er gelobte auch, dass jedes Jahr am Jahrestag zum Ende der Pest der Kirche ein feierlicher Besuch abgestattet wird. Zum ewigen Gedächtnis an die erhaltene Gnade Gottes. Dies wurde feierlich in der Markusbasilika verkündet. Wer am dritten Sonntag im Juli in Venedig ist, kann das „Festa del Redentore“ mit der Prozession über Pontonbrücken hinüber zur Votivkirche miterleben. Auch wenn es schon längst keinen Dogen mehr in Venedig gibt, die Stadt hält bis heute dieses Versprechen.

Als Standort für die Umsetzung des Versprechens wurde die Insel Giudecca ausgesucht, mit der Planung wurde Andrea Palladio beauftragt.

Wer war Andrea Palladio?

Andrea Palladio wurde am 30. November 1508 in Padua geboren. Über seinen Taufpaten gefördert, erlernte er den Beruf als Bildhauer und Steinmetz, und trat in Vicenza dieser Zunft bei. 14 Jahre schuf er dort Skupturen und Denkmäler. Bis er 1536 seinen Förderer Trissino kennenlernte, der erkannte, dass mehr in ihm steckt. Aus Andrea di Pietro della Gondola (nach seinem Vater) wurde Palladio. Er studierte unter anderem Mathematik, und gesponsert von Trissino konnte er sich 1541 in Rom intensiv mit den römischen Bauten beschäftigen.

Palladio war der erste in dieser Zeit, der nur in einem Beschäftigungsfeld tätig war, nämlich als Architekt, und schuf sich den Ruf als bedeutendster Architekt der Renaissance in Oberitalien. Vorbilder darf man haben, so wie er Bramante oder Michelangelo zum Vorbild nahm, wenn man dann trotzdem seinen eigenen Stil findet. Nach jahrelanger Tätigkeit in Vicenza war ab 1550 in Venedig tätig.Bei der Serenissima, die Republik Venedig, die Erneuerungen in der Stadt, und sie ein bisschen aufhübschen wollte, kam aber zunächst mit seinen Ideen nicht an. Hier hilft dann nur ‚Vitamin B‘ und mit diesem Schub, bewarb er sich um den Neubau der Rialtobrücke. Doch sein Plan wurde genausowenig angenommen wie später der vom Neubau des Dogenpalastes.

Für private Auftraggeber und für Kirchenprojekte konnte er dann seine Ideen umsetzen – eine Tempelfront. Drei Kirchen wurden von ihm in Venedig gestaltet, die Votivkirche Il Redentore, die Kirche San Giorgio Maggiore auf der Nebeninsel und die Kirche San Pietro di Castello. Palladio verstarb am 19. August 1580 in Vicenza.

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Am 03. Mai 1577 wurde der Grundstein zum Kirchenbau gelegt, ein paar Tage später fand die erste Prozession zu einem provisorischen Altar auf der Baustelle statt. All die Gebete wurden erhört, wenige Monate später war die Epidemie gebannt. Palladio erlebte die Fertigstellung der Kirche nicht mehr. Antonio da Ponte setzte seine Planungen fort. Am 27. September 1592 wurde die Kirche feierlich geweiht.

Zum Gedenken an diese Zeit weist die Lünette über dem Eingang hin.

So, ich bin am Eingang angelangt, kommt jetzt mit zu

meiner Innenbesichtigung der Kirche Il Redentore (Erlöserkirche) in Venedig

die sich hell und nicht so überladen zeigt, wie so manch andere Kirche in Venedig. Von den Rundfenster an der Decke fällt viel Licht in die Kirche, die weißen Wände tun ihr übriges.  Gut 33 Meter lang, knapp 17 Meter breit und über 20 Meter nach oben präsentiert sich

die Innenansicht der Kirche Il Redentore auf der Insel Giudecca

Die Decke der Kirche Il Redentore in Venedig

ist schlicht weiß in einem Tonnengewölbe, was dem Kirchenraum zusätzlich Helligkeit gibt. Wie es sich für eine Erlöserkirche gehört, schaut genau der auf die Gläubigen von oben herunter.

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Viele Besucher haben sich nicht in die Kirche verirrt. Für ‚Emma‘ und mich gut, so können wir uns in aller Ruhe umschauen. Und da geht der Blick zum

Presbyterium in der Kirche Il Redentore in Venedig

genauer gesagt zum

Hochaltar in der Kirche il Redentore

Fast könnte man sagen, er ist das einzig ‚prunkvolle‘ in der Kirche. Noch vor dem Bau der Votivkirche stand auf dem Gelände eine kleine Klosterkirche des Kapuzinerordens, samt ihrem Kloster. Die Kapuziner haben sich als selbstständiger Orden, mit Genehmigung des Papstes, aus dem Franziskanerorden gebildet. In ihrem Ordensleben halten sie sich an die von Franz von Assisi aufgestellten Regeln und leben in Bescheidenheit mit ihrem Engagement für die Armen und Notleidenden.

Als die Mönche nun beim Bau sahen, wie prachtvoll der Bau werden soll, hatten sie Angst gegen ihr Gelübde zu verstoßen. Der Papst befreite sie von diesen Gedanken. Aus Rücksicht und Respekt dem Orden gegenüber, wurden aber in der Kirche prunkvolle Grabdenkmale verboten, anders als in manch anderen Kirchen Venedigs. Diesen Marmoraltar konnte ich mir mangels Besucher genau anschauen. Es ist ja nicht immer so toll, wenn ich den in den Bänken befindlichen Menschen vor den Augen rumlaufe.

Der Hochaltar ist komplett dem Thema des Erlösers gewidmet. Das fängt bei dem großen Kruzifix an, das, wie die Statuen von Girolamo Campagna gefertigt wurde. Rechts und links am Altar stehen der Hl. Markus als Schutzpatron der Lagunenstadt, und der Hl. Franziskus für den Orden. Im Relief werden drei Kreuzwegstationen gezeigt. Ganz oben am Altar betet Jesus im Garten.

der Mönchs-Chor in der Kirche il Redentore

mit einem ganz schlichten Chorgestühl ist für die Mönche vorbehalten. Auch die Orgel der Kirche befindet sich im Chorraum. Abgegrenzt von den übrigen Gläubigen konnten in diesem Raum auch der Doge der Serenissima und der Senat bei Feierlichkeiten teilnehmen. Über dem Hochaltar eine kleine Kuppel, unter dem Schutz der großen Kuppel und in ihr wieder der Erlöser. Ich war beeindruckt von der Aussagekraft und der Umsetzung.

Ach, wusstet ihr übrigens, warum zum Hochaltar fünf Stufen führen?
Sie symbolisieren die fünf Wunden Jesu bei der Kreuzigung und leitet mit der Verehrung der Wunden auf den Orden. Beim hl. Franziskus wurden als erstem überhaupt die Stigmatisation anerkannt. Solltet ihr mal zum Orta-See in Oberitalien kommen, dann besucht dort den Hl. Berg von Orta. In vielen Kapellen ist das gesamte Leben des Hl. Franziskus mit lebensgroßen Figuren nachgestellt. Sehr beeindruckend und von mir ein absolutes Prädikat ’sehenswert‘.

Die Seitenkapellen in der Votivkirche Il Redentore in Venedig

in denen man die Werke von namhaften Künstlern bewundern kann, schaue ich mir jetzt genauer an. Je drei Seitenkapellen zu jeder Seite, greifen mit ihren Altarbildern Stationen aus dem Leben Jesu auf. In der zweiten Votivkirche von Venedig, der Basilika Santa Maria della Salute, die in der Pestepidemie 1630 nach einem Gelöbnis erbaut wurde, steht die Mutter Gottes im Mittelpunkt der Themen. Ich beginne meinen Rundgang der Seitenkapellen an der rechten Seite gleich nach dem Eingang, die mit der

 „Geburt Christi von Francesco Bassano“ in der Kirche il Redentore

beginnt.

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Weiter geht es mit der

„Taufe Jesus von Paolo Veronese“ in der Kirche il Redentore

Veronese kann sich mit Tintoretto und Tizian als einer der Großen in der venezianischen Malerei nennen. Für die Kirche San Sebastiano in Venedig, in der er auch seine letzte Ruhestätte hat, fertigte er einige Gemälde, u.a. auch das Gemälde vom Hauptaltar. Dieses Werk in il Redentore, begonnen vom Vater, wurde von seinen Söhnen zu Ende gebracht

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Zu jeder Seitenkapelle führen übrigens drei Stufen – auch nicht ohne Grund. Nimmt man diese Stufen symbolisch, so geht man quasi über diese Treppen in einen heiligen Raum. Man kann die Zahl drei sowohl für die Dreifaltigkeit interpretieren, als auch für die drei göttlichen Tugenden – Glaube, Hoffnung und Liebe. Schon Apostel Paulus schrieb im Korintherbrief (13) „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Doch am größten von ihnen ist die Liebe.“

Das nächste Altarbild zeigt

„Die Geißelung von Tintoretto Schule“ in der Kirche il Redentore

Tintoretto begegnet man in Venedig an ganz vielen Stellen. Er erhielt z.B. 1564 einen Großauftrag für die Scuola Grande die San Rocco. 30 große Gemälde hängen in drei Sälen. Prädikat ‚unbedingt besichtigen‘. Für seine Pfarrkirche, der Kirche Madonna dell‘ Orto gestaltete er ebenfalls einige Gemälde. In dieser Kirche hat er gemeinsam mit zwei seiner Kinder seine letzte Ruhestätte.

Ob er das Altarbild hier in Redentore selbst gemalt hat, oder ob er wie bei dem Auftrag für San Rocco die Hilfe seiner Schule hatte, ist nicht eindeutig.

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Ich wechsle zur linken Seite und beginne hier gleich nach dem Hochaltar mit dem Altarbild der

„Grablegung Christi von Palma il Giovane in der Kirche il Redentore

oder auch Palma der Jüngere genannt. Es gibt da nämlich einen Großonkel, der den gleichen Namen trägt. Und schließlich sollte man sie ja unterscheiden können. Vermutlich jeder Künstler hat seine Vorbilder, hier bei ihm waren es Tintoretto und Veronese, aber auch Bassano. Doch jeder muss mal seinen eigenen Stil finden. Zum Glück hat er diesen  gefunden, auch wenn die Umstände nicht so schön waren, seine ‚Kontrahenten‘ verstarben. Als dann auch Tintoretto gestorben war, hatte Palma il Giovane den Ruf des führenden Malers von Venedig, und wurde mit Aufträgen überhäuft. Man kennt es vielleicht von Handwerkern (nicht von allen), dass dann aufgrund der Masse die Qualität zu leiden beginnt. Dieses Schicksal traf auch ihn, und wenn Mitarbeiter die Arbeit ausführen, ist es halt nicht so wie vom Meister selbst.

Trotz allem, sein Ruf war weit über die Grenzen von Venedig bekannt. Kaiserhöfe wie z.B. Kaiser Rudolf II., deutscher und böhmischer Kaiser mit Sitz in Prag oder vom polnischen Hof kamen Aufträge an ihn.

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Was mir an den Seitenaltären in il Redentore auffällt und gefällt ist, dass sie alle gleich gestaltet sind und damit eine Ruhe in die Kirchenausschmückung bringen. Das ist ja beileibe nicht in allen Kirchen so. Jeder Künstler ‚tobt‘ sich in seiner Altarnische aus und bringt somit unweigerlich eine gewisse Unruhe ins Gesamtbild. Selbst die Farbwahl der Altarbilder bildet, so finde ich es, weitgehendst einen gleichen Stil. Der nächste Seitenaltar zeigt

„Christi Auferstehung von Francesco Bassano“ in der Kirche il Redentore

Ihr seht schon, Künstler, die man immer wieder in Venedig wiederfindet.

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Den krönenden Abschluss sieht man in der 6. Seitenkapelle mit

„Christi Himmelfahrt aus der Werkstatt von Tintoretto“ in Il Redentore

Auch dieses Gemälde wird der Werkstatt des Künstlers zugeschrieben. Ich hätte mich auch sehr über die intensive fast bunte Farbwahl gewundert. Tintorettos Werke habe ich als eher sparsam in leuchtender Farbe kennengelernt, ja fast manchmal schon düster und dunkel.

In der Interpretation wird das Gemälde so beschrieben, dass es auch eine Huldigung an die Stadt Venedig darstellt. Am unteren Bildrand, unterhalb den Aposteln soll des den Hl. Markus, den Schutzpatron der Stadt zeigen. Entgegen anderen Darstellungen, wo Christus von Engeln in den Himmel gehoben wird, nimmt Tintoretto (oder seine Werkstatt) die Biblische Grundlage als Altarbild. In der Apostelgeschichte 1,9 steht: „Eine Wolke nahm in auf und entzog ihn ihren Blicken.“

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Die Kirche il Redentore zählt zu den Kirchen im Chorus-Pass Venezia. Bedeutet für diese und die weiteren mind. 15 dazugehörigen Kirchen ist Eintrittsgeld zu entrichten. Entweder einzeln in jeder Kirche, die man besichtigen möchte (3,50 €) oder in einem Kombipass. Wir haben für die vier Wochen einen erweiterten Pass genommen, in dem noch Eintritt in viele Museen der Stadt beinhaltet waren.

Insgesamt denke ich, dass sich eine Fahrt hinüber nach Giudecca lohnt. Nicht nur wegen der Kirche, aber natürlich auch, sondern auch mit den Blicken die sie hinüber nach Venedig bietet.

Beim Weg zurück zum Ausgang kann man die beiden

Weihwasserbecken in der Kirche Il Redentore auf der Insel Giudecca in Venedig

nicht übersehen. Auf beiden steht jeweils eine wunderschön gearbeitete Bronzestatue und symbolisiert mit ihren Figuren die Taufe Jesu. Rechts ist der Erlöser zu sehen, links der Hl. Johannes der Täufer.

Die Kirche hat aber noch weitere Sehenswürdigkeiten, die ihr dann selbst vor Ort entdecken dürft.

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