Kleine Häuschen inmitten von Weinbergen, viele Obstwiesen – Natur pur, da oben auf dem Grafenberg bei Schorndorf. Eine herrliche Aussicht auf Schorndorf und das Umland ist von hier oben garantiert.
Jedes Mal wenn wir auf der B29 unterwegs sind, geht mein Blick hinauf zum Grafenberg bei Schorndorf. Und jedes Mal denke ich mir, da möchte ich mal rauf. Es hat schon eine Weile gedauert, bis ich dieses Vorhaben jetzt endlich in die Tat umgesetzt habe. In Rahmen meiner selbstgewählten Challenge „Heimatkunde“ kam ein Tag in Schorndorf auf unseren Plan. Und es gab kein ‚Wenn und Aber‘ mehr – heute war der Grafenberg mit dran. Dafür haben wir den ausgiebigen Besuch der Innenstadt in Schorndorf ein bisschen abgekürzt und den Weg nach oben gesucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Kommt mit auf den Grafenberg bei Schorndorf
- 1.1 Die Weinberge am Grafenberg bei Schorndorf
- 1.2 auf der Aussichtsplattform am Grafenberg bei Schorndorf
- 1.3 Ausblicke vom Grafenberg nach Süden
- 1.4 die Aussichten vom Grafenberg bei Schorndorf ins Remstal
- 1.5 ganz viel Natur am Grafenberg bei Schorndorf
- 1.6 Das könnte Euch auch interessieren:
- 1.7 So kommt ihr auf den Grafenberg bei Schorndorf
Kommt mit auf den Grafenberg bei Schorndorf
und ich zeig euch mal den Blick von unten, der mich immer so neugierig gemacht hat.
Hier mit dem Grafenberg fängt der Weinanbau von Osten her im Remstal an.
Die Weinberge am Grafenberg bei Schorndorf
sind alt, richtig alt. Da geht es zurück bis ins Jahr 1290, als die erste Erwähnung dieser Weinberge auftaucht. Ob es zur Zeit der Staufer, die ja auch in Schorndorf und der Umgebung das Sagen hatten, dort auch schon Weinanbau gab? Ich habe nichts darüber gefunden. Als das Staufergeschlecht mit dem Tod des letzten Staufers, der ohne Nachfolger blieb, untergegangen war, hatten die Grafen von Württemberg das Wort in der Region. Und vermutlich gehörte auch der Grafenberg zu deren Besitz, der von hohen Herren seinen Namen bekommen hat. Naja, ich mein, Wein war zu dieser Zeit ja eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Was liegt da näher, jeden Weinberg zu bekommen der sich anbietet?
Bei der Burgführung der Reichsburg über Cochem an der Mosel haben wir erfahren, warum Wein zur damaligen Zeit so extrem wichtig und wertvoll war. Den Mönchen und Ritter wurden (zumindest in der Moselregion) täglich 5 Krüge zugesprochen. Damit lagen die aber nicht betrunken in einer Ecke. Der Wein war zu dieser Zeit noch nicht so stark wie heutzutage, aber er war reiner als Wasser, von dem man nicht wusste, mit was es alles verunreinigt war.
Und so eine herrliche Südlage nicht für den Weinanbau zu nutzen, wäre doch Frevel, oder? Nicht nur Winzer bewirtschaften für sich die Weinberge hier, auch die Stadt Schorndorf lässt hier ihren Schorndorfer Stadtwein reifen.
Es gibt schöne Wanderwege durch die Weinberge, wo ihr dann oben auf dem Grafenberg rauskommt. Wir haben den einfacheren Weg gewählt und Fridolin den Berg nach oben geschickt. Es gibt dort einen Wanderparkplatz und von dem sind es so rund 500/600 Meter, dann steht ihr über den Weinbergen –
auf der Aussichtsplattform am Grafenberg bei Schorndorf
von der man zwar einen wunderschönen Weitblick hat, aber von den Weinbergen nur noch die oberen Rebenreihen sieht.
Wunderschön von hier oben sind die
Ausblicke vom Grafenberg nach Süden
hinunter auf die Daimlerstadt Schorndorf und hinüber in den Schurwald. Dieser dicht bewaldete Höhenzug zieht sich von Stuttgart bis hinauf in den Ostalbkreis. Wie es der Name schon verkündet – er hat die Umgebung mit Holz zu jeglichem Verwendungszweck verorgt.
Wie sagt man salopp immer, auf einem Bein kann man nicht stehen 🙂 deshalb gibt es auf dem Grafenberg gleich zwei Aussichtsplattformen. Hier kommen
die Aussichten vom Grafenberg bei Schorndorf ins Remstal
Eigentlich konnte man die Blicke nur erahnen, die Sonne hüllte die Sicht in einen ‚Sonnennebel‘. Und mit freier Sicht das Tal hinunter, ist von da oben auch nicht so viel, denn unser Remstal ist halt einfach nicht so flach wie das platte Land im Norden 🙂
78km ist es lang, das Remstal mit dem gleichnamigen Fluss, das sich von meinem Landkreis, genauer gesagt von Essingen bis hinunter nach Neckarrems zieht. Dort fließt dann unser (normalerweise) gemächliches Flüsschen in den Neckar. Ich habe unseren schwäbischen Slogan „Wir können alles, außer Hochdeutsch“ fürs Remstal ein bisschen umgestaltet: Das Remstal kann alles, außer langweilig – und bietet alles. Es ist ein Naherholungsgebiet mit allen Facetten – eine abwechslungsreiche Landschaft, die mit hunderten von Kilometern zum Wandern und Radfahren einlädt. Wir haben Berge, Wassersport und ganz viele Sehenswürdigkeiten zu Land. Und es gibt Kullinarik vom Feinsten samt einem leckeren Wein aus den Weinanbaugebieten im Remstal.
Ich habe in den Jahren, als ich mehrfach im Jahr zum Arbeiten nach Südtirol gefahren bin, an mein damaliges Auto immer ein kleines Schild an der Heckscheibe angebracht „Arbeiten, wo andere Urlaub machen“. Umgemünzt auf meine Heimat – „Leben, wo andere Urlaub machen“. 😍
Ganz ehrlich, ich wusste ja schon immer, dass ich in einer landschaftlich herrlichen Gegend lebe. Aber mit den Jahren wird man ja oft ein bisschen betriebsblind (sagt man 🙂 ). Seitdem ich in meiner Reihe „Heimatkunde“ bewusst unterwegs bin, ändert sich gerade diese ‚Betriebsblindheit‘ wieder. Die Liste meiner Entdeckungsausflüge in direkter Umgebung ist noch gut gefüllt.
Jetzt schaut mal, ist das nicht ein herrliches Plätzchen da oben?
Nicht nur Aussicht bietet sich dem Besucher hier oben, sondern auch
ganz viel Natur am Grafenberg bei Schorndorf
Während unseres Aufenthalts dort an den Aussichtsplattformen bin ich immer wieder stehen geblieben, weil ich (mal wieder) die ‚Kleinigkeiten‘ oder für mich besondere Fotomotive entdeckt habe. Deshalb brauchen wir vermutlich auch immer viel länger als andere Besucher 😀
Drei Erwachsene, die sich auch dort oben aufgehalten haben, gingen zielstrebig auf die zweite Plattform zu – Blick gerade aus. Als sie uns fotografierend stehen sahen, verlangsamte sich ihr Gang, sie folgten unseren Kameras …. und zückten ihre Handys, um unser Fotomotiv ebenfalls genauer anzuschauen. Auch wenn ihr uns nicht stehen seht, es lohnt sich immer wieder ein Blick nach rechts oder links oder nach unten und oben 🙂
Jede Stadt hat so ihre Naturoasen, die wir versuchen, sie bei unseren Besuchen zu entdecken. In meiner Heimatstadt Schwäbisch Gmünd gibt es gleich mehrere solcher Oasen. Wer mehr Trubel haben möchte und überhaupt mit Kindern, der ist in unserem Himmelsgarten gut versorgt – Ruhe bietet im Erdenreich der St. Salvator. Auf der Himmelsleiter gibt es den Waldlehrpfad. Ihr wundert euch mit meinen Begriffen – nur hier in Schwäbisch Gmünd kommt ihr lebend vom Erdenreich in den Himmel. Warum? Das lest ihr in meinem Bericht zum Himmelsgarten.
In Waiblingen ist es die Talaue, wo man sich naturtechnisch gesehen austoben kann. In Bad Urach ist es nicht nur der Wasserfall, sondern das gesamte Gebiet rundum um den Wasserfall. Und das sind jetzt nur wenige Beispiele – geht einfach auf meinem Reise- und Fotoblog auf Entdeckungstour.
Wir haben uns mit den Blicken über das herrlich blühende Rapsfeld vom Grafenberg verabschiedet. Wer davon aber noch nicht genug hat, hat vom Parkplatz aus noch unzählige Möglichkeiten für weitere Entdeckungswanderungen. Habt viel Freude dabei.
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