Als Wahrzeichen der Stadt Cochem thront die Reichsburg als Höhenburg gut über 100 Meter über der Mosel und der Stadt.
Fast wie am Fließband beginnen die Führungen durch die Räume der Reichsburg und es war ganz klar, dass wir bei einer dieser Führungen mit dabei sind. Und noch mehr ist mein Fotografenherz in die Höhe gehüpft als es hieß: Auch in den Innenräumen ist fotografieren erlaubt.
Dann nix wie los …. eine junge nette Burgführerin hat die wissbegierige Schar begrüßt und uns mit den ersten Informationen zur Reichsburg versorgt. So, dass die Reichsburg in einer Urkunde vom 17. März 1130 ganz sicher in Erscheinung getreten ist und frühere Erwähnungen nicht belegt sind. 1688 wurde die Burg von König Ludwig XIV. besetzt. Nachdem im März 1689 französische Truppen die ganze Stadt besetzten wurde im Mai 1689 die Burg in Brand gesteckt und gesprengt. 1868 erwarb Louis Ravené das Grundstück samt der Ruine für sagenhafte 300 Goldmark, die nach heutigem Wert etwa 300 € entsprechen. Diese Information bestätigt mir, was ich an der Mosel zuhauf gesehen habe – sehr günstige Immobilienpreise. Ich möchte allerdings nicht wissen was der Aufbau der Burg gekostet hat, die er dann im neugotischen Stil erbaut hat. Die Reste der spätgotischen Teile blieben aber erhalten. 75 Jahre blieb die Burg im Besitz der Familie, bis sie dann 1942 durch Verkauf an das deutsche Reich und 1978 an die Stadt Cochem überging. Und wem die Erklärung zu schnell ging – im Burghof sind diese Ereignisse festgehalten.
Ich kann euch nur soviel verraten, in dem Raum mit den Türen kam keiner drauf, dass es mehr als zwei Türen gibt und wo sich die restlichen befinden, geschweige denn wie sie aufgehen. Das AHA und WOW Erlebnis war groß.
Im Jagdzimmer darf man die Erklärung, warum die Ritter und Mönche pro Tag fünf Krüge Wein erhalten haben, nicht wörtlich auf unsere Zeit umlegen. Hicks … zu dieser Zeit war der Wein noch nicht so stark wie zu heutiger Zeit. Und abgesehen davon, wäre es heute nicht mehr so von Nöten wie damals. Aber auch bei dieser Erklärung ging ein Ohhh über die Gesichter.
Fällt euch am nachfolgenden letzten Bild der Galerie die Treppenführung auf? Die geht andersrum wie normalerweise eine Wendeltreppe nach unten führt. Warum? Auch das hat sie uns anschaulich erklärt.
Die Burgkapelle war leider nicht zu besichtigen, kann aber für Hochzeiten gebucht werden. Ach, ihr müsst einfach mal auf die Homepage der Reichsburg gehen, denn die bietet z.B. auch urige Rittermahle an. Und wenn ihr in Cochem seid, dann nehmt euch die Zeit für einen Besuch auf der Burg. Die Führung dauert ca. 40 Minuten. Von mir bekommt die Burgführerin mit ihren kurzweiligen Erzählungen ein klares Prädikat „Das war Spitze“.
Lasst euch mit den restlichen Fotos ins Burgleben zurückversetzen.
Vielen Dank für diesen informativen Blog! Ich arbeite in Graz, Österreich, in einer Fotosammlung und bearbeite zur Zeit eine Sammlung historischer Fotografien aus dem Jahr 1944. Auf einem Bild stand „Löwe auf …chem“. Dank ihrer Beschreibung und der Fotos konnte ich das Bild eindeutig der Reichsburg Cochem zuordnen.
Herzliche Grüße aus Graz,
Petra
Sehr gerne. Das freut mich, dass ich Ihnen mit meinen Fotos weiterhelfen konnte.
Herzliche Grüße aus dem Schwabenland, Inge