Ein besonderes Highlight des Veitdoms in Prag ist nicht nur die imposante Größe, sondern die vielen Seitenkapellen im Veitsdom rings um den Chor.

Noch bevor es durch den Durchgang des Drehkreuzes zum Rundgang durch den Veitsdom ging, musste ich den Gesamteindruck des gigantischen Bauwerks auf mich wirken lassen. Was danach aber noch mit den Seitenkapellen auf mich zukam, gab dem ganzen noch ein Krönchen obendrauf.
Vielleicht wiederhole ich mich zum x-ten Male 🙂 mein Fotografenherz hüpfte in den knapp zwei Stunden unseres Besuches im St. Veits Dom ständig mit meiner Bewunderung um die Wette. Es waren kaum Besucher im Dom, man konnte sie tatsächlich stellenweise an zwei Händen abzählen. Und ich ließ sie alle vorbeiziehen, als ich mich fototechnisch an den Seitenkapellen ‚austobte‘.

Es war bei meinen Recherchen zu den Seitenkapellen ganz schwierig, Infos zu den einzelnen Altären und ihrer reichhaltigen Ausschmückung zu finden, vor allem wem sie gewidmet sind. Bei ein paar wenigen ist es mir gelungen. Und selbst wenn ich mir einen Audio Guide, so wie ich es z.B. im Naumburger Dom oder im Merseburger Kaiserdom getan habe, um den Hals gehängt, und mir die Informationen dazu angehört hätte – ganz ehrlich, ob der Vielzahl der Besichtigungen allein an diesem Tag, diese Informationen wären vermutlich am Abend bereits durch mein Gedächtnissieb gefallen. Manchmal denke ich mir, ich sollte ein kleines Büchlein für solche Aufschriebe dabei haben. Aber da signalisiert mein kleiner Kritiker dann blitzschnell: Was willst du denn noch alles mitschleppen? Kommst ja von den einzelnen Objekten kaum weg mit deinem Foto, und dann auch noch was aufschreiben? Inge, vergess es!!

Jetzt müsst ihr euch mit dem bisschen, das ich habe, zufrieden geben 🙂

Die St. Sigismund Kapelle im Veitsdom in Prag

516 wurde Sigismund Nachfolger seines Vaters auf dem Burgunderthron. In der katholischen Kirche wird er als Heiliger verehrt, und ich musste mich anhand seiner Vita zuerst fragen, warum? Kriegerles machen, den eigenen Sohn erdrosseln lassen, in Gefangenschaft geraten weil man in einer Schlacht unterliegt – hmm, im ersten Moment sind das für mich keine Attribute für eine Heiligsprechung.

Als ich mich dann ein bisschen näher mit dem hl. Sigismund beschäftigt habe, wurde dann das Warum ein bisschen klarer. Gegen den Willen seines Vater ließ er sich taufen. Durch ihn als Vorbild wandten sich viele Menschen vom Arianismus (das war im Frühchristentum eine theologische Anschauung) und wechselten zur katholischen Kirche über. Er war Gründer und Erbauer von Klöster und Kirchen. Und als er, wohl zu Unrecht, seinen Sohn verdächtigte und erdrosseln ließ, erneuerte er als Buße ein Kloster im Wallis. Noch bevor er sich selbst dorthin zurückziehen konnte, wurde er 523 nach einer verlorenen Schlacht gefangen genommen. Von seinem Besieger, dem Frankenkönig, wurden er, seine Frau und seine zwei Söhne in einen Brunnen gestürzt und er galt fortan als Märtyrer.

Drei Jahre nach seinem gewaltsamen Tod wurde sein Leichnam von Mönchen geborgen und bestattet. Gregor von Tours befand, dass er unter die Heiligen sollte. Kaiser Karl IV. sorgte dafür, dass Teile der Gebeine vom hl. Sigismund in den Veitsdom nach Prag kamen. Ihm zu Ehren ist diese Seitenkapelle im Dom.

Bei der nächsten Seitenkapelle kann ich euch beim besten Willen nicht sagen, zu welchen Ehren sie ist. Fakt ist, dass im Veitsdom in Prag, vor allem auch in den Seitenkapellen zahlreiche Monarchen ihre Grablegen haben.

Weiter zu nächsten Kapelle ….

Wir sind hinter dem Hochaltar angekommen, und ihr merkt spätestens jetzt mal wieder, dass ihr auch auf einem Fotoblog gelandet seid. Denn viele von euch können vielleicht nicht direkt vor Ort reisen und freuen sich über die Fotos aus dem Veitsdom.

Die nächste Kapelle – einfach nur schön ….

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Auch die nächste Kapelle ist eine Grablege eines, bzw. zwei Herrschers …

Er hat nicht nur sein Hochgrab im Veitsdom, auch eine Kapelle ist ihm zu Ehren gewidmet

Die St. Nepomuk-Kapelle im Veitsdom

Der hl. Johannes Nepomuk wird nicht nur in Tschechien hoch verehrt. In zahlreichen Ländern finden sich Statuen von ihm und ganz klar ist er auch als Brückenheiliger auf der Karlsbrücke bei den 30 Statuen mit dabei. 1729 wurde Nepomuk heilig gesprochen.
Mehr zu ihm, seinem Leben und Ende, lest ihr in meinem Bericht zu seinem Hochgrab.

Jetzt haben wir die Chorkapellen fast alle durch. So wie im St. Veits Dom hat Peter Parler auch in meiner Heimatkirche, dem Hl.-Kreuz-Münster in Schwäbisch Gmünd den Chor für Seitenkapellen genutzt.

Das Schönste am Schluss.

Die Wenzelskapelle im Veitsdom

bildet den krönenden Abschluss der Chorkapellen. Ihr könnt sie auch von außen erahnen, sie liegt direkt beim „Goldenen Portal“.
Die herrliche Kapelle hat sich einen eigenen Bericht auf meinem Blog verdient.

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Ihr kennt es bestimmt aus meinen anderen Berichten, ich hab so eine kleine Schwäche fürs Detail 🙂 Deshalb gibt es auch im Veitsdom einige solcher

Detailaufnahmen aus den Seitenkapellen

Wenn ihr durch den Veitsdom geht, vielleicht entdeckt ihr sie? Berichtet mir gerne davon.

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