Die Bibliothek im Kloster Strahov (Strahovský klášter) auf dem Hradschin in Prag ist eine der Wertvollsten, und die zweitälteste Stiftsbibliothek in Böhmen. Aber nicht nur das, tausende historische Exemplare sind in den zwei Sälen der Klosterbücherei zu bewundern.

Heute kamen nur zwei Besichtigungspunkte auf den Zettel, das Kloster Strahov und der Wallfahrtsort Prager Loreto, beide auf dem Hradschin über Prag. Anders als bei sechs Tagen im Juni 2020 konnten wir unsere Besichtigungsziele in vier Wochen ein bisschen gechillter planen – so dachten wir zumindest. Dass dies meist nicht geklappt hat, seht ihr mit dem jeweiligen Beitragsdatum 🙈

Wir blieben also heute auf der Höhe unserer Ferienwohnung, und waren in kurzer Zeit mit der S-Bahn am Ziel unserer Planung. ‚Da sind wir ja bald durch, dann kann ich später noch arbeiten‘ – so war der Gedanke noch bei der Anfahrt, denn schließlich kann mein Mann als selbstständiger Webdesigner nicht vier Wochen einfach faulenzen. Er ist auf allen unseren Reisen immer für seine Aufträge und Kunden da. Rentner haben es da schon einfacher 😀 😀
Gleich vorweg, die Arbeit fiel heute etwas bescheidener aus, und wurde auf einen kompletten Ruhetag am nächsten Tag verlegt. Denn da war heute nix mit mal ’schnell anschauen‘.

(Liebe Leser, ich fühle mich an dieser Stelle genötigt, klarzustellen, dass ich mich mit der S-Bahn streng genommen falsch ausgedrückt habe. Ich meine natürlich die Tram oder die Straßenbahn, die uns auf der Höhe von A nach B gebracht hat. Aber da kommt halt der Schwabe durch 😀 wir reden hier (in der Gegend in der ich lebe) nicht von einer Tram, und ich hab mal wieder an Buchstaben gespart, wie wir das hier des Öfteren machen. Ich dachte nicht, dass ich mit dieser Sparmaßnahme, sprich nicht korrekten Abkürzung, solch eine Welle auslöse. Solltet ihr in meinen weiteren Berichten nochmal über eine S-Bahn stolpern, ihr wisst ja jetzt was gemeint ist 🙂 Anmerkung 07.08.2023)

Der große Klosterkomplex bietet (so wie das Prager Loreto auch) soviel Sehenswertes, dass ich auch meine Reiseberichte aufdröseln muss. Sonst würdet ihr lange zum Lesen sitzen. Deshalb kommt in diesem Bericht mit, zu

meiner Besichtigung der Klosterbibliothek im Kloster Strahov (Strahovský klášter) in Prag

Nachdem wir die Ausstellung im Klostergebäude wegen Mittagspause nur im Schnelldurchgang anschauen konnten, standen wir im Klosterpark und dachten – okay, dann gleich die so gerühmte Bibliothek anschauen. Klarer Fall von ‚Denkste‘, denn auch hier war Mittagspause bis um 14 Uhr. (Plant die also bei einem Besuch im Kloster Strahov ein.) Der Blick auf die Uhr entlockte mir einen kleinen Seufzer, es war kurz nach 12 Uhr. Hmm … dann eben jetzt die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt. In Kirchen sind wir ja sowieso immer eine Weile ‚beschäftigt‘. Dass dies ebenfalls ein Denkfehler war, könnt ihr in meinem ausführlichen Bericht zur Kirche lesen.

Also gibt es jetzt eine Pause in der Klosterwirtschaft und dann können wir gestärkt mit der weiteren Besichtigung starten. Dieser Besuch ist übrigens sehr zur Nachahmung empfohlen – sehr gute böhmische Küche und aufmerksamer Service. Von dort ging es nur über den Klosterhof, und wir hatten noch genügend Zeit,

die Außenansicht der Klosterbibliothek im Kloster Strahov in Prag

zu bewundern. Die Klosterbücherei ist getrennt von den anderen Besichtigungsräume des Klosters und weist einen klassizistischen Baustil auf. Ganz oben, der Herrscher des Landes, zu dieser Einmaligkeit später noch mehr. Darunter die Inschrift RELIGIONI – PATRIAE – SIONEORUM – PROFECTUI – AMD CCLXXXIII – was übersetzt bedeutet: für die Religion, der Heimat und dem Orden von Strahov, erbaut im Jahre 1783.

Bis sich die Türen öffnen, erzähle ich euch noch

ein bisschen Geschichte zur Entstehung der Bibliothek im Kloster Strahov in Prag

die bis ins Mittelalter, ins Jahr 1140 zurück geht. In Herzog Vladislav, später König Vladislav II. fand der damalige Bischof einen Unterstützer, über Prag ein Kloster zu errichten. Mönche eines Prämonstratenserklosters in der Eifel ließen sich in dem neuen Kloster nieder. Dieser Orden wurde im 12. Jahrhundert von Norbert v. Xanten gegründet. In damaliger Zeit war, zumindest noch teilweise, die Holzbauweise noch üblich, die durch Feuer natürlich besonders gefährdet waren. So hielt auch das Kloster 1258 einem Brand nicht stand. Man baute es aber wieder auf. Kriegerische Unruhen gingen am Kloster Strahov nicht einfach so vorbei, es wurde mehrfach von kriegerischen Truppen geplündert. Und kaum hatte sich das Kloster wieder erholt kamen die Hussitenkriege, die die geistliche Stätte besetzten und abermals plünderten. Kurzum, das Kloster kam noch eine Weile nicht wirklich zur Ruhe, auch, weil die finanziellen Mittel nicht gerade reichlich flossen. Da musste irgendwann eine starke Hand her, die das Ruder wieder herumreißen sollte.

Und die kam 1586, als Jan Lohelia Abt des Kloster Strahov wurde. Unermüdlich holte er sich Stiftsgüter wieder zurück, vergrößerte, ließ Gärten anlegen und brachte dem Kloster einen Aufschwung, so dass wieder mehr als zehn Brüder als ihre Heimat ansahen. Der Abt hörte mit dieser ‚Aufbauarbeit‘ auch nicht auf, als er 1612 Erzbischof von Prag wurde. Wenns mal richtig gut läuft, dann darf man sich nicht zu früh freuen – der Dreißigjährige Krieg setzte dem ganzen Aufschwung wieder ein Ende, und abermals wurde der Klosterbetrieb erneut während der französischen Belagerung 1742 wieder teilweise zerstört. Was bis dato noch im mittelalterlichen Stil da war, wurde dann im Barockstil neu aufgebaut und restauriert.

Eine Bibliothek gab es bereits in den Anfängen des Klosters. Aber erst später wurde, getrennt vom Hauptgebäude, ein ehemaliger Getreidespeicher in die Strahover Bibliothek im klassizistischen Stil umgebaut. Als 1670 der Philosoph und Theologe Hieronymus Hirnheim Abt des Klosters wird, bekommt das Kloster den ersten großen Saal in der Bibliothek. Der Zweite kam ab 1794 dazu und beendete damit die großen Bautätigkeiten des Klosters.

Aber fertig ist man ja nie. Auch bei unserem Besuch wurde fleißig gewerkelt, denn die Besucher sollen das Kloster samt Bibliothek ja schön erleben.

So, inzwischen hat sich die Eingangstüre geöffnet, und mit unserer Kombieintrittskarte durften wir gleich den Weg nach oben in den ersten Stock antreten. Der erste Saal auf den man zusteuert, ist

der Philosophischer Saal in der Bibliothek von Kloster Strahov in Prag

der ab 1783 unter Abt Wenzel Mayer entstand.

32 Meter ist der Saal lang, 10 Meter breit und 14 Meter hoch.

Betreten darf man beide Säle nicht, nur durch die Türe schauen 🙂 Was ja aber anhand dieser Schätze sehr einleuchtend ist.

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Ich hab euch am Anfang des Berichts auf das Medaillonbild von Kaiser Joseph II. an der Fassade hingewiesen, das eigentlich ein Novum darstellt, vor allem an einer kirchlichen Einrichtung. So wie mir bei meinen Württembergern einer richtig negativ in Erinnerung geblieben ist, so ist Joseph II. der einzige in Prag, der sich mit dem aufs Bänkchen setzen darf. Er war zwar formal Kaiser, aber das eigentliche Sagen hatte seine Mutter Maria Theresia. Und die bremste ihren Sohn aus, wo es nur ging – dominant und sehr konservativ. Der Sohn war aber auch nicht viel besser, seine Reformprogramme waren Absolutismus, sein Leitsatz „Alles für das Volk; nichts durch das Volk“.

Joseph II. war dafür bekannt, dass er den Einfluss von Adel und Kirche zurückdrängte und viele Orden, Klöster und Kirchen auflösen ließ. In seiner Amtszeit wäre also auch der Untergang des Klosters samt Bücherrei sicher gewesen. Abt Wenzel Mayer wusste dies jedoch geschickt zu verhindern, indem er die Bücherei der Öffentlichkeit zugänglich machte. Erst mit diesem Plan, und weil sich Abt und der Kaiser wohl gut gesonnen waren, durfte der Bibliotheksaal gebaut werden, und Joseph II. bekam seine Ehrung am Gebäude.

Was war als erstes da? Das Ei oder die Henne? Auch der Abt zäumte das Pferd quasi von hinten auf, und stellte damit seinen italienischen Architekten Jan Ignacio Palliardi vor eine kleine Herausforderung. Der Abt schoss nämlich einen Schnäppchenkauf in einem anderen Prämonstratenserkloster, das vor der Auflösung stand – die Nussbaum Einrichtung, die es noch heute zu sehen gibt. Der Architekt durfte dann den Saal auf die Abmessungen der Schränke umändern. Dass ihm dies vortrefflich gelungen ist, zeigt ja die Gesamtansicht.

Die Kostbarkeiten im Philosophischen Saal

präsentieren sich in den reich verzierten Bücherschränken. 50.000 Bücher verteilen sich in dem hohen Raum. Geballtes Wissen aus Mathematik, Physik, Astronomie, Geschichte und Kunst reihen sich neben Erzählungen und Poesie.

Auf der linken Seite, in der Mitte, steht ein zierlicher Schrank, den man leider von der Türe aus nur von der Seite sieht. In ihm stehen zehn Bücher, die Maria Luise, die zweite Gattin Napoleon I. der Klosterbibliothek gewidmet hat. Sie ist on top auf dem Schrank verewigt.

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Unbedingt muss hier der Kopf in den Nacken, und mein Blick hinauf zu den

Deckenmalereien im Philosophischen Saal in der Bibliothek von Kloster Strahov

Da bleibt an der Decke durch dieses riesige Gemälde kein Fleckchen unbemalt. In nur sechs Monaten schuf es der Wiener Maler Anton Maulbertsch, einer der herausragendsten Maler im Wiener Spätbarock. 1794, vier Jahre vor seinem Tod und im Alter von siebzig Jahren vollbrachte er mit einem Assistenten dieses Werk, das unter dem Titel „Die Geistige Entwicklung der Menschheit“ steht.

Und die beginnt nun mal mit der Menschheitsgeschichte und bei Adam und Eva, die neben Kain und Abel dort oben zu finden sind. Moses und die Tafel mit den zehn Geboten dürfen da ebensowenig fehlen. Den Mittelpunkt bildet aber die Vorsehung Gottes. Die Entwicklung geht weiter über die Philosophen Sokrates, Diogenes und den Mythen in der Zeit von Alexander des Großen.

Szenen aus dem Neuen Testament dürfen aber genausowenig vergessen werden, wie die beliebtesten Schutzpatrone des Landes, der Hl. Wenzel mit seiner Großmutter, der Hl. Ludmilla. Ich hab während unserer Langzeitreise in Prag, und je mehr ich mich in die Geschichte des Landes eingelesen habe, die beiden genauso in mein Herz geschlossen wie den Hl. Johannes Nepomuck. Alle drei haben ja auch ein grausames Schicksal hinter sich – die hl. Ludmilla wurde im Auftrag ihrer Schwiegertochter mit ihrem Schal erwürgt, wohl aus Eifersucht darüber, dass die Oma für die Erziehung ihres Enkels Wenzel verantwortlich war. Mein Gott, dabei hat doch die Mutter für den Sohn die Staatsgeschäfte geführt, bis dieser altersmäßig soweit war, diese selber zu übernehmen.

Und Wenzel starb durch seinen Bruder, der eifersüchtig auf die Krone und Macht war. Hinterhältig lockte er ihn auf seine Burg, wo er ihn noch vor dem Morgengebet vor der Kirche erstochen hat. Und mein ‚Muckl‘ wie ich ihn liebevoll schon nach unserem ersten Besuch in Prag nannte, starb für seinen Chef, weil der sich klammheimlich aus dem Staub gemacht hatte. Denn der hatte im Auftrag des Erzbischofs von Prag, als Generalvikar eine Wahl geleitet, genau in der Zeit, als der König außer Landes war und keinen Einspruch dagegen einlegen konnte. Denn der war natürlich nicht mit dieser Wahl einverstanden. Da er den Erzbischof nicht mehr greifen konnte, war der Hl. Johannes Nepomuk als nächster dran, der dieses Vorgehen mit dem Leben bezahlen musste. Ertränken in der Moldau, das war damals üblich. Eine Gedenktafel an der Karlsbrücke zeigt die Stelle, wo er über die Brücke geworfen wurde. Die anderen Stimmen sagen allerdings, er musste deshalb sterben, weil er dem König nicht die Beichte seiner Ehefrau verraten wollte. Aber es ist überliefert, dass er wohl nie Beichtvater der Königin gewesen war. Egal aus welchem Grund auch immer, auch er ist ein hochverehrter Landespatron.

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Insgesamt umfasst der Bestand in der Klosterbibliothek vom Kloster Strahov ca. 250.000 Werke. Darunter auch handschriftliche Sammlungen. Über einen Flur geht es jetzt weiter zum

Theologischen Saal in der Bibliothek von Kloster Strahov in Prag

der ab 1671 vom italienischen Architekt Giovanni Domenico Orsi im Auftrag von Abt Hieronymus Hirnheim erbaut wurde. Der böhmische Philosoph trat 1658 als Student ins Prämonstratenserstift Strahov ein. Nur sieben Jahre nach seiner Priesterweihe stand er dem Kloster als Abt vor. Die italienische Herkunft konnte der Architekt in der Gestaltung nicht unterdrücken. Viel Stuck an der Decke und ein barockes Aussehen zeigen den italienischen Stil in dem Raum.

In den Regalen stehen ca. 18.000 Bücher mit theologischem Inhalt. Damit man auch weiß, was wo in welchem Regal steht, erstellte Abt Hieronymus ein System. In den geschnitzten Holzkartuschen steht der Inhalt der Regale, Er hat damit das erste Übersichtshilfsmittel für Bibliotheken geschaffen.

Ich bin bis heute am Überlegen, was sich der lebensgroße Evangelist Johannes denkt. Warum er so trübsinnig dreinschaut? In der Hand hält er einen Reiseband, der aber nicht mehr vollständig ist. Da würde ich auch so traurig entsetzt schauen, wenn sowas kostbares nicht mehr heil wäre.

Der Saal dient auch als Ausstellungsort für viele Globen und Atlanten aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die in Reih und Glied in der Mitte aufgestellt sind.

Auch in diesen Saal darf man nur von der Türe aus einen Blick werfen. Welch Glück für mich, dass direkt nach der Mittagspause nicht viel los war bei der Besucherzahl.

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Auch hier wieder der Blick zur Decke, zu den

Deckenfresken im Theologischen Saal in der Blibliothek von Kloster Strahov

die 1726 in endgültiger Form entstanden sind, als der Saal vergrößert werden musste. In dem Stuckornament ließ man einzelne Felder frei, die dann ein Prämonstratenser Ordensbruder mit Fresken ausschmückte.

Ich bin immer wieder aufs Neue begeistert, wie fein und ausdrucksstark da im Detail gearbeitet wurde. Wenn ihr Liebhaber von Freskenmalereien seid, dann habt ihr in Prag eine Stadt, in der man von einem Schätzchen ins andere fällt. So gut wie in jeder Kirche kann man sich an dieser Art Ausgestaltung erfreuen, Schloss Troja erzählt wahre Geschichten an Wand und Decke und absolut sehenswert sind die Kirchen St. Peter-und-Paul auf dem Vysehrad und St. Ludmilla im Stadtteil Vinohrady. Klickt euch einfach durch meine Berichte und ihr werdet fündig.

Der Klosterbruder Siard Nosecký hat in seinen Fresken Glaube und Weisheit miteinander verbunden. Er zeigt Szenen von der Himmelfahrt Mariens, von Christus im Tempel oder die Schöpfungsgeschichte. Vier Gelehrte sitzen um einen Globus, nach ihren Gesichtsdrücken scheint es fast, dass sie an die Grenzen ihres Wissens stoßen? Ja, Frömmigkeit erlangt man aus seinem Glauben, aber Wissen und Bildung muss sich jeder noch so gläubige Mensch selber aufbauen. Auch diesen Weg hat der Ordensbruder in seinen Fresken aufgezeigt. Lasst einfach die nachfolgenden Fotos auf euch wirken.

Die beiden Bibliothekarsäle verbindet

das Kuriosenkabinett im Verbindungsgang der Bibliothek von Kloster Strahov in Prag

das an diesem Tag von fleißigen Handwerkern im rückwärtigen Teil in Beschlag genommen war. Entschuldigend kam der Abt des Hauses auf uns zu, und erklärte uns in astreinem Deutsch, dass die Ausstellung derzeit um weitere Vitrinen erweitert wird, und deshalb dieser Teil nicht besichtigt werden kann. Es entwickelt sich ein sehr nettes Gespräch, in dessen Verlauf er uns fragte, woher wir denn wären. Blitzschnell kam mein ‚aus dem Schwabenland‘, und er schaute meinen Mann an. Tja, wir fallen da ein bisschen als gemischtes Doppel auf 😅 Ich in meinem bemühten Hochdeutsch-Schwäbisch 🙈, mein Mann in seinem rheinländischen Dialekt. (Er versteht aber mein normales Schwäbisch perfekt 😀 )

So erfuhren wir, dass der Prämonstratenserorden in Duisburg ein Ordenshaus hat, und auch im Kloster Strahov noch Brüder des Ordens leben. Dann ging es auf Entdeckungsrunde, was in den Vitrinen alles zu bestaunen ist. Und da gibt es so richtig alte Schätzchen zu bewundern. Da liegt eine aufgeschlagene Bibel mit dem Alten Testament, das zu den ältesten Bibelübersetzungen in Alttschechischer Sprache zählt. Oder ein Neues Testament aus dem Jahr 1487 – und wohl der kostbarste Schatz mit dem Strahover Evangeliar, das vermutlich so um 800 entstand.

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1798 konnte die Ausstellung mit dem Nachlass eines Barons begonnen werden. Im Kuriositätenkabinett geht es einmal quer durch alles – da sind Sammlungen von Insekten und Mineralien genauso zu sehen, wie ein Drahthemd aus dem 12. Jahrhundert oder ein Brustpanzer der den Kämpfer im 17. Jahrhundert geschützt hat. Dazwischen Keramik, Waffen und allerlei Krimskrams aus vergangenen Zeiten.

68 Buchbände dokumentieren jeweils eine Baumart, und damit man die gleich erkennt, gibt es noch passend das Holz der Bäume dazu. Dazu noch einiges aus der Zeit von König Rudolf II., der ja bekannt war für seine Vorliebe für die Wissenschaft und die Kunst. Seine Kunstsammlung war die größte ihrer Zeit. Wenn’s mal wieder länger bei uns dauert 😅 – aber wenn man denn schonmal solche ausgefallenen Dinge bestaunen kann, kann man ja nicht nein sagen, oder?

Euch das jetzt alles zu präsentieren, nein, das werde ich nicht im Detail machen. Da wäre ja jegliche Entdeckerspannung raus, solltet ihr die Bibliothek von Kloster Strahov als Besichtigungsziel haben. Das dürft ihr das gerne vor Ort selber entdecken.

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