Mitten in Droyßig im südlichen Sachsen-Anhalt befindet sich dieses Schloss, das in seiner ursprünglichen Anlage einmalig in Deutschland war.

Man muss schon etwas planen, welche Sehenswürdigkeiten wann besucht werden sollen, um nicht wie ein Hase quer feldein zu fahren. Deshalb nahmen wir heute auf der Fahrt, mit dem Hauptziel Zeitzer Unterwelt und dem Zeitzer Dom, Schloß Droyßig und die Haynsburg noch mit. Bei diesen kleinen Besichtigungsplätzen ist es im Winter wie das Blümchen-rupfen „offen – nicht offen – offen – nicht offen“. Bei Schloß Droyßig blieben wir bei „nicht offen“ hängen –  und wieder war auch nicht einmal das angrenzende Restaurant für einen wärmenden Kaffee geöffnet. Wer ist auch so verrückt im Winter, kurz vor dem Jahreswechsel, dort Urlaub zu machen?🤔 Dazu noch mit Sightseeing-Plan und nicht hinterm warmen Ofen sitzend! 🙈 In solchen Momenten war ich dabei meine Aussage „Ich habe diese Reisezeit für mich entdeckt, es sind nicht so viele Leute unterwegs.“ zu überprüfen.
Leider konnte ich im Vorfeld auch nichts über Öffnungszeiten im Winter ausfindig machen. Egal! Jetzt waren wir da, auch wenn wir nicht ins Innere vordringen konnten. Aber immerhin in den Schlosshof ….

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Zur Sicherung eines wichtigen Straßenkreuzungspunktes wurde Schloss Droyßig Anfang des 13. Jahrhunderts als mittelalterliche Burganlage erbaut. Der Baumeister dieser Burganlage war mit Sicherheit ein Cleverle, denn die Anlage ist in Deutschland einzigartig. Nicht wegen ihrer Größe – sondern wegen der praktischen Anordnung. Der Bau wurde nach dem Vorbild orientalischer Kreuzfahrerburgen errichtet und Zugang zur Burg hatte man nur über eine Zugbrücke. Angelegt war die Burg mit einem kreisförmigen doppelten Mauerring. In gleichmäßigen Abständen standen sechs hohe Halbrundtürme nach außen und im Zentrum stand, wie bei den meisten Burgen so üblich, ein runder Bergfried. So sah man schon früh, wer im Anmarsch auf die Burg war.

Auch die Art des Kämpfens entwickelte sich weiter und nachdem die Feuerwaffen erfunden wurden, verlor die Burg immer mehr die Bedeutung als Verteidigungsbauwerk. Anfang des 17. Jh. wechselte die Burg den Besitzer und Christian Julius von Hoym baute die Burg zum Renaissanceschloss um. Da hieß es dann Neu auf Alt. Und da er die neuen Gebäude auf die alten mächtigen Mauern setzte, kann man die ursprüngliche Burg noch erkennen.

1622 soll die Schlosskirche errichtet worden sein, die aber im Innenausbau nicht fertiggestellt wurde. Von außen kann man aber hinter den Mauern diese nicht als Kirche erkennen, genauso wie bei der Schlosskirche in Neu-Augustusburg. Seit 1870 leben auch Braunbären auf Schloss Droyßig. Außer einem kleinen Bärendenkmal konnte ich aber keine entdecken.

Ein Teil des Schlosskomplexes wird 2020 als Lost Places Austellung geöffnet. Leider nicht mit uns als Besucher, obwohl mich diese Ausstellung mega interessieren würde. Habt ihr zur Zeit der Ausstellung Schloss Droyßig auf eurem Besuchsplan, dann freue ich mich tierisch über ein Foto von diesem Lost Places.

Jetzt lasst euch noch ein bisschen von der Außenanlage inspirieren…..

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