Mitten in Schwäbisch Gmünd, gegenüber der romanischen Johanniskirche liegt das ehemalige Dominikanerkloster, welches Prediger genannt wird.
Schwäbisch Gmünd hat bestimmt viele Prediger. Aber nur DEN Prediger. So wird das große Gebäude auf einem der drei großen Plätze in Schwäbisch Gmünd genannt, auf dem Johannisplatz. Prediger deshalb, weil es das ehemalige Kloster der Predigermönche war. Wen die Geschichte dieses alten Klosters interessiert, darf sich hier informieren.
Heute dient der Prediger als Kulturzentrum, während der Remstalgartenschau 2019 ist es mit den wechselnden Blumenschauen ein Anziehungspunkt. Seit 1973 beherbergt es auch das Museum und eine Galerie mit Wechselausstellungen.
An diesem Tag wollten wir eigentlich nur die Blumenschau im Erdgeschoss besuchen. Am Eingang sagte die nette Dame zu uns, ‚Im Rahmen der Remstalgartenschau können sie alle drei Stockwerke besichtigen‘. Ohhhh – und mit Blick nach draußen zu einem heftigen Regenschauer und um die Zeit zu überbrücken haben wir uns dann nach oben aufgemacht.
Im ersten Stock befindet sich neben der Wechselausstellung die Schatzkammer mit Nachbildungen der Reichsinsignien. Sofort ins Auge sticht der Krönungsmantel der 1133/34 gefertigt wurde. Der Mantel gehörte zum normannischen Schatz und gelangte durch die Heirat Heinrichs VI. in den Besitz der Staufer. Bei dieser Nachbildung im Prediger handelt es sich weltweit um die erste und einzige Kopie des Krönungsmantels. Das Original des Mantels ist in der Schatzkammer der Wiener Hofburg zu sehen.
Die Reichskrone wurde wahrscheinlich 962 zur Kaiserkrönung Ottos des Großen angefertigt. Sie besteht aus acht goldenen Platten und die vier größeren sind vollständig mit Edelsteinen und Perlen besetzt. Das Kronenkreuz stammt aus der Zeit Heinrich II. (1002-1024). Die Nachbildung war ein mehrjähriges wissenschaftliches und technisches Forschungsprojekt und wurde durch Spenden finanziert.
Allein schon nur der tollen Ausblicke wegen über die Stadt und auf die Highlight Bauwerke lohnt sich der Weg ganz nach oben in den dritten Stock.
Gleich neben dem Münster steht mit seinem buntgedeckten Dach der Glockenturm, der Campanile von Schwäbisch Gmünd. Um 1228 wurde er errichtet und trägt heute die Glocken des Hl. Kreuz Münsters. Einzigartig im gesamten schwäbischen Raum ist die Form des Turmes.
Der Blick zur ältesten süddeutschen gotischen Kirche, dem Hl. Kreuz Münster.
Schön ist auch der Blick zum Königsturm. Man kann hier deutlich erkennen, welche ‚Sonderstellung‘ er durch seine erhöhte Lage gegenüber den anderen 5 Türmen in Schwäbisch Gmünd einnimmt.
Obwohl ich ja Museumsbesuche nicht als meine Lieblingsbeschäftigung bezeichne, und das Museum im Prediger nach der Ott-Pauserschen Fabrik das zweite Museum heute war, fand ich die Dauerausstellungen im 2. und 3. Stockwerk sehr interessant.