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Selten haben wir einen Stadtteil von Prag so nachdenklich besichtigt wie die Josefstadt/Josefov mit ihren verschiedenen Gesichtern. Da ist zum einen die teuerste Einkaufsstraße Europas die am Altstädter Ring beginnt und man auf 600 Meter alles was Rang und Namen hat vorfindet.
Zum anderen ist hier in der historischen Prager Judenstadt (Židovské Město pražské) die Geschichte der jüdischen Bevölkerung sichtbar. Stumm und nachdenklich haben wir die Synagogen besichtigt und sind über den alten jüdischen Friedhof.
Auch in unserem vierwöchigen Aufenthalt im Oktober 2021 war die Josefstadt nochmal unser Ziel, denn es gibt da einiges zu entdecken. Und trotzdem fehlt uns mit Sicherheit noch mehr Interessantes aus der Josefstadt.
Auch wenn die Josefstadt mittlerweile zur Prager Altstadt zählt, bekommt sie doch in meinem Reise- und Fotoblog ihren eigenen Platz.
Die Ansiedlung jüdischer Bürger in Prag geht bis ins 10. Jahrhundert zurück. Vermutlich gaben auch jüdische Händler wie der reisende Ibrahim Ibn Jakub, der als Gesandter des Kalifen von Córdoba zu dieser Zeit Mitteleuropa bereiste, den Ansporn.
Unterhalb der Prager Burg und bei der alten Burg Vyšehrad soll es die ersten Ansiedlungen gegeben haben. Aber schon zu dieser Zeit konnten sie einfach nicht in Frieden leben. Da die Juden schon in dieser Zeit als wohlhabend galten, wies ein böhmischer Fürst seine Leute an, die Juden auszurauben.
Ottokar II. Přemysl war da um einiges humaner – er sicherte der jüdischen Bevölkerung Bürgerrechte zu und verbot es Christen, an einen Juden Hand anzulegen oder ihn gar zu ermorden. Auch die Zerstörung von Gräbern oder Synagogen wurde geahndet. Unter diesen Schutzmaßnahmen konnte im 13. Jahrhundert ein eigenes Viertel für diese Bevölkerung geschaffen werden.
1270 wurde dort mit der Altneu-Synagoge die erste Synagoge erbaut. Auch wenn sie ihren eigenen Stadtteil hatten, das Leben war für die Juden in Prag alles andere als einfach. Wo es nur ging wurden sie schikaniert, Kaiserin Maria Theresia ließ sie sogar aus Prag vertreiben. Mit Auflagen durften sie Jahre später wieder zurückkehren.
Ihr Sohn Kaiser Joseph II. verschaffte ihnen aber 1781 mit einem sogenannten Toleranzpatent größere Freiheiten, auch in ihrer Religionsausübung. Ihm zu Ehren erhielt das Viertel 1850 seinen Namen und wurde zur Josefstadt.
Für viele wohlhabende Familien kam dieser Schritt aber zu spät, sie zogen aus der Stadt und die Wohnhäuser verfielen. So konnte der Stadtteil dann aber ja auch nicht bleiben. Ob man sich jetzt dadurch lukratives Bauland für neue Häuser schaffen wollte, oder ob die miserablen hygienischen Zustände in den verfallenen Gegenden der Grund war? Es wurde bis auf die Synagogen und das alte jüdische Rathaus alles abgerissen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts entstanden prachtvolle Jugendstil-Gebäude.
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