Unübersehbar prägt der historische Burgberg das Stadtbild von Meißen. Nicht nur die Albrechtsburg und der Meißner Dom teilen sich den Platz da oben, es gibt noch mehr Sehenswertes auf dem Burgberg über Meißen.

Nachdem uns Lotte in ein Parkhaus am Aufzug zum Burgberg gelotst hat, wäre dies eine Möglickeit um mit dem Aufzug nach oben zu kommen. Wie gesagt wäre, denn zur Corona Zeit ist der Aufzug geschlossen. Aber viele Wege führen

Nach hoch oben auf den Burgberg über Meißen.

Die zweite Möglichkeit wäre über die Schlossbrücke und das Mittlere Burgtor, um auf den Domplatz auf dem Burgberg zu gelangen. Aber auch diese Möglichkeit ließen wir außen vor. Wir machten uns in entgegengesetzter Richtung über viele Treppenstufen auf den Weg nach oben, immer die Albrechtsburg im Blick.
Egal, Hauptsache man kommt oben an.

Und auf dem Weg kann man nicht nur die Blicke hoch nach oben zur Albrechtsburg genießen, sondern auch übers Land und die Stadt.

Auf unserem Weg sind wir direkt bei der

Albrechtsburg Meißen

rausgekommen. Sie ist schon einmalig in Deutschland, so wie sie da oben hoch über Meißen thront. Denn sie ist das einzige ausschließlich im Stil der Gotik erbaute erste Schloss Deutschlands und damit der älteste Schlossbau überhaupt.
Aber bevor der Schloßbau begonnen wurde, entdeckte Heinrich I. bereits 929 den Burgberg und ließ dort hoch auf dem Berg sein Militärlager ansiedeln. Der spätere Kaiser Otto I. übernahm  dann 950 die Verwaltung des Landes, gründete das Erzbistum Magdeburg und somit nahm der Bischof von Meißen dann auch seinen Sitz auf dem Burgberg ein. So mussten sich mehrere Herrschaften den kleinen Platz dort oben auf dem Burgberg über Meißen teilen.

Nachdem im 15. Jahrhundert die Wettiner Herrschaft neben dem Kaiserhaus zum bedeutendsten Kurfürstentum auftieg, übernahmen die Enkel von Friedrich IV. (auch der Streitbare genannt), Ernst und Albrecht die gemeinsame Führung über Sachsen und Thüringen. 1471 gaben sie den Auftrag, an Stelle der alten Burg das erste deutsche Schloss zu erbauen, welches den Namen eines der beiden Brüder bekam. Der Name Burg in Zusammenhang mit diesem herrlichen Gebäudekomplex ist etwas irreführend, denn tatsächlich ist dies ein Schloss. Aber keiner der beiden Brüder hat es jemals bewohnt. Erst der Sohn Albrechts ließ es später als seine Residenz ausbauen.

Wie es dann mit dem Schloß weiterging und was August der Starke mit der Albrechtsburg zu tun hatte – das alles könnt ihr in meinem ausführlichen Bericht über die Albrechtsburg in Meißen nachlesen.
Mit ein paar Fotos mache ich euch schonmal Lust auf den Bericht und damit vielleicht auch auf eine Besichtigung vor Ort.

Direkt an die Albrechtsburg schließt sich der

Galeriebau und das Kornhaus auf dem Domplatz in Meißen

an.

Als 1875 der Burgberg neu gestaltet wurde, entstand anstelle des alten Brennhauses der Porzellanmanufaktur ein Verbindungsbau zwischen der Albrechtsburg und dem Kornhaus – der Galeriebau.
Bereits 1542 entstand das Kornhaus, das als Wirtschaftsgebäude und Stallung für die Albrechtsburg dienste. 1897 wurde es dann für Wohnzwecke umgebaut.

Wenn man schon mit dem ältesten Schloss Deutschlands ganz eng verbunden ist, dann darf

Der Dom zu Meißen

schon auch mit einer Besonderheit auftrumpfen. Er ist einer der stilreinsten deutschen gotischen Dome und zeigt eine der reichsten und wertvollsten Ausstattungen aller sächsischen Kirchen. Otto I. war wieder mit im Spiel, denn er ließ anlässlich der Gründung des Bistums eine kleine Kapelle auf dem Burgberg von Meißen errichten, die dann von 1006-1073 in eine viertürmige romanische Basilika umgebaut worden ist und anschließend zur Kathedrale geweiht wurde. Geweiht ist der Dom zu Meißen seinen Namenspatrone, dem Evangelisten Johannes und Bischof Donatus und trägt auch dessen Namen St. Johannis und St. Donatus.

Im Dom gibt es viel Sehenswertes – so auch die Fürstenkapelle als Grablege der Wettiner und die Grabkapelle Herzog Georgs, der gemeinsam mit seiner Frau dort bestattet ist. Er war als Sohn von Albrecht maßgeblich für den Umbau von Albrechtsburg verantwortlich und hat sie zu seiner Residenz gewählt.

Ausführlich könnt ihr den Dom zu Meißen vor Ort für 4,50 € Eintritt besichtigen – einen Vorgeschmack gebe ich euch mit meinem ausführlichen Bericht über den Dom zu Meißen.

Man kann auf dem Domplatz die

Domherrenhöfe

ob seiner herrlichen Fassade nicht übersehen. Es fällt mit dem Wappen der damaligen Domherren auf.

Und ebenso nicht zu übersehen ist die älteste Gaststätte von Meißen hier oben auf dem Burgberg – der Domkeller. Seit 1470 wird er gastronomisch betrieben.

Haus an Haus sind die Gebäude auf dem Domplatz miteinander verbunden. Der Abschluss ganz im Osten des Burgbergs ist das zwischen 1511 und 1518 erbaute

Bischofsschloss

mit seinem mächtigen spätgotischen Rundturm, dem „Liebenstein“ aus dem 17. Jh.. Umgebaut wurde das Schloss 1597 und es besitzt im Obergeschoss ein herrliches Zellengewölbe. Von einem Aussichtspunkt vorne am Liebenstein hat man einen herrlichen Blick über die Stadt.

Leicht zu übersehen ist die Türe am Bischofsschloss, die hinunter in die Stadt führt. Es lohnt sich, diesen Weg abwärts zu wählen, unglaublich schöne Fleckchen die sich an den Berg schmiegen, Blicke über die Stadt – und unten angekommen geht es in winkeligen Gässchen an liebevoll gestalteten Hausfassaden und kleinen Gartenparadiesen weiter der Altstadt zu. Kommt ihr mit zu einem Bummel in der Altstadt von Meißen?

So kommt ihr auf den Burgberg über Meißen

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