Die Basilika Santa Trinita (Dreifaltigkeitskirche, Basilika der Heiligen Dreifaltigkeit) in Florenz wurde im 11. Jahrhundert gebaut und zählt heute als Weltkulturerbe.

Wir steuern den letzten Besichtigungspunkt am heutigen Tag an, per Fuß. Denn Fahrzeuge in der Altstadt von Florenz, haben – wer kein Altstadtbewohner ist – dort nichts verloren. Ganz ehrlich? Ich würde auch nicht um alles in der Innenstadt mit dem Auto durchfahren. Ich habe in unseren vier Wochen in Florenz jedem Fahrer der Altstadtomnibusse, dem Rettungsdienst oder den Taxifahrern meinen höchsten Respekt gezollt, wie sie sich durch die teils recht engen Gässchen und um die vielen Menschen geschlängelt haben.

Mir haben die Autofahrten über Land gereicht, wo ich bis aus der Stadt raus (wir hatten eine Wohnung in einem Vorort von Florenz) gerne meinem Mann das Steuer überließ. „Schatz, du musst dich einfach nur wie ein Italiener fühlen“ meinte er oft lachend zu mir, wenn von rechts oder links ein Einheimischer meinte, er könne sich die Vorfahrt erdrängeln. Oh, mein Gott – wir waren zwar überwiegend mit Bus unterwegs, aber bei den wenigen Fahrten ging dann doch das eine oder andere Stoßgebet Richtung Himmel.

Vielleicht war es dank dieser vielen Bitten, unserer umsichtigen Fahrweise (außer Orts gehörte dann wieder mir das Steuer) oder der vielen Kirchenbesuche – unser Fridolin blieb in all der Zeit fröhlich und heil. 🙏 Kirchen gibt es in Florenz massig viele. Kleine oder auch Große, wo wir mit einer Besichtigung schon auch mal knapp drei Stunden beschäftigt waren. Fast jeden Tag stand eine (oder mehrere) Kirchenbesichtigungen auf unserem Tageszettel. Nach der kleinen, von außen fast unscheinbaren Kirche Santi Apostoli, ging es zielstrebig über dem Borgo Santi Apostoli auf die kleine dreieckige Piazza Santa Trinita.

Kommt mit zu

meiner Besichtigung der Basilika Santa Trinita in Florenz

bei der es in dem engen Stadtbild schwierig mit der

Außenansicht der Basilika Santa Trinita in Florenz

wurde. Ich hab mir erst gar nicht die Mühe gemacht, einen seitlichen Blick einzufangen. Denn gegen Ende unserer Besichtigungstour und bei gut 35 Grad Hitze, verzichtet man auf manches. Auch wenn da im Hintergrund der Gedanke an den Bericht im Reiseblog schlummert.

1593 wurde die Fassade mit dem Relief fertiggestellt.

Durch diese

Kirchentüren von Santa Trinita in Florenz

musst du gehen, um das prachtvolle Innere der Basilika sehen zu können.

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Die Innenbesichtigung der Basilika Santa Trinita in Florenz

beginnt wie immer mit

der Innenansicht von Santa Trinita in Florenz

und einem Blick aufs Ganze. WOW, da gibt es einiges zu bestaunen … noch in meinen Gedanken kam aber der große Dämpfer, in Form eines Fingers meines Mannes. Der zeigt nämlich auf ein großes Plakat mit einem rot durchgestrichenen Fotoapparat, was bedeutet: Fotografierverbot in der ganzen Kirche. Meist wird an der Stelle nur ein durchgestrichener Blitz gezeigt, um die Kostbarkeiten zu schützen. Aber komplett nicht erlaubt, hmm … das gleiche Schicksal hat uns bereits in der Basilika Santo Spirito getroffen.

Ich habe bei unseren Besichtigungen jedoch schon öfter die Erfahrung gemacht, wer nett fragt, den Grund erklärt, dem wird oft geholfen. Sei es mit exklusiven Fotoerlaubnissen für meinen Reiseblog oder sogar mit Führungen. Meine suchenden Augen entdeckten einen Priester, der sich vor dem Kircheneingang mit ein paar Personen unterhielt. Wir haben ja Zeit ….

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Ihr bekommt in dieser Zeit

ein bisschen Baugeschichte zur Basilika Santa Trinita in Florenz

die ins 11. Jahrhundert zurück geht. Das war die Zeit, als sich Ordensgemeinschaften in Florenz ansiedelten, und so kam auch der Orden der Vallombrosaner nach Florenz.

Wer sind die Vallombrosaner?

Diese Ordensgemeinschaft habe ich bis zu diesem Bericht noch nie gelesen, und war deshalb neugierig.
Die Gründung des Ordens geht auf Johannes Gualbertus zurück, der einst Mönch in der Benediktinerabtei San Miniato al Monte auf einem Hügel über Florenz war. Nach einem Zwist mit dem Abt verließ er das Kloster, und gemeinsam mit anderen Glaubensbrüdern taten sie sich zusammen. Es musste ein Kloster her, und das bauten sie sich in Aquabella in der Toskana und gaben ihm den Namen Vallombrosa, was übersetzt bedeutet ’schattiges Tal‘ (vielleicht aufgrund der Lage). 1039 wird als Gründungsjahr des Ordens der Vallombrosaner überliefert.

Sie lebten streng asketisch und monastisch, also in ihrem Kloster in Klausur, und richteten sich streng nach der Regel der Benediktiner: bete und arbeite. 1056 und 1090 erhielt die Ordensgemeinschaft die Anerkennung durch die Päpste, und wurde unter den Schutz des Heiligen Stuhls gestellt. Nach dem Tod des Gründers gab es neben dem Stammkloster noch ca. 50 weitere Klöster, vor allem in der Toskana und Norditalien.

1808 wurden die Mönche durch die französischen Truppen verbannt, 1810 wurde der Orden durch Napoleon Bonaparte sogar ganz aufgehoben. Die Rückkehr 1815 währte nur rund 50 Jahre, bis die italienische Regierung den Orden erneut aufhob. Der Orden schloss sich dann schlussendlich 1966 dem Benediktinerorden an, und hat sein Generalhaus in Santa Trinita.

Keine Kirche ist für die Ewigkeit gebaut, so wurde auch Santa Trinita 1258 neu gebaut, im gotischen Stil. Damit war sie nach der Basilika Santa Maria Novella eine der ersten gotischen Kirchen in Florenz. Die große Pestepidemie unterbrach die Arbeiten aber für einige Jahre. Bei der Finanzierung der Bauarbeiten beteiligten sich neben zahlreichen Florentiner Familien auch die Familie de‘ Medici. Man sieht es ja ganz groß an ihrem Wappen an der Kirchentüre. Denn überall da, wo die Familie mitfinanziert hat, muss (oft in mehrfacher Ausführung) natürlich das Wappen dran.

Die große Hochwasserkatastrophe, die Florenz 1966 heimsuchte, machte auch an der Kirchentüre von Santa Trinita nicht Halt. Die Renovierungen wurden aber im gotischen Stil wieder hergestellt.

Inzwischen hat der Priester sein Gespräch beendet und kam auf uns zu. Wir fragten ihn wegen dem Fotoverbot auf der Tafel, und ob es vielleicht für meinen Reiseblog eine Ausnahme geben könnte? An dieser Stelle von Herzen DANKE für die Erlaubnis, Fotos für meinen Reiseblog zu machen. Und nochmal ein dickes Danke für die Tipps, wo unsere Augen ganz genau schauen sollten.

Holt euch mal gleich einen Kaffee, Tee oder was auch immer ihr mögt, denn jetzt kann es etwas länger dauern 😀 Die dreischiffige Basilika hat die Form eines Kreuzes, so wie die meisten Florentiner Kirchen. Bei 15 Seitenkapellen habe ich aufgehört mitzuzählen, lasst euch jetzt von den Schätzen der Kirche überraschen. Den Anfang macht

die Hauptchorkapelle in der Basilika Santa Trinita in Florenz

die im Vergleich zu einigen Seitenkapellen wirklich schlicht daher kommt. Aber manchmal ist auch weniger mehr. Mariotto di Nardo hat 1416 das Altarbild mit der Heiligen Dreifaltigkeit (Trinita) gemalt. Gottvater, Sohn und Heiliger Geist, die der Kirche den Namen gaben.

Bei den

Seitenkapellen in der Basilika Santa Trinita in Florenz

beginne ich mit der Kapelle, auf die uns der Priester aufmerksam gemacht hat.

Die Capella Sassetti in Santa Trinita

ist im Querschiff die letzte Kapelle auf der rechten Seite. Francesco Sassetti, erwarb 1478 die Kapelle. Er und seine Frau sind knieend neben dem Altar abgebildet. Eigentlich hatte der wohlhabende Bankier, der die Medici-Bank leitete seine Kapelle in einer anderen Kirche geplant.

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Die sollte nämlich in die Basilika Santa Maria Novella. Die Wände der Kapelle sollten als Ehrung seines Namenspatrons, Fresken aus dem Leben des Hl. Franz von Assisi zeigen. Puhh, schwere Kost für den Dominikanerorden, dessen Kirche Santa Maria Novella war. Nein, das geht gar nicht, den Gründer eines anderen Ordens in ihrer Kirche so hochzuloben. Naja, schlussendlich war das ja aber in Santa Trinita nichts anderes. Nachdem man sich dann endlich geeinigt hatte, durfte sein Namenspatron an die Wände. Keinem geringeren als dem berühmtesten Künstler in Florenz, Domenico Ghirlandaio, erteilte er 1480 den Auftrag.

Wer war Domenico Ghirlandaio?

Der berühmte Maler der Renaissance wurde am 2. Juni 1448 in Florenz als erster von acht Kindern geboren und absolvierte eine Ausbildung als Goldschmied. Bis 1480 war es dann um ihn ruhig. In dieser Zeit lernte er die Malerei, heiratete zweimal und bekam sechs Kinder, wovon ein Sohn in seine Fußstapfen trat. Ghirlandaio, der eigentlich Domenico di Tommaso Curradi di Doffo Bigordi hieß, führte in Florenz erfolgreich eine Werkstatt, und zählte 1487 für einige Zeit auch Michelangelo zu seinen Schülern.

Nur zweimal war der bekannteste Maler von Florenz außerhalb seiner Heimatstadt tätig. Er hinterließ in Rom in der Sixtinischen Kapelle an den Wänden seine Arbeit. Hauptsächlich entstanden aus seiner Hand Freskomalereien, Mosaiken, aber auch Tafelbilder. Die hatten meist sakrale Motive. In Florenz kann man an unzähligen Orten seine Werke bewundern. „Das letzte Abendmahl“ das er zweimal gemalt hat, hängt jeweils in der Basilika San Marco und Ognissanti. Man sagt, es war das Vorbild vom letzten Abendmahl von Leonardo da Vinci.

Domenico Ghirlandaio, wie er sich abgekürzt nannte, verstarb am 11. Januar 1494 in Florenz an der Pest.

Zwischen 1482 und 1485 hat er die Arbeiten in der Familienkapelle, in der das Ehepaar Sassetti auch die letzte Ruhe fand, ausgeführt.

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Da hatte er reichlich zu tun, denn der Freskenzyklus um den Hl. Franziskus beginnt auf der linken Seite bei seinem Auszug aus dem Elternhaus, zeigt die Stigmation von Franziskus und endet auf der rechten Seite mit dem Begräbnis des Heiligen.

An der Hauptwand zeigt Ghirlandaio die Bestätigung der Ordensregeln durch den Papst. Wenn ihr schon ein bisschen in meinen Reiseberichten über Florenz unterwegs war, und ihr euch dieses Bild genau anschaut, dann erkennt ihr vielleicht den Ort, an den der Künstler diese Szene gelegt hat. Im Hintergrund erkennt man die Loggia dei Lanzi auf der Piazza Signoria. Folgedessen findet das Geschehen im Palazzo Vecchio statt.

In den Gewölbefeldern der Decke werden Sibyllen gezeigt. Dem Mythos nach weissagt die Prophetin ohne Aufforderung die Zukunft.

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Das Beste am Schluß?

„Die Anbetung der Hirten“ von Domenico Ghirlandaio in der Capella Sassetti

Auf dieses Gemälde, das der Künstler 1485 geschaffen hat, hat uns der Priester explizit aufmerksam gemacht. Es ist schier unglaublich, wieviel Ausdruck Ghirlandaio den Gesichtern verliehen hat, mit welchen Details er gemalt hat. Ich war restlos begeistert. Meine ‚Emma‘ hat es geschafft, dass ich mir die Details im Nahblick anschauen konnte.

Etwas ungewöhnlich ist die Wiege des neugeborenen Jesus, kennt man sie doch als Krippe. Hier ist es ein kleiner Sarkophag, der lt. seiner Inschrift sagt, dass in ihm die Gebeine des römischen Augustus Fulvus lagen – aber „der Welt eine Gottheit geschenkt wird.“

Die Kapelle links daneben, ist

die Capella Doni in der Basilika Santa Trinita in Florenz

Sie war durch das Gitter ein bisschen schwierig zu fotografieren. In ihr hängt ein Kruzifix mit Geschichte, die mit dem Gründer des Ordens der Vallombrosaner, San Giovanni Gualberto, zu tun hat. Es ging ja zu dieser Zeit, so ums Jahr 1000 nicht unbedingt friedlich zu. Er und sein Bruder Ugo stammen aus einer Adelsfamilie, Ugo geriet bei einer Fehde zwischen die Fronten und wurde getötet. Gualberto schwört Rache, und wie es der Zufall will, trifft er bei San Miniato den Mann wieder, der seinen Bruder getötet hat. Der sieht sein letztes Stündlein gekommen, fürchtet die Vergeltung für seine Tat, denn Gualberto hatte die Hand bereits am Schwert.

Einer Legende nach, soll Giovanni Gualberto mit ihm zum Kloster San Miniato al Monte gegangen sein, um Gott um Zustimmung zu bitten, dem Mörder seines Bruders zu verzeihen. Als beide vor dem Kreuz knieten, neigte Jesus als Zeichen der Zustimmung seinen Kopf. Nach diesem einschneidenden Erlebnis entschied sich Gualberto sein Adelsleben aufzugeben um fortan im Kloster San Miniato zu leben. Wie es mit ihm weiterging, könnt ihr weiter oben bei der Baugeschichte der Kirche lesen.

Als er sein eigenes Kloster gegründet hatte, wurde das Kruzifix 1448 abgebaut. 1671 wurde es feierlich in die Kapelle Doni in der Basilika Santa Trinita überführt. Die Kapelle beherbergt aber noch einen weiteren Schatz. Auf dem Altar wird in dem Kristallreliquiar ein Stück der Säule aufbewahrt, an der Jesus ausgepeitscht wurde.

Der Hl. Giovanni Gualberto (Johannes Gualbertus) wird in der Basilika mehrfach geehrt, jetzt in der

Kapelle des Hl. Giovanni Gualberto in der Basilika Santa Trinita

Über sein Leben hab ich euch ja schon bei der Kapelle Doni etwas geschrieben. Am 1. Oktober 1193 wurde der Gründer des Ordens, und der Klosterkirche in Florenz, heiliggesprochen. Er gilt als Schutzpatron der Forst- und Waldarbeiter. In seiner Kapelle werden Reliquien von ihm aufbewahrt.

Und noch eine Ehrung des Heiligen – in der

Kapelle Compagni in der Basilika Santa Trinita

hängt ein Bild, indem der Heilige von Heiligen seines Ordens, den Vallombrosaner, umgeben ist. 

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Neri di Bicci hat es Mitte des 15. Jahrhunderts geschaffen. An den Wänden werden von Lorenzo di Bicci Fresken gezeigt, wie Gualberto dem Mörder seines Bruders verzeiht.

Wer waren Neri und Lorenzo di Bicci?

Man trifft die beiden Maler mit ihren Werken an mehreren Orten in Florenz, so auch im Dom von Florenz.

Lorenzo di Bicci wurde so um 1350 in Florenz geboren und war der Opa von Neri di Bicci, 1418 ebenfalls in Florenz geboren. Lorenzo di Bicci war z.B. auch bei der Gestaltung der Loggia dei Lanzi auf der Piazza Signora dabei. Ein bisschen verwirrend ist die Namensgebung von seinem Sohn, Bicci di Lorenzo, ebenfalls ein Maler. In seiner Werkstatt lernte dann sein Sohn Neri. Dessen Arbeiten sind sowohl in Florenz, verstreut in der Toskana, als auch in aller Welt zu bewundern.

Bemerkenswert ist auch die

Kapelle Bartolini-Salimbeni in der Basilika Santa Trinita

die 1363 schon im Besitz der reichen Kaufmannsfamilie Bartolini-Salimbeni war. Die Familie hatte an der Piazza Santa Trinita ihren Familienpalast. Geschmückt ist sie mit einem Freskenzyklus aus dem „Leben der Jungfrau Maria“. Lorenzo Monaco hat ihn so um 1420 erstellt, und er zählt als eines der schönsten Beispiele im Stil des Quattrocento.

Was ist das Quattrocento?

Quattro – die italienische Zahl vier, Quattrocento – 400, beschreibt das 15. Jahrhundert, also von 1400 -1499, ein Zeitalter in der die Frührenaissance in Europa Einzug hält. Diese Bewegung beginnt in Florenz. In diese Kunstepoche fällt auch die Darstellung in der Zentralperspektive, die Brunelleschi zuzurechnen ist.

Bekannte Künstler aus dieser Zeit, die auch von der Medici-Familie gefördert wurde, sind u.a. Filippo Brunelleschi, Filippo Lippi, Domenico Ghirlandaio, Leonardo da Vinci oder Michelangelo, um nur einige zu nennen.

Soviel Kunst wie in Florenz habe ich geballt noch bei keiner unserer Reisen erlebt. Immer wieder tauchen die gleichen Motive auf, aber unterschiedlich interpretiert. Ganz intensiv war das bei der Donatello-Ausstellung im Palazzo Strozzi, andere Künstler, die die Werke von Donatello nachinterpretiert haben. Auch Lorenzo Monaco ließ sich von den vielen anderen Darstellungen der Geschichten um die Jungfrau Maria inspirieren. Ganz ehrlich, man kann das Rad ja auch nicht neu erfinden, es war nunmal so wie es war.

Als 1944 die deutschen Truppen bei ihrem Abzug aus Florenz alle Brücken (außer der Ponte Vecchio) sprengten, wurden die Fresken in Mitleidenschaft gezogen. Die Santa-Trinita-Brücke ist ja nicht weit von der Kirche entfernt. Sie wurden 1961 und 2004 aber wieder restauriert.

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In der

Scali-Kapelle in der Basilika Santa Trinita

hat der Bischof von Fiesole (der Ort auf einem Hügel über Florenz) Benozzo Federighi seine letzte Ruhe gefunden. Der 1450 verstorbene Bischof bekam dieses Denkmal 1454. Es zeigt ihn liegend auf einem Sarkophag, an der Wand in der Mitte Christus mit der Mutter Maria und dem Jünger Johannes. Ein Dreiergespann, wie es sehr oft so dargestellt wird. Zwei Engel verweisen auf das Wirken des Bischofs. Wie man es häufig in Florenz und der Toskana sieht, ein Terrakotta-Band umrahmt das Grabdenkmal.

So am Rande erwähnt, es galt wohl früher noch genauso wie heute: bringst du nicht die Leistung in der Form, wie es von dir erwartet wird, kannst du mal ganz schön auf dein Geld warten. Auch Luca della Robbia, der Künstler dieses Werkes, hat wohl zwei Jahre um die Bezahlung gestritten. Naja, hey, wenn du auch einen Arm kürzer machst?

Es wird gesagt, dass die Basilika eine der wichtigsten in Florenz wäre, was die Historie und Kunstschätze betrifft. Ja, sie ist schon ein Schätzchen, was die Ausstattung betrifft. Quasi eine ‚No-Name-Kapelle‘ (ich hab tatsächlich nichts gefunden), ist 

die Kapelle im Querschiff links vom Hauptaltar in der Basilika Santa Trinita

die mich mit ihrer fast schon Schlichtheit begeistert hat. So ab 1600 sind die Seitengemälde entstanden, eines zeigt das Martyrium von San Lorenzo. Das Deckenfresko … wunderschön.

Lasst jetzt einfach 

die Kapellen in der Basilika Santa Trinita in Florenz

die ich nicht mehr im Einzelnen beschreibe, wortlos auf euch wirken. Ja, wenn’s mal wieder länger dauert bei uns ….

Keine Stadt, kein Objekt und keine Kirche ist vor meinem ‚Hans-guck-in-die-Luft‘ sicher. Deshalb gibt es auch hier den Blick zur

Decke in der Basilika Santa Trinita in Florenz

Wunderschön die Fresken in den Bögen der Seitenkapellen. Aufgefallen ist mir verstärkt in Florenz – ehrenkäsig waren sie ja da schon ein bisschen 😉 Überall musste, teilweise in mehrfacher Ausführung, natürlich das Wappen der Sponsoren-Familie angebracht werden. Einmal ist ja gut, aber gleich soooo oft?

Ach, übrigens – es kostet keinen Cent, die Schätze in der Kirche zu besichtigen. Der Einlass ist kostenfrei.

Zum Abschluss gibt es noch den Blick zu den

Orgeln in der Basilika Santa Trinita in Florenz

Die sind in den Florentiner Kirchen meist an der Seite zu finden. Diese Orgel hat ein ganz Großer bespielt, kein geringerer als der bedeutendste Komponist Francesco Landini. Um 1325 in Fiesole geboren, verbrachte er die meiste Zeit in Florenz, und war ab 1361 u.a. auch Organist im Kloster Santa Trinita, bis er dann ab 1367 in San Lorenzo die Orgel bespielte. Seine Kompositionen gelten in Italien im 14. Jahrhundert als die bedeutendsten Musikstücke. Und das, obwohl er bereits im Kindesalter erblindete.

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Glaubt jetzt nicht, das war alles, was in der Basilika zu bewundern ist. Nein, da gibt es noch viel mehr. Aber ein bisschen muss ja auch für euren (eventuellen) Besuch vor Ort übrig bleiben, oder? 😉

Wir sind begeistert nach einem kurzen Gespräch mit dem Priester aus der Basilika. Draußen, auf der Piazza Santa Trinita kann man sie nicht übersehen –

Die Säule der Gerechtigkeit (Colonna di Giustizia) auf der Piazza Santa Trinita in Florenz

Die Justizia, eine der vier Kardinalstugenden, überblickt von hoch oben das Geschehen über dem Platz. Herzog Cosimo I. hat sie 1560 als Geschenk von Papst Pius IV. erhalten.

Anlass war die siegreiche Schlacht von Montemurlo. Das ist ein kleiner Ort nördlich von Florenz, zwischen Prato und Pistoia gelegen. Nicht jeder, und vor allem andere wichtige und vermögende Florentiner Familien, so z.B. die Familie Strozzi, waren mit der Regentschaft der Medici einverstanden. Anfang August 1537 ging es in der Nähe von Montemurlo zur Sache, sie wollten die Herrschaft der Medici stoppen. Trotz dass Cosimo ganz schnell eine Armee zusammenstellen musste, gelang ihm der Sieg über die ‚Aufmüpfigen‘, was diesen überhaupt nicht gut bekam. Denn Cosimos Rache war sehr blutig, er ließ alle umbringen, die an diesem Komplott beteiligt waren. Ging das nicht, weil sie über Ecken mit seinem Haus verwandt waren oder eine Ermordung aufgrund Kontakten zu brenzlig war, kamen sie entweder in Haft oder wurden aus Florenz verbannt. Somit wusste jeder gleich, was ihm passiert, wenn man gegen ihn vorging.

Kaiser Karl V. hat mit diesem Sieg Cosimo offiziell als Herzog von Florenz anerkannt.

Bei uns war nach diesem langen Tag in der Hitze jetzt endgültig die Luft raus. Wir haben uns nach der nächsten Haltestelle für den kleinen Stadtbus umgeschaut, der uns nach einmal Umsteigen zurück in unsere Wohnung auf Zeit brachte. In dieser ersten Woche in Florenz haben wir noch tapfer durchgehalten. Drei Wochen liegen noch vor uns. Wer rechnet denn auch im Mai mit durchgängig 30 – 39 Grad Hitze? Wie das alles noch weiterging? Ihr könnt es in meinen Berichten zu Florenz verfolgen. 😉

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