Das Wahrzeichen von Schmalkalden ist das über der Stadt gelegene Schloss Wilhelmsburg. Im späten 16. Jhd. wurde es vom hessischen Landgrafen Wilhelm IV. als Nebenresidenz angelegt und offiziell im Jahr 1590 eingeweiht.
Allein schon des Schlosses wegen hat sich die Tagestour nach Schmalkalden gelohnt, wenngleich auch der historische Stadtkern mit seinen Fachwerkhäusern lohnenswert ist. Übereinstimmend sind mein Mann und ich zu dem Ergebnis gekommen, dass wir die schönste Schlossführung bis jetzt hatten. Für 6 € Eintritt konnten wir uns alleine, und so lange wir wollten, das herrliche Innenleben des Schlosses anschauen um dann im Erdgeschoss noch alles geschichtliche rund um Schmalkalden zu erfahren. Diese geschichtliche Aufbereitung ist so interessant gestaltet, dass man unweigerlich vor den raffiniert gemachten Videos stehenblieb. Auch an Kinder wurde gedacht und so gab es immer wieder kindgerechte Videos über die Geschichte der Stadt.
Für mich ganz klar – Prädikat sehens- und empfehlenswert!
Es ist mir echt schwergefallen, meine Fotos so auszusortieren um euch nicht damit zu erschlagen. Deshalb beginnt mein Rundgang ersteinmal außerhalb des Schlosses, mit kleinen liebenswerten Winkeln und einem herrlichen Blick auf die Stadt und den Thüringer Wald.
Das sehr gut erhaltene Schloss gehört zu den bedeutendsten Denkmälern der Renaissancebaukunst in Deutschland. Von außen wirkt das Bauwerk mit seinen vier Flügeln eher schlicht, überwältigt war ich im Inneren aber von den reichen Wandbemalungen und Stuckaturen. Der Rundgang beginnt ….
In diesem Raum hat es mich magisch für eine ganze Zeit festgehalten. Diesen Raum musste ich wirklich auf mich wirken lassen, gab es doch an der Decke und an den Wänden viele interessante Malereien zu entdecken.
Dieser Raum bildet mit der nachfolgenden Schlosskirche durch seine Lage und seine Ausstattung eine Einheit. Die Stuckverzierungen an der Decke, den Wänden, Fenster und Türen mit figürlichen und zeittypischen Ornamenten vermitteln einen festlichen Charakter.
An der Decke ist das Hessenwappen abgebildet, an den Längsseiten sieht man die Jahreszahl 1590 für die Fertigstellung des Schlossbaues, sowie die Intitialen WS für Wilhelm, Landgraf zu Hessen und S für seine Frau Sabina.
Die Bildteppiche schmücken seit 1995 die Wände.
Das absolute Highlight am Ende des Rundgangs war die Kapelle.
Diesen Raum muss man wirklich auf sich wirken lassen, so wie wir es für einige Zeit getan haben. Gigantisches Highlight ist die Orgel der Schlosskapelle. Dieses mehr als vierhundert Jahre alte Musikinstrument (1589 erbaut) gehört zu den ältesten noch bespielbaren Orgeln mit Holzpfeifen in ganz Europa.
Und was für ein Gänsehautfeeling muss man haben, wenn man kirchlich in dieser wunderschönen Kapelle heiraten darf (was möglich ist). Lasst es selbst auf Euch wirken …
Zum Abschluß meiner Schlossbesichtigung besuchten wir noch die Dauerausstellung „Der Schmalkaldische Bund“.
Für Geschichtsinteressierte unter euch könnt Ihr hier ausführlich nachlesen: http://www.museumwilhelmsburg.de/ausstellungen/der-schmalkaldische-bund.html
und mehr zum Juwel unter den Renaissance-Schlössern könnt Ihr hier erfahren: http://www.museumwilhelmsburg.de/
Schmalkalden hat außer dem herrlichen Schloss noch mehr zu bieten.
Hier kommt Ihr zu meinem Bericht zur spätgotischen Hallenkirche St. Georg in Schmalkalden: https://inges-reiseblog.de/stadtkirche-st-georg-schmalkalden/
und hier zum Bericht über die Stadt Schmalkaden mit ihren herrlichen Fachwerkhäusern: https://inges-reiseblog.de/schmalkalden-thueringen/