Im Rahmen der Remstalgartenschau 2019 zieht sich ein Blumenband quer durch die Stadt Schwäbisch Gmünd.
Schön hat sich die Stadt wieder für diese Gartenschau herausgeputzt. Schwäbisch Gmünd war ja bereits Veranstalter für die Bundesgartenschau 2014 und bereits zu dieser Veranstaltung hat sich Gmünd, mein Geburtsstädtle, schwer gemausert. Alle diese schönen, damals neu geschaffenen Plätze sind uns auch über die Jahre erhalten geblieben. Und doch hat es die Stadt geschafft noch weitere Highlights dazuzufügen.
Den ganzen blühenden Stadtrundgang in einem Zug zu schaffen und dabei auch noch zu genießen, und wie in meinem Fall zu fotografieren, ist gänzlich unmöglich. Wir haben deshalb uns für diesen Tag einen Teilbereich rund um den Zeiselberg gewählt, und waren damit wirklich gut zwei Stunden beschäftigt. Schließlich möchte man die Ausblicke und die ganze Blumenpracht ja auch genießen.
Erste Station war der Maurische Garten am Fuß des Zeiselbergs und quasi der Eingang in die Innenstadt von der Südstadt her. Da ich in der Südstadt aufgewachsen bin, war ich wirklich baff erstaunt was aus diesem Flecken geworden ist. War es früher ein Spielplatz an der Durchgangsstraße in den Ostteil der Stadt, so ist es heute eine wunderschöne Gartenanlage. Während der Umbauphase und auch jetzt ist der Garten mit Tüchern verhüllt – es ist ein kostenpflichtiger Teil im Rahmen der Remstalgartenschau.
‚Koscht ja alles Geld, so en Eintritt‘ – wir Gmünder oder aus den umliegenden Orten, von Waldstetten ist es gerade mal ein Katzensprung von 3 km, haben unsere Dauerkarten mit der wir so oft wir Lust haben sämtliche kostenpflichtige Stationen im gesamten Remstal anschauen können. Aber auch für Tagesbesucher lohnen die 8 € Tageseintritt um in Schwäbisch Gmünd soviele interessante Plätze und Stationen zu entdecken. So ist z.B. nur im Rahmen der Gartenschau (mit Tageseintritt oder Dauerkarte) auch der Königsturm offen zur Besichtigung. Oder alle drei Stockwerke im Museum im Prediger in der Innenstadt und auch die Ott Pausersche Fabrik beim Kornhaus.
Beginnen wir den Rundgang also im Maurischen Garten …
Weiter geht der blühende Weg zum Zeiselberg, der wie ich finde, sich extremst positiv herausgeputzt hat. Auf einem barrierefreien Weg geht es hinauf auf den kleinen Berg am Rand der Altstadt. 1000 Kristalle wurden in die Mauer eingesetzt und werden Nachts leuchtend zum ‚Glückslichterweg‘. Bürger der Stadt konnten große oder kleine Lichter käuflich erwerben und diese tragen jetzt deren Namen.
Der steil nach unten abfallende Weg wurde mit Weinreben, Beeren und Obst bepflanzt. Der Zeiselberg sollte den Planern nach aber ein belebter Berg werden. Direkt auf dem Zeiselberg ist ein Biergarten und für die Kinder ist eine 30 Meter lange Röhren-Rutschbahn das Highlight da oben auf dem Berg.
Was bietet sich von hier oben besser an, als den Blick über die Stadt zu genießen. Zu diesem Zweck wurde eine kleine Aussichtskanzel geschaffen. Ein wunderschöner Ort zum Ausruhen, seht selbst …
Dem blühenden Band entlang geht der Weg weiter zum Königsturm, dem ich aber einen extra Beitrag widme. Von hoch oben hat man einen schönen Blick auf den Turm.
Am Königsturm vorbei geht es die Schmuckgärten hinunter zur Imhofstraße …
Nach dem Schmuckgarten und immer dem grünen Band nach kommt man in das älteste Stadtviertel von Schwäbisch Gmünd. Ich muss gestehen, ich war dort schon sehr lange nicht mehr, da in dem Viertel überwiegend nur Wohnhäuser zu finden sind. Dieses Stadtviertel war früher vor allem von der jüdischen Gemeinde besiedelt. Derzeit wird ein Gebäude renoviert – hier stand früher die Synagoge der Gemeinde. Jetzt soll es ein Dokumentationszentrum werden und über das Jüdische Viertel in Schwäbisch Gmünd informieren.
Wären wir nicht durch die Remstalgartenschau auf diesem Weg wieder zurück in die Innenstadt gegangen, so hätten wir auch nie erfahren, dass bei dem schweren Unwetter Ende Mai 2016 ein mittelalterliches Wassersystem für kurze Zeit wieder in Gang gesetzt wurde.