Kloster Lorch, eine ehemalige Benediktinerabtei war das Hauskloster der Staufer.
Fährt man auf der B 29 von Schwäbisch Gmünd nach Stuttgart, oder umgekehrt, ist es nicht zu übersehen, das Kloster Lorch. Auf einer Anhöhe tront es über Lorch. Nur ca. 16 km von meiner Heimatgemeinde Waldstetten entfernt, liegt das Kloster, das 1102 von dem Staufer Herzog Friedrich I. als Grablege gestiftet wurde.
Ihr merkt in meinen Heimatbeiträgen, dass immer von den Staufern die Rede ist. So ist Schwäbisch Gmünd die älteste Stauferstadt, die 2012 das 850 jährige Bestehen der Stadt gefeiert hat. Die Staufer waren ein Adelsgeschlecht, das vom 11.-13. Jahrhundert mehrere schwäbische Herzöge und Kaiser zu bieten hatte. Die bedeutendsten Herrscher aus dem Adelsgeschlecht der Staufer waren Friedrich I. Barbarossa, Heinrich VI. und Friedrich II.
Lorch ist aber nicht nur durch das Kloster bekannt, sondern auch auch durch die Limesstraße und den Limes, der oberhalb des Kloster Lorchs liegt. Vor ca. 1800 Jahren war dies der Grenzverlauf zwischen dem römischen Weltreich und Germanien. Es reihten sich zwischen Rhein und Donau rund 120 kleine und große Kastellorte und ca. 900 Wachtürme. Mit seinen 550 km ist der Limes an dritter Stelle das längste Bodendenkmal der Welt und wurde 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Einer der makantesten Punkte dieses Limes liegt rekonstruierten Wachturm oberhalb des Klosters Lorch. Da der Limes hier unmittelbar nach Osten abbiegt, ist es bekannt als das ‚Limesknie‘. Die Stadt Lorch entstand hier an der Stelle eines ehemaligen Römerkastells.
Das Kloster hat hohen Bekanntheitsgrad durch seine wunderschöne Anlage und die Klosterkirche ist ein begehrter Ort für Hochzeiten. Angrenzend beheimatet es ein Pflegeheim. Die Klosteranlage kann mit Eintritt besichtigt werden und ist absolut lohnenswert.
Seht selbst …
Die Klosterkirche wurde als typische romanische Pfeilerbasilika gebaut, die Weihe des Hochaltars schreibt man in das Jahr 1139. Zu Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Klosterkirche im spätgotischen Stil umgebaut. Sie verfiel aber nach der Reformation ungenutzt, bis sie im 19. Jahrhundert als mittelalterliches Denkmal und Ort der Staufer-Verehrung wieder entdeckt wurde.
Sehr lebendig wird die Geschichte der Staufer im Kapitelsaal erzählt. Auf einem Rundbild mit 30 Meter Länge und 4,5 Meter Höhe erzählt es farbenfroh und sehr lebendig die Geschichte der Staufer. Nach fast fünfjähriger Arbeitszeit wurde es 2002 von dem Künstler Hans Kloss, der 2018 verstarb, fertiggestellt. Er erlangte mit dem Monumentalgemälde überregionalen Ruf und man kann sich einige Zeit vor dieser bildhaften Geschichte aufhalten, da es immer wieder etwas Neues auf den Gemälden zu entdecken gibt.
Anbetrachts der erhöhten Lage des Klosters Lorch sind herrliche Ausblicke, vor allem ins obere Remstal Richtung Schwäbisch Gmünd gegeben. Sehr schön zu erkennen auch einer der Drei Kaiserberge, der Rechberg mit seiner Wallfahrtskirche. Egal zu welcher Jahreszeit, das Kloster Lorch ist immer wieder einen Ausflug wert.
Wen verwundert es, dass in dieser herrlichen Kulisse im Klosterhof zahlreiche Veranstaltungen stattfinden. Legendär ist das jährliche Bärlauchfest, aber auch der Staufermarkt. Eine bessere Kulisse als im Klosterhof gibt es nicht. Das Lagerleben findet dann zu Füßen des Limesturmes statt.
Das Kloster war auch Teil der Intrigen des mutmaßlich ersten Herzogs von Schwaben, um seinen Anspruch auf den Titel zu begründen. Das Kloster hatte zahlreiche Güter. Er wurde zum Vogt. Schreibe gerade an der entsprechenden Geschichte
Vielen Dank für den Tipp.
Ich stelle gerade fest, Kloster Lorch war einer meiner ersten Beiträge in meinem damals neuen Blog. Noch nix von Geschichte wie in meinen späteren Beiträgen. Ein Muss ihn mal zu überarbeiten 😉