Spanien

Man könnte sagen, es schwelt seit 2011, die ‚Beziehung‘ zu Spanien wieder aufleben zu lassen. Bis zu meiner Scheidung war ich mit den Familienurlauben Italien-Fan. Als dann auch meine Tochter, mit der ich auch nach meiner Trennung viele Städtereisen unternahm, endgültig flügge wurde, zog es mich in die Welt. Eigentlich eher per Zufall kam mein Finger auf der Landkarte auf Spanien. Um genauer zu sein, auf die kleine Insel Ibiza, DAS Traumziel im Mittelmeer. Ich hatte eine nette Bekanntschaft auf der Insel, was liegt denn da näher, diese Trauminsel kennenzulernen? Ich erinnere mich noch genau, als ich 2007 nach meiner Ankunft im Hotel mit einem Hierbas, DEM Nationalgetränk begrüßt wurde. Heiligs Blechle, hat es mir mit diesem Kräuterlikör die Socken weggeschlagen. Wenig gegessen, der Flug, die Umstellung auf Wärme mitten im Oktober – ich versank erst einmal eine Stunde in meinem Hotelbett in einen Tiefschlaf.

Danach hielt mich aber nichts, um den direkten Weg ans Meer zu nehmen. Bereits bei meinem ersten Gang auf die Klippen von Talamanca war es um mich geschehen. Inge und Meer, das ist eine Liebe, die bis zum heutigen Tag anhält. Tja, und damit begann auch die Liebe zu Ibiza und zu Spanien. Ich lernte weitere liebe Menschen kennen und es zog mich insgesamt mit acht Aufenthalten auf die hippe Insel. Ich feierte im ersten Jahr einen unvergesslichen Geburtstag direkt am Meer. Ich übergab all den Schmerz nach dem Tod meines Paps den Wellen, und den letzten Schritt in meine Selbstständigkeit besprach ich 2009 mit den Wellen, die sanft in die Bucht von Talamanca kamen. Es waren unvergessliche Aufenthalte auf dieser kleinen Trauminsel. Mein Träumerle fand sich schon in einer kleinen Wohnung wieder, bis ihm der Realist einen dicken Querstrich durch die Pläne machte. Hier in deiner Selbstständigkeit? Vergiss es.

Der Zufall bescherte mir 2010 einen berufsbedingten Aufenthalt in Palma auf Mallorca. Neben den Seminaren blieb genügend Zeit für Abstecher in die Stadt und natürlich ans Meer. Wiederum war es lieben Menschen zu verdanken, dass mich der Flieger noch weitere Male auf die Insel brachte. Ich nahm mir einen Mietwagen und umrundete die Insel. In der Nebensaison im November war das traumhaft – ohne viele Touristen, aber mit tollem Wetter. Ich liebte es anzuhalten, wo ich wollte, zu fotografieren. Und ich fuhr Straßen, wo ich heute denke … puhhh, da haste dich aber was getraut.

Und dann kam 2011 der Abschnitt in meinem Leben, der mich mehrmals im Jahr beruflich nach Südtirol gezogen hat. Erst alleine, und als mich dann ‚mein Deckel‘ gefunden hat, mit meinem Schatz. Spanien ist in weite Ferne gerückt. Aber die Liebe zu dem Land ist nur eingeschlafen, nicht erloschen wie ich viele Jahre später feststellen durfte.

Als mein Mann Ende 2023 einen Auftrag für eine Webseite für ein Ferienhaus in Spanien übernahm, überschlug sich mein Träumerle. Was für ein tolles Haus, was für tolle Fotos von der Costa Blanca. Hach ….. unerreichbar. Aber meine Augen wurden immer größer, als ich die fertige Webseite sah, und ganz ehrlich, die Seite mit den Preisen. Sooooo unerreichbar ist der Traum in diesem tollen Haus doch gar nicht? „Wir könnten doch ….?“ Ihr kennt diesen Satz bestimmt aus meinen Berichten. Und meist endet er auch mit „wir tun“.

Überwintern in Spanien, das wärs doch!
Wenn ich mal für etwas Feuer gefangen hab, dann zerpflücke ich sämtliche Ausreden, die mein Realist in mir daherbringt. Der Preis war schonmal zerlegt, denn Rom, Venedig oder Prag lagen eindeutig über diesem Level. „Aber soooo weit? Das sind 1.800 km, und du weißt, du bist ein lausiger Beifahrer. Das geht nie im Leben gut.“ „Ja und? Dann fahren wir eben in Etappen, es jagt uns doch keiner.“ Ihr könnt euch die Dialoge vorstellen? 😀
Als auch noch mein Mann meinen Realist in seinen Gegenargumente zerlegte, stand fest: das Abenteuer Überwintern kann 2025 beginnen. Glaubt mir, vom Gedanke bis zur Umsetzung geht es bei uns recht schnell. Denn arbeiten kann mein Mann von überall, und ich wollte auf Ende 2024 meinen kleinen Nebenjob eh aufgeben. Und wenn nicht jetzt, wann dann? Jünger wird man ja nicht.
Kurzerhand haben wir uns im Januar 2024 für sieben Wochen in diesem herrlichen Ferienhaus eingebucht. Und wenn man doch schon diese lange Strecke fährt, haben wir uns für den Rückweg noch einen Traum erfüllt – zwei Wochen Barcelona. Ich erinnere mich noch auf die ungläubige Rückfrage der Vermieterin unserer Unterkunft nahe Barcelona: „Haben sie sich im Jahr vertan?“ Nein, alles richtig 😅

Ihr ahnt es bestimmt – schon die erste Übernachtung auf der Anfahrt in Spanien hat mich wieder in dieses frühere Feeling katapultiert. Und es hat sich während dieser neun Wochen verstärkt. Wir haben uns beide in das Land mit allen Facetten schockverliebt – kulinarisch wie auch in die unglaublich vielfältige Landschaft. Wir haben uns von der Lebensfreude der Spanier mitreißen lassen. Lange Spaziergänge am Strand, das pulsierende Leben in den Städten und in Barcelona – es war traumhaft.

Und das Ende vom Lied? Wer gut 4.500 km fahren kann (nämlich ich 😎🥳) der kann auch noch weiter. Mit meinem besten Navi der Welt, meinem Mann, sowieso. Lachend sagte er oft, melden wir uns für eine Rallye an? Er sagt an, ich fahre, auch durch jede größere Stadt. Für 2026 steht Andalusien auf dem Plan.

Vielleicht kann ich euch mit meinen Berichten, die so nach und nach auf meinen Reise- und Fotoblog kommen, von meiner neu erwachten Liebe zu Spanien begeistern?
Habt viel Freude, so wie ich sie auch hatte ❤️

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