Am nördlichen Seeufer liegt Riva als die zweitgrößte Stadt am Gardasee. Man sagt dem Flecken nach, es wäre ein Paradies auf Erden. Stimmt!

Denn es gibt nur wenige Orte und Gebiete, die von uns spontan dreimal hintereinander besucht wurden. Der Gardasee zählt dazu. Er hat für uns ein gewisses Flair und bietet sooo viele sehenswerte Ziele, die unmöglich alle mit einem Aufenthalt erkundet werden können. Deshalb sind wir zu Wiederholungstätern geworden.

Aber zuerst mussten wir mal ankommen. Da wir zuvor schon eine Woche in Südtirol Urlaub gemacht haben, war die Anreise ja nicht mehr allzu lange. Dieses kurze Stück wollten wir jedoch nicht auf der Autobahn zurücklegen, sondern, so wie oft auf unseren Reisen, abseits der Hauptroute noch etwas sehen. Das Wetter spielte verrückt an diesem Tag Mitte Mai, so wie die ganze Woche davor in Südtirol auch schon. Trotzdem, wir sind auf den Mendelpass abgebogen und haben zwischen den Wolken wunderschöne Blicke ins Tal erhascht. Über Fondo war als Etappenziel der Lago di Santa Giustina bei Cles angedacht. Aber wie wir auf der Fahrt sehr schnell festgestellt haben, sollte man an einem solchen Tag nicht denken. „Der große Staudamm im Tal der Canyons“  so beschreibt das Internet den 8 km langen und an der breitesten Stelle knapp 1 km breiten Stausee, der über eine der mächtigsten Bogenstaumauern weltweit verfügt. Tatsächlich sind wir über diese Staumauer gefahren. Aber weit und breit haben wir keinen Platz zum Fotografieren gefunden und den See konnten wir nur von oberhalb der Straße erahnen. Wir fanden keinen beschilderten Abzweig zum See.

Es war schon eine fast abenteuerliche Fahrt auf dieser Strecke, die wir uns auf den Weg in den Süden gewählt haben. Bergauf, Bergab, durch enge Örtchen – teilweise versank die Straße im dichten Nebel. So ein ums andere Mal habe ich in Gedanken die Augen gerollt und mich gefragt: Wer um Himmels Willen ist denn auf diese Schnapsidee gekommen, DIESE Route zu fahren?!! Aber ich konnte niemanden anderen verantwortlich machen außer mich selbst, denn ich selber habe diese Strecke ausgesucht und saß auch am Steuer. Das bescheuerte Wetter konnte ja niemand vorausahnen 🙁

Nächstes Ziel war in etwa auf Höhe von Trient der Lago di Molveno, am Fuß der Brentagruppe. Nicht umsonst wurde dieser See schon dreimal als der schönste See ganz Italiens gekürt. Durch ein wunderschönes Örtchen ging es hinunter an den See. Und wie bestellt hörte der Regen auf, die Wolken verzogen sich etwas nach oben – und wir konnten endlich, ohne nass zu werden, aus dem Auto. Hier am Lago di Molveno gibt es auch einige Plätze zum Fotografieren und dem See so nah. Auch eine Kaffeepause musste sein, Zeit zum Durchatmen und ich beobachte immer wieder gerne die kleinen Fotomodels, die sich unbeobachtet fühlen 🙂

Auf direktem Weg ging es weiter nach Riva del Garda. Trotzdem muss ich sagen, wer die Zeit hat, wählt mal diese Strecke, wir konnten auch bei diesem Nebel- und Regenwetter erahnen, dass sie wunderschön, interessant und lohnenswert ist.

Auch wenn wir fast vier Stunden unterwegs waren, unsere Ferienwohnung in Arco konnten wir noch nicht beziehen. Und ankommen am Gardasee begann für uns beim zweiten Besuch schon mit einem kleinen Ritual. Zuerst an den See, dann sind wir ‚da‘. Zielsicher haben wir auch deshalb den großen Parkplatz am Jachthafen angesteuert. Auf der Strandpromenade ging es zu ‚unserem‘ kleinen Strandabschnitt.

Der Blick über den See, Richtung Torbole und Richtung Stadt – viel Zeit für den ersten Cappucino am Lago, die Spatzen, Enten und Schwäne beobachten (und meinen Mann 🙂 ) – tief durchatmen, ich bin DA!

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