Auf einer kleinen Halbinsel liegt gegenüber dem Calmont die Ruine der Stiftskirche des ehemaligen Klosters Stuben.

Mitten in den flachen Weinbergen, auf einer kleinen Halbinsel direkt an der Mosel liegt wie so ein gestrandetes Schiff die Ruine des ehemaligen Klosters Stuben. Schön zu sehen auch von der Bundesstraße die direkt an der Mosel entlang führt. Nach einer kurzen Fahrt stand heute die Ruine auf unserer Liste – auch deshalb, weil man von Kloster Stuben einen wunderschönen Blick auf den Bremmer Calmont, den steilsten Weinberg Europas hat, den wir an einem anderen Tag auch auf dem Gipfel besucht haben. Direkt an der Straße die in den Ort Neef führt, biegt eine kleine Straße Richtung Ruine ab. Entweder wandert man den an den Weinbergen entlang zur Ruine, oder für ‚Fußfaule‘, die wir an dem Tag waren, stand für Fridolin ein Parkplatz an der Ruine bereit.

Die Gründung des zu Beginn des 12. Jahrhunderts zurück. Der Adlige Egelof übergab einem Abt von Springiersbach eine Schenkung seiner Besitzungen zur Errichtung eines Klosters zu Ehren des hl. Nikolaus. Dies geschah auf Wunsch seiner Tochter, die Nonne werden sollte und erste Äbtissin des Klosters wurde. 1137 ließ sich ein großes Frauenkonvent nieder, welches vom Erzbischof auf 100 Frauen beschränkt wurde.Ritter Heinrich von Ulmen übergab seiner Schwester, die Vorsteherin des Stifts war 1208 ein Reliquiar, in dem Teile des Kreuzes Christi aufbewahrt werden. Dies und noch weitere Reliquien hatte er von seinem vierten Kreuzzug aus Konstantinopel mitgebracht und war seitdem ein Anziehungspunkt für viele Pilger. 1788 wurde das Stift fortan als freies Damenstift geführt, 1802 aufgehoben und 1820 auf Abriss versteigert.

Heute sind nur noch Teile der ehemaligen Klosterkirche als Ruine erhalten. Diese wird aber weniger aufgrund ihres architektonischen Wertes erhalten, sondern vielmehr wegen der geschichtlichen Bedeutung des Klosters, die ihr hier ausführlich nachlesen könnt. Die Ruine der Kirche befindet sich heute im Besitz von drei Bremmer Familien. Die Ruine bietet heute eine wunderschöne Kulisse inmitten den Weinbergen für Veranstaltungen. Besichtigt werden kann die Ruine deshalb nur von außen.

Auf dem Weg zum Kloster führt der Weg am ‚Neefer Frauenberg‘ vorbei, einem steilen Weinberg, aber doch nicht ganz so steil wie der gegenüberliegende Calmont. Man geht davon aus, dass bereits die Römer dort Weinbau betrieben haben. Der Name des Weinbergs weist auf das Nonnenkloster Stuben hin, die bereits damals im Besitz von Weinbergen waren. Schon 1897 war der Frauenberg in der Gruppe der besten Weinlagen an der Mosel gelistet.

Mit Blick auf die steilen Lagen war mir wieder klar, mit welcher Arbeit und welchem Engagement der Winzerberuf verbunden ist. Höhenangst und nicht schwindelfrei ist in diesen Lagen wohl fehl am Platz, und wenn ich mir vorstelle wie der Wagen in die Steillage fährt …. 🙈🙈

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