Florenz

Firenze

Für unsere Langzeitreise im Mai 2022 wollten wir ein Ziel, das uns auch vier Wochen in Atem hält. Denn auch wenn wir gerne mal in diesem Zeitraum ein paar Ruhetage einlegen oder großzügig geplant on Tour gehen – zum richtig Faulenzen sind unsere Urlaube nicht gedacht. Florenz bietet all das, was wir uns für diesen Urlaub wünschten: italienisches Flair, viele Sehenswürdigkeiten, Wasser mit dem Fluss Arno – und ganz viel Toskana drumherum 🙂

Wir bekamen sogar noch viel mehr, dann die Kunstschätze von Florenz, die berühmten Palazzos, der Dom und die vielen Kirchen sind weltberühmt. Wir hatten gut zu tun in diesen vier Wochen, und haben noch lange nicht alles in Florenz gesehen. Es war traumhaft schön durch die historische Altstadt, die UNESCO-Weltkulturerbe ist, zu bummeln. Abstecher in kleine Gässchen zu machen, die von Touristen unentdeckt blieben. In kleinen Restaurants oder Trattorias die Landesküche zu genießen, oder einfach mal eine Köstlichkeit in der Hand auf den Stufen eines Hauses oder Kirche zu verspeisen.

Wettertechnisch wurden wir gleich zu Beginn unserer vier Wochen von 0 auf 100 katapultiert. Wir kamen aus dem kühlen Schwabenland ins heiße Italien. Die Sonne war uns die ganzen vier Wochen wohlgesonnen, und bescherte uns ständig von 32 Grad aufwärts bis oft 40 Grad. Nix war’s mit der im Internet gepriesenen Durchschnittstemperatur im Mai von 25 Grad, das war vielleicht mal. Zum Glück hatte unsere tolle Ferienwohnung eine Waschmaschine.

Und von ‚völlig überlaufener Stadt‘, wie ich es im Internet oft lesen konnte, war zu unserer Reisezeit auch nicht viel zu spüren. Gegen Ende schon mehr, denn da war die Zeit der deutschen Pfingstferien. Die Wartezeiten an den Sehenswürdigkeiten liefen von Null bis 15 Minuten an der Medici-Kapelle. Also alles wirklich erträglich.

„Parla tedesco?“ Sprechen Sie deutsch? Von diesem Fragesatz habe ich mich nach ein paar Tagen völlig verabschiedet – vergesst es, hier spricht so gut wie niemand deutsch (oder lässt es nicht erkennen). Aber so kam ich wieder in die italienische Sprache rein, die ich vor vielen, vielen Jahren gelernt habe. Man muss sich nur trauen, auch wenn es nicht perfekt ist. Stolz wie Bolle war ich dann doch, dass ich es mit meinem zusammenkratzten Italienisch geschafft habe, dass sich eine geschlossene Kirchentüre für uns geöffnet hat. Mein Strahlen und mein ‚mille grazie‘ war dem netten Mann sicher, und hat mir ein Lächeln zurück gebracht.

Bei anderen wusste ich dann nicht, wollten sie mich von meinem Suchen im italienischen Gedankenvokabular verschonen? Nach meinen in italienisch formulierten Fragen oder Bitten wurde mir oft auf Englisch geantwortet. Menno, liebe Florentiner – DAS üben wir aber nochmal! Sooooo komm ich doch nie in den italienischen Buchstabenfluss rein.

Wie traumhaft unsere vier Wochen in Florenz waren, wie reich die Stadt an Schätzen ist – DAS könnt ihr in meinen Berichten sehen, die jetzt nach und nach auf meinen Reiseblog kommen. Denn zig-tausende Fotos und so locker 50 Berichte müssen nach und nach verarbeitet werden. Kommt also gerne wieder auf meinen Blog.

Ein bisschen Geschichte zu Florenz

Julius Cäsar hatte bei der Stadtgründung 59 v.Chr. seine Finger mit im Spiel. Eine Colonia hat er anlegen lassen, also eine Siedlung auf einem Gebiet, das im Krieg erobert worden ist. Dazu gehörte ein Militärlager, dessen Form an den Spruch einer Schokolade erinnert 😀 Quadratisch war er, und vermutlich auch praktisch, aber nicht vergänglich, denn auch heute noch sieht man die Anlage auf der Piazza della Repubblica. Der hieß damals natürlich noch nicht so – Julius Cäsar nannte ihn nach der römischen Göttin der Blumen, und so bekam die Kolonie den Namen „Florentina“.

Wenn solche Stützpunkte noch an Handelsstraßen liegen, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis dort Ansiedlungen entstehen. Diese Handelstraße führte bis nach Pisa im Westen. Die Siedlung wuchs und wuchs, so dass sie der Kaiser irgendwann zur Hauptstadt von Toskana und Umbrien ernannte.

Überspringen wir die Zeit der byzantinischen Kriege und der Zerstörung der Stadt, auch die Zeit der verheerenden Pestepedimien von 1347 bis 1352 lassen wir hinter uns und hüpfen gleich ins 14. und 15. Jahrhundert, als Florenz als Kunst- und Kulturstadt aufblühte. Michelangelo, Donatello, Botticelli, Leonardo da Vinci …. diese klangvolle Namen siedelten sich in Florenz an.

Dass Florenz sich auch zum Handels- und Finanzzentrum entwickelte, daran war die Familie der Medici schuld, die vom 15. bis zum 18. Jahrhundert in Florenz und der Toskana das Sagen hatten. Der erste aus dieser Familie, Cosimo de Medici nahm Florenz mehr und mehr unter seine Fittiche, flocht ein Netzwerk aus Politikern, die was zu sagen hatten, Kaufmännern und waren sogar als die privaten Bankiers des Papstes in der Kirche aktiv. Über diese ‚Großmacht-Familie‘ könnt ihr in meinen Einzelberichten noch mehr erfahren.

Auch wenn heute noch an vielen Ecken der Stadt das Wappen der de Medici zu finden ist, und die vielen Bauten die sie in ihrer Regierungszeit geschaffen haben zu besichtigen sind – der letzte Herzog blieb kinderlos, das Medici-Geschlecht starb aus und fiel als Lehen an den römisch-deutschen Kaiser Karl VI. Das Privatvermögen wurde an die Stadt Florenz übergeben, und die Regentschaft ging an Franz I. Stephan aus dem Hause Lothringen, der sich ab 1737 dann Großherzog der Toskana nennen durfte und 1745 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches wurde. Ja, wie klein doch die Welt wird, denn jetzt laufen mir doch alle bekannten Namen, die ich schon von unserer Reise nach Prag kannte, über den Weg 🙂 Franz heiratete Maria Theresia von Österreich, die mit ihrem Sohn Joseph II. auch in Prag das Sagen hatte. Gleichzeitig mit diesem Wechsel verlor aber die Stadt an kulturellem Interesse.

Ein Zwist zwischen dem Haus Habsburg-Lothringen und Frankreich ging für das Großherzogtum Toskana nicht gut aus, es kam zeitweise an Frankreich, bis es 1815 wieder ein Teil des Kaisertums Österreich wurde. Aber nicht lange, denn nach weiteren Kämpfen wurde es 1861 Teil eines vereinigten Italiens und 1865 sogar italienische Hauptstadt. Gegen Rom kam sie aber dann doch nicht an, und musste diesen Titel 1871 an Rom abgeben.

Es gäbe noch so viel über die Stadtgeschichte zu berichten, doch das würde hier den Rahmen sprengen. Auch hier findet ihr in meinen Einzelberichten mehr dazu.

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