Colle di Val d’Elsa mit der mittelalterlichen Oberstadt Colle Alta, liegt im romantischen Val d’Elsa. Zentral liegt der Ort zwischen Siena und San Gimignano.

Nur 25 km vor unserer Ferienwohnung auf Zeit ist zum Abschluss unserer Besichtigungstour Colle Val d’Elsa als letztes Ziel auf unserem Zettel. ‚Fridolin‘ hat sich innerhalb kürzester Zeit daran gewöhnt, dass er in diesen 5 Wochen in der Toskana kein Faulenzerleben hat. Ruhe gab es nur, wenn der Wettergott meinte, er müsse die Schleusen öffnen. Denn zwei unserer vier Wochen in der mittleren Toskana wusste er nicht: abschalten oder aufmachen. Absolut kein typisches Toskanawetter und -feeling für diese Zeit. Ein (oder auch zwei) Tage Regen, dann wieder ein Tag Sonne. Da hieß es natürlich, den Tag vollpacken mit Besichtigungszielen. Wer weiß denn schon, wie das Wetter weitergeht 😀

Klar war auch, dass wir am weitest entferntesten Ziel anfangen und uns rückwärts zu unserer Wohnung arbeiten. So kam locker schon auch über eine Stunde Anfahrt zusammen. Dass man in der Toskana die Sehenswürdigkeiten oder sehenswerten Orte nicht gesammelt auf dem Serviertablett präsentiert bekommt, das wussten wir bereits von unserer Langzeitreise 2022 nach Florenz. Wer sich großflächig die Toskana anschauen möchte, der kommt um ein Auto nicht herum. Begonnen haben wir den Tag mit einer entspannten, wunderschönen Fahrt zur Einsiedelei San Leonardo al Lago. Dass es dann das Reststück des Weges doch etwas in sich hatte, spuckte kein Google maps aus 😅🙈

Das mittelalterliche Monteriggioni, wirklich sehenswert mit seiner Stadtmauer mit den 14 Türmen, war das nächste Ziel, bevor wir für Fridolin einen Parkplatz zu Fuße von Colle alto suchten. Mit dieser Parkplatzsuche nehme ich euch mit zu

meinem Besuch in Colle Alta, der mittelalterlichen Oberstadt von Colle di Val d’Elsa in der Toskana

Ein Plätzchen für Fridolin zu finden, hat sich nicht immer so ganz einfach gestaltet. Man bedenke: kleine enge Gässchen in den alten Städtchen – da kann man so ein großes Auto wie Fridolin eines ist, nicht gebrauchen. Die haben ihre kleinen Fliitzer, und dementsprechend groß sind auch die Parkbuchten und -plätze. Ihr wisst ja bestimmt schon aus meinen Berichten, ich bin die Frau am Steuer, mein Mann das beste Navi der Welt. Eine Altlast lässt mich zum miserabelsten Beifahrer der Welt werden. Auf Kurzstrecken geht das schon, aber auf allen Urlaubsfahrten halt nicht. Bei diesem Parkplatz direkt unter der Oberstadt hab ich aber die Flügel gestreckt, Fridolin angehalten, ausgestiegen und zu meinem Mann augenrollend gesagt – mach du! Es war eng, richtig eng. Und es gab nur noch einen freien Platz. Fridolin und mein Mann, die sind ein eingespieltes Team, wie sich in solchen Momenten wieder zeigt – Männer halt 😅😎

So, und da müssen wir jetzt hinauf. In manchen Hügelstädtchen gibt es einen Aufzug, der Einheimische und Besucher ganz bequem nach oben befördert. Hier war das jedoch Wunschdenken. Weit und breit nichts zu sehen, als

der Weg in die Oberstadt Colle Alta von Colle Val d’Elsa

Macht nix, soooo viel sind wir heute ja noch nicht gelaufen.

Wer sich diesen Weg von unten nach oben sparen möchte, es gibt auch noch eine andere Möglichkeit 😊 In der Folge lag Colle Val d’Elsa noch mehrfach bei unseren Fahrten als Durchfahrtsort. Wer also keine Treppen laufen kann oder möchte, sucht sich einfach einen Parkplatz in der Nähe vom Porta Salis und kommt über die Straßen zu dem Punkt, an dem wir unsere Tour begonnen haben. Unser Parkplatz war der „Parcheggio Bacio“. Zu versuchen in den Ort reinzufahren? Keine gute Idee.

Der Treppenweg kam an der

Piazza Santa Caterina in Colle Alta

raus, an dem sich (das einzige geöffnete) Cafè befand. Außer ein paar Einheimischen war nicht viel von Touristen zu sehen. Eine Kaffeepause vor der ‚Arbeit‘ – ne ne, erstmal bissle laufen und anschauen.

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Naja, mit Laufen ist das so ne Sache, wenn da gleich eine geöffnete Kirchentüre lockt.

Die Kirche Santa Caterina (Chiesa di Santa Caterina) in Colle Val d’Elsa

der man mit der

Außenansicht der Kirche Santa Caterina

ansieht, dass es ein älteres Schätzchen sein könnte.

aussenansicht kirche santa caterina colle val delsa 7048
aussenansicht kirche santa caterina colle val delsa A0585

Hell und freundlich überrascht mich

die Innenansicht der Chiesa di Santa Caterina

wurde sie doch im 13. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt. Aber auch bei Kirchen ist ja nichts für die Ewigkeit. Außer einem Seitenportal ist von dieser Zeit nicht viel erhalten geblieben.

 

innenansicht kirche santa caterina colle val delsa 7055
innenansicht kirche santa caterina colle val delsa 7103

Die Namenspatronin der Kirche, die Hl. Caterina von Alessandria, soll einer Legende zufolge so um 300 n.Chr. in Alexandrien von einem Eremiten zum Glauben gebracht worden sein. Fortan sah sie sich als geweihte Jungfrau, die sich Jesus versprochen hat. Mit Kaiser Maxentius legte sie sich öffentlich an, denn der ließ alle Christen zum Tod verurteilen. Dieser Plan von ihm, vor 50 Gelehrten und Philosophen ihm Rede und Antwort zu stehen, ging für ihn gründlich nach hinten los. Caterina brachte so viele einleuchtende Argumente für das Christentum, dass sich alle zum Christentum bekehrten, was ihnen dann aber der sichere Tod bedeutete. Selbst die Kaiserin konnte nichts gegen ihre Argumente ausrichten und bekehrte sich zum Glauben. Auch sie ließ ihr Gatte hinrichten, wie dann auch zum Schluss Caterina. Alles nur eine erfundene Gestalt sagt jedoch die neue Forschung. Trotzdem wird die Heilige in der Kirche als Märtyrerin verehrt und zählt zu den bekanntesten Heiligen.

Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche umgebaut und hat eine rechteckige Form ohne Seitenschiffe. Der Hauptaltar steht erhöht und kommt ohne große Ausstattung aus. Unbedingt einen Blick verdient die kleine Orgel auf der rechten Seite. Die Wände schmücken Gemälde mit Heiligen.

Nicht auslassen sollte man die Türe, die zur

Skulpturengruppe „Die Beweinung des toten Christus“ im Oratorium der Compagnia della Croce in Colle Val d’Elsa

führt, die sich gleich nebenan befindet. Zaccaria Zacchi, geboren 1473 in Volterra, hat sie 1504 gefertigt. Große Skulpturengruppen waren eine gern gesehene Arbeit von ihm. Ich war fasziniert über die Detailarbeit.

Vorbei an

Adelshäuser in Colle Alta in Val d’Elsa

aus dem 16. und 17. Jahrhundert denke ich mir – daaaa hat aber das Internet was anderes zu Colle Alta geschrieben. So von mittelalterlich und so. Diese Häuser sind davon aber weit entfernt. Und dann noch mit den ‚Medici-Bobbels‘? So haben wir das Wappen der mächtigen De Medici Familie in unserem Langzeiturlaub in Florenz ‚getauft‘. 

In einem dieser beiden Gebäude hat die Gemeinde ihren Sitz, und das Wappen der de Medici kommt nicht von ungefähr. Bernardino Renieri, der dem prächtigen Gebäude seinen Namen gab, stand in Dienst von Francesco I. de Medici als Architekt. So um 1575 wurde das Gebäude errichtet.

Zeit für

ein bisschen Geschichte zu Colle di Val d’Elsa in der Toskana

Im 4. Jahrhundert v. Chr. soll das Gebiet hier schon besiedelt gewesen sein. Eindeutige Spuren lassen sich auch in der Etruskerzeit durch Funde belegen. Nicht zu vergessen ist die Lage des Hügelortes an der Via Francigena, dem Pilger- und Handelsweg der sich von Canterbury bis in den Süden nach Rom zieht.

Ab dem 10. Jahrhundert entstand der Ort in zwei Teilen, wie man ihn heute sieht. Oben auf dem Hügel entstand das Castello, das Colle Alto, unten im Tal konnte man sich in Colle basso ausdehnen. Denn logischerweise ein Hügel ist begrenzt, was die Ausdehnung an Häuser betrifft. 1007 wird der Ort erstmalig erwähnt. In so gut wie jedem Geschichtsteil der mittleren Toskanastädte werden sie auftauchen, die zwei Streithähne, die sich um die Macht ständig Kämpfe und Schlachten geliefert haben. Die Guelfen, die dem Papst anhängig und treu waren gegen die Ghibellinen, die zum Kaiser hielten, den zu dieser Zeit das Staufergeschlecht stellte. Weil sich keiner nur auf seinen Einflussbereich beschränken wollte, kam es ständig zu Konkurrenzkämpfen zwischen den beiden Gruppen.

Colle, wie die Hügelstadt auch kurz genannt wird, kämpfte wie auch das Val d’Elsa auf Seite der Guelfen, die zu Florenz standen. In der Schlacht von Montaperti im September 1260 unterlagen die jedoch den Ghibellinen unter dem Staufer Manfred von Sizilien. Richtig Frieden gab es jedoch nicht. In der Schlacht von Colle 1269 nahm man einen neuen Anlauf, dass Colle doch wieder zu Florenz ‚durfte‘. Das war aber noch ein hin und her, bis dann 1481 Colle zu Florenz gehörte. Rund ging es nochmal als Cosimo I. de Medici die Toskana beherrschte. Damit wäre an den Adelshäuser auch das Wappen der de Medici erklärt. 1555 zog dann endgültig Frieden in Colle Val d’Elsa ein.

Währenddessen bin ich immer noch auf der Suche nach dem mittelalterlichen Kern der Oberstadt. Dabei stehe ich schon vor dem Tor, das dort hineinführt. Früher war es einmal eine Zugbrücke, die vom Ort in das Castello geführt hat. Ein Einsturz hat zum Bau einer stabileren Variante gezwungen. Übersehen kann man das Gebäude mit dem Torbogen nicht –

der Palazzo Campana in Colle Val d’Elsa

der zwischen 1539 und 1550 erbaut wurde, aber wohl nie ganz vollendet wurde. Solche Gebäude erhalten den Namen nach seinem Erbauer – Francesco Campana, in Colle Val d’Elsa geboren. Er hat eine steile Karriere in Florenz hingelegt und stand als Politiker eng an der Seite der Medici-Familie. Warum er auf dem Höhepunkt dieser Karriere in seiner Geburtsstadt diesen prächtigen und schönsten Palazzo von Colle Val d’Elsa hat errichten lassen? Damit er hier nicht Vergessenheit geriet? Keine Ahnung. Auf jeden Fall hat der beauftragte Architekt in das Gebäude, das teilweise aus Sandstein besteht, einen wunderschönen Renaissance-Bogen eingearbeitet. Das Tor zum mittelalterlichen Castello. Und das lässt sich mit Blick nach unten an den Mauern der Bastion auch heute noch erahnen.

Ein kleiner Stadtbus passt da grad durch den Torbogen. Der musste doch gleich aufs Foto 😅

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palazzo campana colle val delsa 7174
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Kaum durch den Torbogen – tadaaaaa, jetzt hab ich meine mittelalterliche Oberstadt 🥰

Die Via Castello in Colle Val d’Elsa

lässt einen direkt eintauchen in diese Zeit. Eng, gepflastert und mit hohen Häusern rechts und links – so zeigt sich das Castello, in dem die Stadt ihren Anfang nahm. Sehr übersichtlich geht es da zu: zwei oder drei Straßen, zwei Plätze, zwei Kirchen, aber viele Turmhäuser die den Bewohnern in damaliger Zeit Schutz geboten haben.

Wären Gehwege dagewesen, so hätte ich gesagt, die sind hochgeklappt. Wir waren so gut wie alleine unterwegs. Die wenigen Touristen, die sich hier nach Colle Alto verirrt haben, waren an einer Hand schnell gezählt. Selbst von den Einheimischen ließ sich keiner blicken. Inzwischen bin ich

an der Piazza del Duomo in Colle Val d’Elsa

angekommen. Dominant reckt sich hier der Glockenturm in die Höhe. Aber irgendwie sieht der ein bissle unfertig aus. Tatsächlich wurde der neue Glockenturm, der den 1334 abgerissenen Turm ersetzen sollte zwar 1637 begonnen, aber nicht fertiggestellt. Damit die Leute auch die Zeit wissen, bekam er 1807 eine Uhr.

Was die Glocke geschlagen hat konnten die Gefangenen nebenan nicht hören, denn zu Zeiten als im 14. Jahrhundert ein Palazzo an der Piazza als Gefängnis diente, war der Turm nicht mehr da. 

Interessant ist ein Blick in das unterirdische Gässchen, das vom Domplatz abgeht. Und natürlich, ohne dass ich euch jetzt die einzelnen Namen der Palazzi aufzählen kann, verdienen auch die einen Blick.

 

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glockenturm piazza del duomo colle val delsa 7204
glockenturm piazza del duomo colle val delsa 7464

Es braucht nicht viel Fantasie um vom Name des Platzes darauf zu schließen, dass es einen

Dom von Colle di Val d’Elsa

gibt. Im 12. Jahrhundert stand an dieser Stelle die Vorgängerkirche des heutigen Kirchenbaus. Als 1592 Papst Clemens VIII. das neue Bistum Colle errichtete, entschied der erste Bischof dieses neuen Bistums – es muss eine neue Kirche her, die dem Status einer Bischofskirche gerecht wird. Seit 1986 ist der Dom kein Dom im eigentlichen Sinne mehr, der Bischofssitz wurde in die Erzdiözese Siena-Colle Val d’Elsa-Montalcino vereint. Die Konkathedrale ist den Heiligen Alberto und Marziale geweiht. Und wenn ihr noch mehr über den Dom erfahren möchtet, oder wissen wollt, wie er im Inneren aussieht? Dann klickt einfach den nachfolgenden Link zu meinem ausführlichen Bericht an. Denn der erste Eindruck kann hier im Dom täuschen.

Auf dem

Weg zur Piazza Canonica in Colle Val d’Elsa

säumen wieder alte Palazzi den Weg. Wieder mit ‚meinen Bobbels‘ – aber jetzt weiß ich ja, warum die hier in Colle Alto so zahlreich vertreten sind.

Auf der

Piazza Canonica in Colle Val d’Elsa

herrschte tiefe Siesta. Nix wars mit einer Kaffeepause. Aber es muss schön sein, hier bei Wärme (die wir heute nicht unbedingt hatten) draußen zu sitzen. Einer der mit mir nicht reden wollte, bekam aber trotzdem einen Blick von mir.

Die Gedenkbüste des Arnolfo di Cambio

Wer da einen so dominanten Platz auf der Piazza hat, der muss bestimmt ein Besonderer sein. Ich will es wissen und fand heraus, dass er Architekt u. a. des Dom von Florenz ist und auch beim Turm des bekannten Palazzo Vecchio beteiligt war. So um 1240 wurde er in Colle Val d’Elsa geboren und begann eine Ausbildung zum Bildhauer. Sein Lehrmeister war Niccolò Pisano. Ihm durfte er bei der Kanzel im Dom von Pisa zur Hand gehen. Aber auch andere Werke tragen seine Handschrift. Ich durfte einige Werke von ihm in Rom bewundern, so z.B. in der Lateranbasilika, der Peterskirche oder in der wunderschönen alten Kirche Santa Cecilia in Trastevere (unserem Lieblingsviertel in Rom).

Erst später widmete sich Arnolfo di Cambio den Bauten. Mittlerweile hatte er Werkstätten in Rom und Florenz, und übernahm 1296 die Leitung des Florentiner Doms. Außer der Planung ging es allerdings nicht weiter. Eine Planänderung im 14. Jahrhundert schickte seine Pläne in den Papierkorb. In vielen weiteren Objekten und Kirchen in Florenz werdet ihr ihm aber begegnen, gerne auch hier auf meiner Florenzseite. In vier Wochen in Florenz 2022 haben wir doch einiges gesehen.

Interessant an der Piazza sind auch

die Turmhäuser in Colle Val d’Elsa

in dem Arnolfo di Cambio geboren wurde. Insgesamt findet man in Colle Alto noch einige solcher Turmhäuser, die im Mittelalter den Bewohnern Schutz geboten haben. Ganz klar können hier die Turmhäuser nicht mit den Geschlechtertürmen in San Gimignano mithalten (müssen sie ja auch nicht). Dort kann man heute noch 15 hohe Türme bewundern. Aber auch wenn die ein bisschen niedriger ausfallen, sie dienten im Mittelalter, vor allem reichen und einflussreichen Familien, als Wohnung und gleichzeitig Verteidigungsturm. Meist waren die Türme quadratisch gebaut und im Inneren so ausgestattet, dass man teilweise nur über Leitern nach oben kam.

Trau nie einem anderen über den Weg – das war zu Zeiten der Guelfen und Ghibellinen notwendig, denn da ging es doch ziemlich rau untereinander zu. So konnte man sich im Turm vor Angriffen, die auch innerhalb den Städten stattfanden schützen. Und da ein Turm ja quasi wie ein Statussymbol war, zeigte man das in der Höhe der Stockwerke. In Florenz hat man das etwas stark übertrieben: 200 Türme soll es hier gegeben haben, da aber viele viel zu hoch hinaus wollten, stürzten viele dieser Türme ein. Was dann wiederum die Stadt zu Vorschriften im Turmbau greifen ließ – sie gab die Höhe vor. War einer drüber, durfte er zurückbauen.

Als nach dem Mittelalter diese Festungstürme, die aber bewohnt werden mussten, ausgedient hatten, wurden sie für andere Verwendungszwecke umgebaut.

Meist erhalten Plätze ja nicht ohne Grund ihren Namen. So auch hier am zweiten Platz im Schloss. Denn der ist nach der

Kirche Santa Maria in Canonica in Colle Val d’Elsa

benannt. Man könnte leicht die Kirchentüre übersehen. Wer sie besuchen möchte, haltet Ausschau gegenüber der Piazza. Die kleine, im romanischen Stil erbaute Kirche geht auf das Jahr 1183 zurück. Die einschiffige kleine Kirche hat, wie so viele Kirchen in der Toskana, ein einfaches Holzdach.

Das Altarbild mit der Madonna und dem Jesuskind stammt aus dem 15. Jahrhundert. Einige Heilige umgeben sie, u.a. auch Johannes der Täufer. Reste von Fresken lassen sich, teils mehr oder weniger gut erhalten, an den Wänden sehen. Eine Besonderheit, die man wohl nie zu Gesicht bekommt, ist im Glockenturm. Einer Überlieferung zufolge, soll sich dort eine Glocke namens „La Martinella“ befinden, die die Guelfen bei der Schlacht von Colle 1269 dort von einem Kriegswagen der Sieneser gestohlen hatten. Die Glocke trägt eine Gravur mit dem Jahr 1245.

Es ließe sich noch viel mehr in Colle di Val d’Elsa entdecken. Sowohl in Colle Alto wie auch in Colle Basso. Aber bei uns war die Luft für heute raus. Immerhin hatten wir ja schon einige Besichtigungen, es war mitten am Nachmittag und vor uns lag noch ein Stückchen Fahrt. Gemütlich sind wir durch die Via del Castello zurück gebummelt. Sei es der noch herrschenden Mittagsruhe gescholten, oder weil es sich einfach im April noch nicht lohnt – auch die kleinen Museen der Oberstadt waren zu. 

Im einzigen geöffneten Cafè der Oberstadt, an der Piazza Santa Caterina gönnten wir uns noch eine Kaffeepause. Hui, Hügelstädtchen haben es in sich. Verwöhnt von der Sonne, und durch die komplette Mauer um Monteriggioni, war der starke Wind gar nicht so deutlich bemerkbar. Aber hier auf der freien Fläche … Holla die Windfee. Gemütlich sitzen geht eindeutig anders.

Das ‚ach das kann man doch aushalten‘ hatte Folgen: wir beiden nahmen ein kleines Präsent aus der Stadt mit, und kämpften die folgenden zwei Tage mit einer fetten Erkältung. Glücklicherweise und vorausschauend, da unsere Ferienwohnung in Alleinlage quasi ‚mitten in der Pampa‘ lag, hatten wir alles notwendige dabei. Aber auch hier war wieder die Fürsorge unserer Vermieterin zu spüren, die für uns postwendend zur Apotheke gefahren wäre.  

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